Die Playoffs um den Stanley Cup des Jahres 1995 begannen am 6. Mai 1995 und endeten am 24. Juni 1995 mit dem 4:0-Erfolg der New Jersey Devils über die Detroit Red Wings. Die Devils, die in Claude Lemieux den mit der Conn Smythe Trophy ausgezeichneten Most Valuable Player der Playoffs stellten, gewannen bei ihrer ersten Final-Teilnahme auch ihren ersten Stanley Cup der Franchise-Geschichte. Zudem wurde New Jersey als an Position fünf gesetztes Team zur am niedrigsten gesetzten Mannschaft in der Ligageschichte, die im Finale triumphieren konnte. Dies wurde erst bei den Playoffs 2012 von den Los Angeles Kings übertroffen. Die unterlegenen Red Wings hingegen, die in Sergei Fjodorow den Topscorer dieser post-season stellten, standen in ihrem ersten Finale seit 1966.
Die Canadiens de Montréal verpassten zum ersten Mal seit 1970 die Playoffs, sodass die zu diesem Zeitpunkt drittlängste Serie an aufeinander folgenden Playoff-Teilnahmen ein Ende fand. Ferner erreichte zum ersten Mal seit 1980 kein kanadisches Team das Conference-Finale bzw. Halbfinale.
Nachdem sich aus jeder Conference die beiden Divisionssieger sowie die sechs weiteren punktbesten Teams der Conference qualifiziert haben, starten die im K.-o.-System ausgetragenen Playoffs. Dabei trifft der punktbeste Divisionssieger auf das achte und somit punktschlechteste qualifizierte Team, die Nummer 2 dieser Rangliste auf die Nummer 7 usw. Durch diesen Modus ist es möglich, dass eines oder mehrere qualifizierte Teams mehr Punkte als einer der Divisionssieger erzielt haben. Das gleiche Prinzip wird zur Bestimmung der Begegnungen der zweiten Playoff-Runde genutzt.
Jede Conference spielt in der Folge im Conference-Viertelfinale, Conference-Halbfinale und im Conference-Finale ihren Sieger aus, der dann im Finale um den Stanley Cup antritt. Alle Serien jeder Runde werden im Best-of-Seven-Modus ausgespielt, das heißt, dass ein Team vier Siege zum Erreichen der nächsten Runde benötigt. Das höher gesetzte Team hat dabei in den ersten beiden Spielen Heimrecht, die nächsten beiden das gegnerische Team. Sollte bis dahin kein Sieger aus der Runde hervorgegangen sein, wechselt das Heimrecht von Spiel zu Spiel. So hat die höher gesetzte Mannschaft in den Spielen 1, 2, 5 und 7, also vier der maximal sieben Spiele, einen Heimvorteil. Der Sieger der Eastern Conference wird mit der Prince of Wales Trophy ausgezeichnet und der Sieger der Western Conference mit der Clarence S. Campbell Bowl.
Bei Spielen, die nach der regulären Spielzeit von 60 Minuten unentschieden bleiben, folgt die Overtime. Sie endet durch das erste erzielte Tor (Sudden Death).
Brendan Byrne Arena, East Rutherford, New Jersey Zuschauer: 19.040
Stanley-Cup-Sieger
Der Stanley-Cup-Sieger New Jersey Devils ließ traditionell insgesamt 43 Personen, davon 25 Spieler sowie einige Funktionäre, darunter der Trainerstab und das Management, auf den Sockel der Trophäe eingravieren. Unter diesen war der Assistenztrainer Larry Robinson, der bereits als Spieler den Stanley Cup fünfmal gewonnen hatte. Unter den Scouts war mit Marcel Pronovost ein weiterer, dessen Name bereits zum sechsten Mal auf den Cup graviert wurde. Für die Spieler gilt dabei, dass sie entweder 41 Partien für die Mannschaft in der regulären Saison bestritten haben sollten oder eine Partie in der Finalserie. Dabei gibt es aber auch immer wieder Ausnahmeregelungen.
Die 25 Spieler New Jerseys setzten sich aus zwei Torhütern, acht Verteidigern und 15 Angreifern zusammen, darunter mit dem Schweden Albelin, dem Tschechen Holík und den beiden Russen Brylin und Selepukin vier Europäer. Mit Neal Broten gewann 16 Jahre nach dem Olympiasieg der USA beim Miracle on Ice der zweite Spieler aus dem Kader nach Ken Morrow den Stanley Cup.
Die Plus/Minus-Statistik führte Doug Brown von den Detroit Red Wings mit +14 an.
Beste Torhüter
Die kombinierte Tabelle zeigt die jeweils drei besten Torhüter in den Kategorien Gegentorschnitt und Fangquote sowie die jeweils Führenden in den Kategorien Shutouts und Siege.
Abkürzungen: GP = Spiele, Min = Eiszeit (in Minuten), W = Siege, L = Niederlagen, GA = Gegentore, SO = Shutouts, Sv% = gehaltene Schüsse (in %), GAA = Gegentorschnitt; Fett: Bestwert; Sortiert nach Gegentorschnitt. Erfasst werden nur Torhüter mit 180 absolvierten Spielminuten.