Die Playoffs um den Stanley Cup des Jahres 2010 begannen am 14. April 2010 und endeten am 9. Juni 2010 mit dem 4:2-Erfolg der Chicago Blackhawks über die Philadelphia Flyers. Die Blackhawks gewannen damit ihren insgesamt vierten Stanley Cup sowie ihren ersten seit 1961, während die Flyers das sechste Mal in Folge aus einem Stanley-Cup-Finale als Verlierer hervorgingen. Chicagos Jonathan Toews wurde mit der Conn Smythe Trophy als wertvollster Spieler geehrt und fand mit dem Stanley-Cup-Gewinn als insgesamt 24. Spieler Aufnahme in den Triple Gold Club, während die Flyers in Daniel Brière den besten Scorer der Playoffs in ihren Reihen hatten. Außerdem gewannen die Blackhawks sieben Auswärtsspiele in Folge und halten somit (gemeinsam mit drei weiteren Teams) einen NHL-Rekord.[1]
Die Playoffs waren von komplett unterschiedlichen Verläufen der beiden Conferences geprägt. Während sich im Finale der Western Conference mit den San Jose Sharks und den Chicago Blackhawks die beiden an eins und zwei gesetzten Teams gegenüberstanden, bestritten die Philadelphia Flyers und die Canadiens de Montréal – Rang sieben und acht der Setzliste – das Finale in der Eastern Conference. Seit der Einführung des Playoff-Formats 1994 stand somit zum ersten Mal die am niedrigsten gesetzte Mannschaft im Finale der Eastern Conference (2006 war den Edmonton Oilers gleiches im Westen gelungen); ebenso hatte in dieser Paarung zum ersten Mal eine an sieben gesetzte Mannschaft Heimrecht. Ferner gelang es den Philadelphia Flyers als dritte Mannschaft in der Geschichte der NHL, einen 0:3-Rückstand in einer Serie in einen 4:3-Sieg umzuwandeln (Conference-Halbfinale gegen die Boston Bruins). Zuvor schafften dies nur die Toronto Maple Leafs (1942) sowie die New York Islanders (1975).[2]
Nachdem sich aus jeder Conference die drei Divisionssieger sowie die fünf weiteren punktbesten Teams der Conference qualifiziert haben, starten die im K.-o.-System ausgetragenen Playoffs. Dabei trifft der punktbeste Divisionssieger auf das achte und somit punktschlechteste qualifizierte Team, die Nummer 2 dieser Rangliste auf die Nummer 7 usw. Durch diesen Modus ist es möglich, dass eines oder mehrere qualifizierte Teams mehr Punkte als einer der Divisionssieger erzielt haben. Das gleiche Prinzip wird zur Bestimmung der Begegnungen der zweiten Playoff-Runde genutzt.
Jede Conference spielt in der Folge im Conference-Viertelfinale, Conference-Halbfinale und im Conference-Finale ihren Sieger aus, der dann im Finale um den Stanley Cup antritt. Alle Serien jeder Runde werden im Best-of-Seven-Modus ausgespielt, das heißt, dass ein Team vier Siege zum Erreichen der nächsten Runde benötigt. Das höher gesetzte Team hat dabei in den ersten beiden Spielen Heimrecht, die nächsten beiden das gegnerische Team. Sollte bis dahin kein Sieger aus der Runde hervorgegangen sein, wechselt das Heimrecht von Spiel zu Spiel. So hat die höher gesetzte Mannschaft in den Spielen 1, 2, 5 und 7, also vier der maximal sieben Spiele, einen Heimvorteil. Der Sieger der Eastern Conference wird mit der Prince of Wales Trophy ausgezeichnet und der Sieger der Western Conference mit der Clarence S. Campbell Bowl.
Bei Spielen, die nach der regulären Spielzeit von 60 Minuten unentschieden bleiben, folgt die Overtime, die im Gegensatz zur regulären Saison mit fünf Feldspielern gespielt wird. Zudem endet sie durch das erste Tor (Sudden Death) und nicht, wie in der regulären Saison üblich, mit einem Shootout.
Die kombinierte Tabelle zeigt die jeweils drei besten Torhüter in den Kategorien Gegentorschnitt und Fangquote sowie die jeweils Führenden in den Kategorien Shutouts und Siege.
Abkürzungen: GP = Spiele, TOI = Eiszeit (in Minuten), W = Siege, L = Niederlagen, OTL = Overtime/Shootout-Niederlagen, GA = Gegentore, SO = Shutouts, Sv% = gehaltene Schüsse (in %), GAA = Gegentorschnitt; Fett: Saisonbestwert; Sortiert nach Gegentorschnitt.