Den Grundstein für den Nobelpreis legte Alfred Nobel, der in seinem Testament die Einrichtung eines Preises verfügte, der aus den Zinsen seines Vermögens finanziert und in fünf gleich hoch dotierten Kategorien vergeben werden sollte. Dies führte zur Einrichtung der Nobelstiftung.[1]
Für jeden Preis ist ein bestimmtes Komitee verantwortlich. Die Königliche Akademie der Wissenschaften verleiht die Preise für Physik, Chemie und Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften, das Karolinska-Institut den Preis für Physiologie oder Medizin, die Schwedische Akademie den Literaturnobelpreis, und das Norwegische Nobelkomitee verleiht den Friedensnobelpreis.[3] Jeder Preisträger erhält eine Medaille, eine Urkunde und einen Geldpreis, dessen Höhe sich mit den Jahren veränderte. Im Jahr 1901 war jeder Preis mit 150 782 Schwedischen Kronen dotiert, das einem Wert von 7 799 542 Kronen (Stand Dezember 2008) entsprechen würde. Seit 2017 beträgt das Preisgeld 9 Millionen Kronen.[4] Die feierliche Verleihung findet jährlich an Nobels Todestag am 10. Dezember in Stockholm und Oslo statt.[5]
Unter den 923 Nobelpreisträgern waren 54 Frauen. Die erste Frau, der ein Nobelpreis zuerkannt wurde, war Marie Curie (Physik, 1903 und Chemie, 1911).[7]
In den Jahren, in denen wegen besonderer Vorkommnisse oder fehlender würdiger Nominierungen kein Preis zugesprochen wurde, floss das Preisgeld zurück in den jeweiligen Stiftungsfonds.[8] In den beiden Weltkriegen war dies häufig der Fall. In den Jahren 1940 bis 1942 wurde die Vergabe komplett eingestellt. Zuletzt wurde 1972 ein Preis nicht vergeben. Weiterhin kann die Vergabe des Preises auch um ein Jahr aufgeschoben werden, falls der Preis im entsprechenden Jahr nicht vergeben werden kann oder keine passenden Nominierungen eingegangen waren. Dies war zuletzt der Fall, als 2018 der Nobelpreis für Literatur wegen einer internen Krise der Schwedischen Akademie zunächst nicht vergeben wurde,[9] was 2019 dann nachgeholt wurde.[10]
Preisträger
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Horst Kant und andere: Harenberg Lexikon der Nobelpreisträger. Alles Preisträger seit 1901. Ihre Leistungen, ihr Leben, ihre Wirkung. Harenberg Lexikon Verlag, Dortmund 1998.
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Für diese Auflistung wurde die gebräuchliche Namensform der Nobelpreisträger von der offiziellen Seite der Nobelstiftung übernommen und der gebräuchliche deutsche Name der Organisationen verwendet.
Preisträger. In: Nobelprize.org. Nobel Foundation, abgerufen am 17. Juni 2010 (englisch).
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Da den drei Preisträgern, Richard Kuhn, Adolf Butenandt und Gerhard Domagk 1938 und 1939 verboten wurde, den Nobelpreis anzunehmen, bekamen sie satzungsgemäß keinen Geldbetrag, doch in späteren Jahren die Medaille und die Urkunde überreicht.
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1948 wurde kein Friedensnobelpreis vergeben. Mahatma Gandhi starb noch vor dem Ablauf der Nominierungsfrist und konnte daher auch nicht mehr posthum ausgezeichnet werden. Auch eine Nachfolgeorganisation, die man hätte auszeichnen können, existierte nicht, so dass man sich für die Nichtvergabe entschied, weil es keinen geeigneten lebenden Kandidaten gebe. Gandhi. In: Nobelprize.org. Nobel Foundation, abgerufen am 17. Juni 2010 (englisch).
↑ abc
Boris Pasternak musste 1958 auf Druck der sowjetischen Regierung seinen Preis zurückweisen.
1964 lehnte Jean Paul Sartre seinen Preis für Literatur ab.
1973 lehnte Lê Đức Thọ den Friedensnobelpreis ab. Facts. In: Nobelprize.org. Nobel Foundation, abgerufen am 7. Oktober 2014 (englisch).
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Das Nobelpreiskomitee am Karolinska-Institut verkündete am Vormittag des 3. Oktober 2010 Steinman als einen von drei Preisträgern in der Kategorie Physiologie/Medizin, erfuhr aber erst danach, dass Steinman bereits am 30. September verstorben war. Die Statuten für den Nobelpreis sehen vor, dass der Preis nicht posthum vergeben werden darf, es sei denn, der Preisträger verstirbt zwischen der Verkündigung und der Preisverleihung. Die Nobelstiftung beließ es aber bei der Entscheidung, da die Regel dem Zweck diene, eine absichtliche posthume Vergabe zu verhindern. Steinman durfte den Preis erhalten. Seine Witwe nahm ihn entgegen. Ralph Steinman Remains Nobel Laureate. In: Nobelprize.org. Nobel Foundation, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Oktober 2014; abgerufen am 20. März 2013 (englisch).