Er war Professor für Organische Chemie an der University of Southern California in Los Angeles sowie Direktor des Loker Hydrocarbon Research Institute. In den letzten Jahren propagierte er prominent die Einführung einer Methanolwirtschaft, bei der Methanol als sauberer und effizienter Energieträger kostengünstig Öl und Gas ersetzen soll. Insbesondere solle Methanol auch unter Zuhilfenahme erneuerbarer Energiequellen synthetisiert werden.[4]
Olah wurde besonders für die Untersuchung von Carbokationen und zugehörige Onium-Verbindungen in der organischen Chemie bekannt, die als reaktive Zwischenstufen auftreten und nach Stabilisierung mit Supersäuren dargestellt werden können. Das stellte er ausführlich in seiner Nobelvorlesung 1994 dar (My search for carbokations and their role in chemistry).[6] Dabei wurden in seinem Labor auch die besonderen Eigenschaften der Magischen Säure entdeckt (sie zerlegt Kohlenwasserstoffketten wie bei Paraffin in tert-Butyl-Kationen). Er befasste sich auch mit Reaktionsmechanismen, Substitutionsreaktionen, Friedel-Crafts-Reaktionen und organische-Metall- und Fluor-Verbindungen. Olah war ab den 1960er Jahren in die jahrzehntelange Debatte zwischen Saul Winstein und Herbert C. Brown um den nichtklassischen Charakter der Carbokationen des 2-Norbornyl-Kations (eines Norbornan-Derivats) verwickelt, wobei es Olah und seiner Gruppe durch NMR-Studien bis in die 1980er Jahre gelang, die meisten Chemiker vom nichtklassischen Charakter (Carbokation) zu überzeugen (der endgültige Nachweis erfolgte 2013 durch Röntgenkristallographie)[7][8]. Zuletzt befasste er sich mit einer künftigen Methanolwirtschaft angesichts des Zuendegehens der fossilen Energiereserven. Dabei wurde sowohl die Gewinnung aus Biomasse und Holz als auch aus fossilen Energieträgern wie Kohle (bei Behandlung mit Supersäuren) und aus Kohlendioxid ins Auge gefasst. Carbon Recycling International benannte ihre auf Island errichtete Anlage zur Methanolgewinnung nach G. A. Olah.
↑Nachrichten aus der Chemie, 65, Mai 2017, S. 582, GDCh
↑In seinen Erinnerungen (J. Org. Chem., 17, 2005) bezeichnet er die Position als Assistant Professor. Als Schüler von Zemplén (obwohl mit anderer Forschungsrichtung) sieht sich Olah auch als wissenschaftlicher Enkel von Emil Fischer, dem Lehrer von Zemplén.
↑F. Scholz, D. Himmel, F. W. Heinemann, P. v. R. Schleyer, K. Meyer, I. Krossing: Crystal Structure Determination of the Nonclassical 2-Norbornyl Cation. Science, Band 341, 2013, S. 62–64 (Abstract).