Lesnoje (Kaliningrad, Tschernjachowsk)

Siedlung
Lesnoje
Dwarischken (Eichenberg)

Лесное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Frühere Namen Dwarrischken (um 1785),
Dwarischken (bis 1928),
Eichenberg (1928–1946)
Bevölkerung 79 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40141
Postleitzahl 238161
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 239 000 046
Geographische Lage
Koordinaten 54° 40′ N, 21° 59′ OKoordinaten: 54° 39′ 54″ N, 21° 58′ 48″ O
Lesnoje (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Europäisches Russland)
Lesnoje (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Lesnoje (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Oblast Kaliningrad)
Lesnoje (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Lesnoje (russisch Лесное, deutsch Dwarischken, 1928–1947 Eichenberg, litauisch Dvariškiai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Tschernjachowsk im Rajon Tschernjachowsk.

Geographische Lage

Lesnoje liegt am Südrand des einstigen Eichwalder Forstes am Nordufer der Pissa und an einer Nebenstraße (27K-181), die von Tschernjachowsk (Insterburg) über Priosjornoje (Gerwischkehmen/Gerwen) nach Gussew (Gumbinnen) führt. Eine Bahnanbindung besteht nicht mehr. Bis 1945 war der Ort Bahnstation an der Bahnstrecke Insterburg–Kraupischken/Breitenstein (Ostpr) der Insterburger Kleinbahnen.

Geschichte

Das seinerzeit Dwarischken genannte Dorf[2] wurde im Jahre 1874 sowohl als Gutsbezirk als auch als Landgemeinde in den damals neu errichteten Amtsbezirk Kummetschen[3] eingegliedert. Der Amtsbezirk, der 1931 in „Amtsbezirk Karalene“ bzw. 1938 in „Amtsbezirk Luisenberg“ umbenannt wurde, gehörte bis 1945 zum Kreis Insterburg im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen. Am 17. Oktober 1928 wurde der Gutsbezirk in die Landgemeinde eingemeindet, die seither den neuen Namen „Eichenberg“ führte.

Im Jahre 1945 kam der Ort in Kriegsfolge mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt er die russische Bezeichnung Lesnoje und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Krasnopoljanski selski Sowet im Rajon Tschernjachowsk zugeordnet.[4] Von 2008 bis 2015 gehörte Lesnoje zur Landgemeinde Swobodnenskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Tschernjachowsk.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner[5] Bemerkungen
1910 199 Gemeinde: 120, Gut: 79
1933 215
1939 251
2002 62
2010 79

Kirche

Dwarischken resp. Eichenberg war kein Kirchdorf. Die überwiegend evangelische Bevölkerung gehörte zum Kirchspiel der Lutherkirche in Insterburg (Tschernjachowsk) innerhalb des Kirchenkreises Insterburg in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Lesnoje ebenfalls im kirchlichen Einzugsbereich von Tschernjachowsk, wo eine evangelisch-lutherische Kirchengemeinde neu entstanden und zugleich pfarramtliches Zentrum für die Kirchenregion Tschernjachowsk ist. Sie ist Teil der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Eichenberg
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kummentschen/Karalene/Luisenberg
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. Volkszählungsdaten
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)