Der Name „Kuglacken“ bzw. „Kogelauken“ stammt aus dem Altpreußischen und bedeutet so viel wie „Pferdegarten“[2].
Geschichte
Das bis 1946 Kuglacken genannte Gutsdorf[3] wurde bereits 1410 erstmals urkundlich erwähnt. Hier befand sich später das größte Gut des Kreises Wehlau, zu dem die VorwerkeJakobsdorf (heute russisch: Jakowlewo), Alt Ilischken (Diwnoje) und Bienenberg (nicht mehr existent) gehörten. Am 13. Juni 1874 wurde Kuglacken Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk[4], der bis 1945 zum Kreis Wehlau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischenProvinz Ostpreußen gehörte. In den Amtsbezirk eingegliedert waren die Landgemeinden Jakobsdorf (Jakowlewo) und Neu Ilischken (Bobruiskoje, nicht mehr existent) sowie der Gutsbezirk Kuglacken. Am 1. November 1928 schlossen sich alle drei zur neuen Landgemeinde Kuglacken zusammen, die dann auch noch allein den Amtsbezirk bildete.
Im Jahre 1910 waren in Kuglacken 435 Einwohner registriert[5]. Die Zahl stieg – nicht zuletzt aufgrund des Zusammenschlusses – auf 564 im Jahre 1933 und betrug 1939 noch 503[6].
Östlich von Kuglacken befand sich der Schlossberg, eine altpreußische Zungenburg. Hier hatte man wertvolle Funde aus der Zeit des 8. bis 10. Jahrhunderts gemacht[7].
Im Jahre 1945 kam Kuglacken mit dem nördlichen Ostpreußen in Kriegsfolge zur Sowjetunion. 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung „Kudrjawzewo“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Kamenski selski sowjet im Rajon Tschernjachowsk zugeordnet.[8] Von 2008 bis 2015 gehörte Kudrjawzewo zur Landgemeinde Kamenskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Tschernjachowsk.
↑Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
↑Michael Rademacher: Landkreis Wehlau (russ. Snamensk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Kudrjawzewo - Kuglacken bei ostpreußen.net (wie oben)
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)