Die Teilnehmerzahl stieg zum ersten Mal auf zehn Spieler. Es war die letzte Meisterschaft vor Kriegsbeginn. Aufgrund der Annektierung Österreichs konnte Franz Engl aus Wien an dem Turnier teilnehmen. Die nationalsozialistische Sportpolitik hatte weitere Auswirkungen. So konnte der beste Deutsche Dreibandspieler, August Tiedtke, nicht starten weil er am 8. Februar 1939 für zwei Jahre „wegen seines eines Deutschen Amateurs unwürdigen und die Belange des Verbandesschädigenden Verhaltens in Buenos Aires … und wegen grober Verstöße gegen die Sport- und Verbandsdisziplin“ vom DABV gesperrt wurde. Veranlasst wurde dies vom ReichssportführerHans von Tschammer und Osten (Näheres dazu siehe Artikel A. Tiedtke)[1][2]
Ernst Rudolph, Vater von Christian Rudolph, nahm zum ersten Mal teil und war gleich erfolgreich. Jedoch musste er bis 1955 warten, um erneut oben auf dem Siegertreppchen stehen zu können, da Tiedtke in den Folgejahren zu überlegen war. Unshelm hatte diesmal nicht das Glück des besseren Generaldurchschnitts (GD) wie 1935 und 1938 und erreichte trotz Punktegleichstand diesmal nur den vierten Platz. Auch er musste sich in den Folgejahren Tiedtkes Spielstärke beugen, konnte ihn aber 1941 noch einmal schlagen und den Sieg erringen. Stärkster Spieler war jedoch der Zweitplatzierte Willy Pesch. Er konnte alle drei Turnierrekorde für sich verbuchen, wenngleich er sich den Rekord der Höchstserie (HS) von acht Punkten mit Georg Berrisch teilen musste. Auch zum ersten Mal nahm Albin Lischke (* 19. Januar 1890) aus Berlin teil. Lischke verunglückte am 29. Oktober 1939 tödlich.
Modus
Es wurde in zwei Gruppen zu je fünf Spielern „Jeder gegen Jeden“ (Round Robin) bis 50 Punkte mit Nachstoß gespielt. Acht Spieler kamen in die Finalrunde, ebenfalls im Round-Robin-Modus. Die in der Vorrunde gespielten Ergebnisse wurden in die Endrunde übernommen, wobei die Partien gegen die ausgeschiedenen Spieler nicht für das Endklassement zählten.
Die erste Deutsche Dreiband-Meisterschaft (DDM) fand 1929 in Mainz statt. Angegeben ist die Saison in der sie gespielt wurde. Teilweise wurden zwei Meisterschaften in einem Jahr gespielt (Frühjahr/Herbst). Im Frühjahr 1939 fand die letzte Vorkriegsmeisterschaft statt.