Das Ensemble umfasst den Ort etwa innerhalb seiner spätmittelalterlichen Befestigungslinie. – Aus einem karolingisch-ottonischen Königshof an der wichtigen West-Ost-Straße Frankfurt-Würzburg erwachsen, befand sich der Ort während des Mittelalters im Besitz der Grafen von Wertheim; seit dem späten 16. bzw. dem frühen 17. Jahrhundert war er zwischen der Grafschaft Castell und dem Hochstift Würzburg geteilt; diese Teilung ist an den beiden Herrschaftsschlössern am Ortsbild heute noch ablesbar. – Der rein bäuerliche Ort baut sich in Hanglage auf. Den höchsten Punkt nimmt das über einer hohen Stützmauer errichtete ehemalige Castellsche Schloss ein, in der Talniederung am Bach liegt die einst regelmäßige Vierflügelanlage des ehemaligen Würzburgischen Amtsschlosses, die im heutigen Baubestand nur mehr bruchstückhaft nachwirkt. Einen eigenen, abgeschlossenen Bezirk bildet die Pfarrkirche mit dem sie umgebenden Kirchhof, am Hang ebenfalls hochgelegen. Der Ortsgrundriss ist unregelmäßig und wird nur am Rand durch die Fernwege getragen, die sich hier kreuzen: die West-Ost-Straße bildet beim Talübergang einen Knick um das ehemalige Würzburgische Amtsschloss (Marktheidenfelder- und Würzburger Straße); die Nord-Süd-Straße führt vom ehemaligen Oberen Tor entlang der Stützmauer des ehemaligen Castellschen Schlosses zum Marktplatz; sie verbindet sich dann mit der Würzburger Straße, von der sie sich erst außerhalb des Ortes in Richtung Holzkirchen wieder trennt. Der Ort besaß also drei Tore, von denen keines mehr steht. Der Hauptteil des Dorfes entwickelt sich, von den Fernwegen abgewandt, entlang unregelmäßigen Gassenführungen nach Osten (Untere, Lange und Hintere Gasse); es findet seine Mitte in dem kleinen, steil ansteigenden, vom barocken Rathausbau beherrschten Marktplatz. Die Gassen sind ausnahmslos von Bauernhöfen gesäumt, die der Straße jeweils ihr Wohngebäude in Giebelstellung zuwenden. Es handelt sich um heute meist verputzte Fachwerkhäuser des 18. Jahrhunderts. Die häufig auftretende Jahreszahl 1710 lässt auf einen Wiederaufbau nach einem Ortsbrand schließen. Die noch relativ hohe Anzahl historischer Häuser zeichnet den Ort aus. Umgrenzung: Weg und Straße vom ehemaligen Schäferstor entlang der Ortsmauer nach Nordosten zum ehemaligen Oberen Tor – Gottesackerweg nach Südosten – Dorfgraben nach Südwesten – Grundstücksgrenze in gerader Verbindung von Dorfgraben nach Nordwesten zum Anwesen Nr. 2. Aktennummer: E-6-79-177-1.
Ortsbefestigung
Ein Teilstück der spätmittelalterlichen Ortsmauer ist auf der Nordseite zwischen Pfarrgarten und ehemaligen Castellschem Schloss (einschließlich) erhalten. Aktennummer: D-6-79-177-1.
Mauerabschnitt nördlich Am alten Keller 7
Mauerabschnitt nördlich Am Kies 34-20 (gerade Nummern)
Ursprünglich spätmittelalterliche, regelmäßige Vierflügelanlage, um 1400, nach 1408 erweitert, jetzt in Bauernanwesen zerteilt und gänzlich umgestaltet. Erhalten sind verbaute Reste des Schlosses, drei runde Ecktürme und Teile der Befestigungsanlagen
Viergeschossiger Chorturm im Unterbau und Sakristeianbau mittelalterlich, darüber nach 1710 und 1768, Langhaus mit Satteldach nach 1710, Treppenrundturm, mit Ausstattung
Zweigeschossiger Satteldachbau in Ecklage, massiver Hochkeller, Obergeschosse Fachwerk mit Erker, Traufseite verputzt, zweigeschossiger Seitenflügel mit Satteldach, Fachwerk verputzt, bezeichnet „1710“, Wirtshausschild, bezeichnet „1711“
zweigeschossiger, verputzter Mansardhalbwalmdachbau, um 1715; Kelleranlage mit Holzsubstruktion, 1577 (dendrochronologisch datiert) und Malereifragmenten
Mühlengebäude, zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach, bezeichnet mit „1854“ und „1856“, mit oberschlächtigem Mühlrad; mit technischer Ausstattung;
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr existieren, z. B. weil sie abgebrochen wurden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
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