Die Liste von Mühlen im Weißeritztal gibt eine Übersicht über die historischen Wassermühlen in den Weißeritztälern im Osterzgebirge unabhängig davon, ob sie noch existieren oder bereits verfallen und abgerissen sind. Es wurden etwa 100 Mühlenstandorte an der Roten Weißeritz und der Wilden Weißeritz sowie an der vereinigten Weißeritz erfasst. Im Jahr 1902 gab es etwa 48 Mühlen im Einzugsgebiet der Wilden Weißeritz.[1]
Viele Mühlen existieren nicht mehr, einige sind umgebaut und dienen anderen Zwecken.
Bei Mühlen, die unter Denkmalschutz stehen, kann über die ID-Nummer der jeweilige Denkmaltext aus der sächsischen Denkmalliste aufgerufen werden. Die historische Bedeutung der Mühlen als Einzeldenkmale ergibt sich aus dem Denkmaltext des Landesamts für Denkmalpflege Sachsen.
ehem. Mühle am linken Ufer der Roten Weißeritz; Gebäude der Schellermühle oder Buschmühle am Buschmühlenweg; Wohnstallhaus; Obergeschoss Fachwerk, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung. [1]
ehem. Mühle, Putzmühle im Pöbelbachtal. Wohnmühlenhaus und Reste des Wasserbaues; Wohnhaus Obergeschoss Fachwerk, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
Schmiedeberg, Altenberger Straße 70; 71; 72; 74 (Karte)
2. Hälfte 19. Jh.
ehem. Mühle am rechten Ufer der Weißeritz Mühlenanwesen mit Mühlengebäude (mit Anbau), zwei Wohnhäusern und einer Scheune; ortshistorisch relevant, war einst auch Gasthaus, ortsgeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung. [7]
Dippoldiswalde, Alte Altenberger Straße 57 (Karte)
um 1850
Mühlenkomplex bestehend aus Wohn- und Mühlengebäuden mit teilweise erhaltener Technik und Resten des Mühlgrabens; Mühle erbaut um 1850, stillgelegt 1991, als Mühlenstandort seit dem 16. Jh. bekannt, traufständiges Produktionsgebäude (1913 umgebaut) mit Pflug-Emblem am Giebel, überregional bekanntes Produkt, ortsgeschichtlich, baugeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Ratsmühle Dippoldiswalde am rechten Ufer der Weißeritz; Mühlenanlage mit Mühlen- und Speichergebäude mit Seitenflügeln (u. a. Wohnmühlenhaus), weiteres Produktionsbau und Seitengebäude sowie Mühlgraben; fünfstöckiges Mühlen- und Speichergebäude mit zwei zweistöckigen Seitenflügeln (u. a. Wohnmühlenhaus), weiterer Produktionsbau mit betonter Mittelachse, Fachwerk-Seitengebäude, Anlage von baugeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung. [23]
ehem. Buschmühle Reichstädt am Reichstädter Bach; Mühlenanwesen – ortshistorisch bedeutend, massiver Baukörper mit Sandsteingewänden, am Wohnhaus schmales Korbbogentürgewände, Giebel verkleidet, am Betriebsgebäude Anbau mit Schleppdach, Satteldach, heute Sägemühle.[5]
ehem. Hofmühle oder Ehrlichmühle Reichstädt am Reichstädter Bach; Mühlenanwesen mit Inschrifttafel; Obergeschoss Fachwerk, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung. Erdgeschoss massiv, Sandsteingewände profiliert, über den Türen gerade Verdachungen, einige Fenster mit ursprünglicher Sprossung, Eckquaderung, zum Wirtschaftsteil Stützpfeiler, Obergeschoss in ursprünglicher Gliederung, Krüppelwalmdach, verschiefert, durch die Länge des Baukörpers und die flachen Rundbogennischen aus Sandstein über den Fenstern im Ortsbild singulär.
ehem. Dorfmühle Seifersdorf am linken Ufer der Weißeritz, 1501 erstmals erwähnt, sie besaß 4 Mühlgänge und war Mahl-, Öl- und Brettmühle. Neben der Mühle entstand Anfang des 20. Jahrhunderts ein großes Fabrikgebäude zur Kisten und Möbelherstellung. Die Mühle wurde abgetragen. Teile des Mühlgrabens sind noch vorhanden. Der hintere Teil des Mühlengeländes (ehem. Stuhlfabrik) steht leer und zeigt fortschreitenden Verfall. [31]
ehem. Felsenmühle, auch Korkmühle genannt, 1900 als Knochenmühle erbaut, ab 1929 von der „Vereinigten Korkindustrie“ als Korkmühle genutzt, 2008 abgerissen, genaue Lage unklar[6]
ehem. Spechtritzmühle am rechten Ufer der Weißeritz, erstmals 1562 als Getreidemühle und Brettschneidemühle erwähnt, wahrscheinlich existierte die Mühle schon länger und gehörte ursprünglich zum Besitz der Herrschaft auf Burg Rabenau bzw. dem Vorwerk Oelsa. Um 1880 wurde der Mühlbetrieb eingestellt und ein Gaststättenbetrieb begonnen. Nach den Weltkriegen begann der Niedergang, bis 1990 bewirtschaftet und 2009 abgerissen, genaue Lage unklar. [32]
Rabenauer Mühle am linken Ufer der Weißeritz, heute Hotel und Gasthof. Drei Gebäude einer zum Gasthof umgebauten Mühle und ehemaliger Tanzsaal südöstlich der Bahnhofstraße und der Mühle an der Roten Weißeritz; Wohn- und Haupt-Nebengebäude im Schweizerstil (regionale Besonderheit: preußisches Fachwerk), massives ehemaliges Turbinengebäude, einzeln stehender Tanzsaal Backsteingebäude mit typischer hölzerner Giebelverzierung, altberühmtes Ausflugslokal, Denkmal von technikhistorischer, architektonischer, ortshistorischer und tourismusgeschichtlicher Relevanz. [35]
ehem. Walzenmühle; früher auch Mittagsmühle (benannt nach dem Besitzer Johann Karl Christian Mittag), Somsdorfer Mühle oder Coßmannsdorfer Mühle genannt, jetzt Mehrfamilienwohnhaus. Hofartiges Gebäudeensemble einer früheren Mühle, bestehend aus dem zur Straße giebelständigen Wohnhaus, dem 1948 nach einem Brand neu errichteten viergeschossigen Mühlengebäude, dem sich in östlicher Richtung anschließenden Speicher, dem in westlicher Richtung angeordneten dreigeschossigen Mehlspeicher und dem Obermüllerwohnhaus (Nr. 4a), einschließlich der vorhandenen mühlentechnischen Ausstattung (Walzenstühle, Transmission) und der wassertechnischen Anlagen (Mühlgraben, Turbine, Wehr) - bedeutender kleinerer Industriemühlen-Komplex, der anhand verschiedener Bauepochen die mühlentechnische Entwicklung erkennen lässt. [36]
ehem. Kalkofener Mühle an der Wilden Weißeritz (Divoká Bystřice) in der zerstörten kleinen Siedlung Kalkofen (Vápenice bei Mikulov), Mahlmühle und Brettsäge, später Sägewerk mit zwei Mühlteichen, genaue Lage unklar[7][38]
ehem. Schneidemühle am linken Ufer der Weißeritz, benannt nach dem Besitzer Bernhard Herklotz (1925); Technik der Herklotzmühle; technikgeschichtlich von Bedeutung, jetzt Sägewerksmuseum. Der Mühlgraben der Herklotzmühle zweigt oberhalb der Alten Zinnbrücke von der Weißeritz ab. Bereits Anfang des 17. Jahrhunderts erbaut, war sie eine der wenigen gut erhaltenen und funktionstüchtigen Schneidemühlen im Erzgebirge bis zur Stilllegung 1992. Das angelieferte Holz wurde zu Balken, Brettern, Kisten, Dachschindeln verarbeitet. Über das oberschlächtige Wasserrad mit 4,50 m Durchmesser wurden das Herkules-Sägegatter und über Transmission weitere Maschinen angetrieben. Bei guter Wasserführung war über das Rad eine Leistung bis 25 PS möglich.[8][9]
ehem. Kempemühle oder Kempenmühle am rechten Ufer der Weißeritz; technische Ausstattung der Mühle (Sägegatter, Wasserrad, Transmission) unter Denkmalschutz; technikgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Mühle am linken Ufer der Weißeritz; Wohnmühlenhaus und Seitengebäude eines Mühlenanwesens; Wohnmühlenhaus Obergeschoss Fachwerk, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung. [46]
ehem. Mühle am rechten Ufer der Weißeritz, Mühlenanwesen mit Wohnmühlenhaus (Nr. 59) im Schweizerstil, Scheune, Produktionsgebäude mit Scheunenanbau über Eck, dahinter Turbinenanlage und Transformatorenhaus, mit Mühlgraben sowie Straßenbrücke; technisches Denkmal und ortshistorisch von Bedeutung.[10][11][48]
ehem. Mühle am rechten Ufer der Weißeritz, benannt nach den Besitzern Heinrich Ufer (1871) bzw. Kurt Wagner (1916), im Stauraum der Talsperre, um 1930 abgerissen, genaue Lage unklar, siehe Infotafel Steinbrückmühle[50]
ehem. Kreherschmiede Steinbrück mit Wasserkraftnutzung am rechten Ufer der Wilden Weißeritz oberhalb der Steinbrücke („Zinnbrücke“), im Stauraum der Talsperre, um 1930 abgerissen, genaue Lage unklar
ehem. Steinbrückmühle am linken Ufer der Wilden Weißeritz an der Steinbrücke („Zinnbrücke“), im Stauraum der Talsperre, um 1930 abgerissen, genaue Lage unklar [51]
ehem. Lehnmühle am rechten Ufer der Weißeritz, unterhalb der Talsperre Lehnmühle, die baufälligen Reste 2006 abgetragen, genaue Lage unklar.[12][13][52]
ehem. Mühle am linken Ufer der Weißeritz; Wohnhaus der ehemaligen Röthenbacher Mühle und romanischer Taufstein (aus der ehem. Nothelferkirche in Reichstädt) im Garten des Grundstücks; einziges erhaltenes Gebäude des Mühlenensembles, exponierte Lage. Die Mahlmühle wurde 1958 und die Sägemühle 1960 abgerissen. Das einzige erhaltene Gebäude nutzt die TU Dresden (Institut für Wasserbau) zu wissenschaftlichen Zwecken. Unterhalb kreuzt der Weg von Röthenbach nach Reichstädt das Weißeritztal.[14][53]
ehem. Talmühle Beerwalde am rechten Ufer der Weißeritz. Zirka einen Kilometer südlich der Beerwalder befindet sich die ehemalige Thalmühle auf der Ostseite der Weißeritz. Sie wurde 1964 abgerissen. Noch sind Reste der Grundmauern sowie der Mühlgräben sichtbar. Der Zugang erfolgt über eine noch gut erhaltene historische Brücke – es dürfte eine der wenigen sein, die das Hochwasser 2002 überlebt haben.[15][54]
ehem. Beerwalder Mühle am rechten Ufer der Weißeritz. Oberhalb der Straßenquerung zwischen Röthenbach/Pretschendorf und Beerwalde stand einst die Beerwalder Mühle. Sie wurde 1939 abgerissen, von ihr sind kaum noch Spuren erhalten, genaue Lage unklar.[15][16][55]
Ehemalige Hosenmühle am rechten Ufer der Weißeritz, jetzt Willfried Mende GmbH, Kunststoffverarbeitung. Wohnmühlenhaus der ehemaligen Hosenmühle; mit Elementen des Schweizerstils, ortshistorische Bedeutung. [59]
ehem. Mühle am linken Ufer der Weißeritz; Wohnmühlenhaus und Mühlgebäude der ehemaligen Winkelmühle mit Mühlenwappen-Supraporte sowie Resten des Wehrs und des Mühlgrabens; ortshistorische Relevanz. [60]
ehem. Mühle am rechten Ufer der Weißeritz; Wohnmühlenhaus und Seitengebäude der ehemaligen Stübemühle sowie Bruchstein-Bogenbrücke; Wohnmühlenhaus Obergeschoss Fachwerk, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung. [61]
ehem. Mühle am rechten Ufer der Weißeritz; Mühlengebäude der ehemaligen Barthmühle (ohne Anbau); ortsgeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung. [62]
Thodesche Papierfabrik Hainsberg, benannt nach dem Besitzer Gerhardt Friedrich Thode (1794–1848), urspr. Nutzung der Wasserkraft, aber keine Mühle. Zwei Produktionsgebäude parallel zur Weißeritz und das im Schweizerstil aufgeführte Wohnhaus für Betriebsangehörige als Reste der ehemaligen Papierfabrik; wichtige Zeugnisse der Freitaler Industrie und im Kontext mit der Römerschen Rotgarn-Färberei und dem späteren Schmelztiegelwerk industriegeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung.[17][18][67]
ehem. Mühle am rechten Ufer der Weißeritz, benannt nach dem Besitzer Heinrich Richard Eger; Gebäudeensemble der früheren Egermühle am Deubener Weißeritzmühlgraben; architektonisch wertvoll, städtebauliche und geschichtliche Bedeutung. Bedeutender Industriemühlenkomplex an einem seit dem 15. Jahrhundert bekannten Standort mit hofartiger Anordnung, Gestaltung in unterschiedlicher historisierender Formensprache, jetzt Wohnhaus.[17][Ausführlich 1][68]
ehem. Mühle am Deubener Weißeritzmühlgraben, ab 1893 Lederfabrik der Gebrüder Karl Oswald Sohre (1854–1914) und Heinrich Reinhold Sohre (1852–1912), später Lederfabrik F. G. Sohre AG, ursprünglich unter Denkmalschutz, 2019 abgerissen, jetzt Mühlenpark.[17]
ehem. Böhmertmühle am Deubener Weißeritzmühlgraben, benannt nach dem Besitzer Johann Traugott Böhmert, der die Mühle 1833 bis 1841 errichten ließ, der Mühlenbetrieb wurde 1900 eingestellt, genaue Lage unklar[17]
ehem. Potschappler Mühle am linken Ufer der Weißeritz. Landesherrliche Wassermühle seit 1465; Modernisierung 1860 zur Handelsmühle mit Hartguss- und Porzellanwalzen, später im Besitz der Firma Weichhold & Lochmann[17]
Eisenhammer, aus einem Hammerwerk hervorgegangen, das der Hammerschmied Johann Gottfried Ulbricht 1795 in Betrieb nahm (mit Schlussstein „JGU 1795“ über dem Portal der Hüttenschänke), ab 1827 im Besitz von Carl Friedrich August Dathe von Burgk (1791–1872), später König-Friedrich-August-Hütte, nur Nutzung der Wasserkraft, aber keine Mühle. Ehem. Hüttenschänke unter Denkmalschutz. [70]
ehem. Pulver- oder Weizenmühle Coschütz, auch als Kupferhammer, Garnisonsmühle oder Kommißmühle bezeichnet. Mühlengebäude mit Siloturm; Mühlenstandort seit 1770, 1885 Bau einer Großmühle, betrieben von der sächsischen Armee, 1903 Übernahme durch die Gebrüder Braune (König-Friedrich-August-Mühle) und Verbindung mit der benachbarten Großbäckerei, 1917 Bau des weithin sichtbaren Siloturms, Anlage von ortsgeschichtlicher, technikgeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.[19][71]
Neumühle Dölzschen; Mühle und Brotfabrik Gebrüder Braune, König-Friedrich-August-Mühle
Dresden-Dölzschen, Tharandter Straße 117a; 117b; 117c; 117d (Karte)
1889
ehem. Neumühle, seit 1844 im Besitz von Gottfried Braune, daher auch als Braunesche Weizenmühle oder Braunesche Brotfabrik bezeichnet. Seine Söhne vereinigen diese Mühle 1903 mit der Weizenmühle Coschütz zur König-Friedrich-August-Mühle, später auch als König-Friedrich-August-Mühlenwerke AG. Erweiterungsbauten 1899/1900 durch Baumeister Ferdinand Fichtner sowie Neubau 1917/18 des östlichen Teils durch die Firma Wayss & Freytag in moderner Stahlbetonkonstruktion (Architekt: Hermann Viehweger), nach 1945 Konsum-Backwarenbetrieb, nach 1990 ruinös, ab 2016 Umbau zur Wohnanlage.[Ausführlich 2][72]
Dresden-Dölzschen, Tharandter Straße 105; 109 (Karte)
1878
ehem. Mühle; Alte und Neue Königsmühle, jetzt zu Apartments umgebaut. Wohn-, Verwaltungs- und Mühlengebäude von 1858, Mühlengebäude von 1878 sowie Lagergebäude um 1890; Komplex der einstigen Dampfmühlen-Aktiengesellschaft zu Dresden, jüngeres Mühlengebäude mit markanter Klinkerfassade, baugeschichtlich und industriegeschichtlich bedeutend. [73]
ehem. Mühle; Buschmühle (Coschütz), auch als Schweizer- oder Grundmühle im Plauenschen Grund bezeichnet, 1857 beim Bau der Felsenkeller-Brauerei abgerissen, genaue Lage unklar [74]
ehem. Bienertmühle Plauen. Sachgesamtheit mit folgenden Einzeldenkmalen: Mühlenkomplex mit Maschinenhaus, Turbinenraum, Kesselhaus, Weizenmühle, Roggenmühle, Mehlspeicher sowie zahlreichen Gebäuden.[Ausführlich 3][75]
ehem. Mühle; Spiegelschleife am Weißeritzmühlgraben, um 1700 als Eisenhammer erbaut, ab 1712 Schleif- und Poliermühle, von 1887 bis 1945 Schokoladenfabrik Lippold, nach der Zerstörung von 1945 abgebrochen.[20]
ehem. Kanonenbohrwerk Dresden, am Weißeritzmühlgraben, 1554 als Kupferhammer, ab 1765 als Bohrwerk betrieben.[20][78]
weitere Mühlenstandorte am ehemaligen Weißeritzmühlgraben in Dresden bis zur Mündung in die Elbe
Dresden
Im Stadtgebiet von Dresden gab es zahlreiche Mühlen und Fabrikanlagen am Weißeritzmühlgraben, die um 1900 im Rahmen der Stadterneuerung abgerissen wurden oder 1937 endgültig stillgelegt wurden, u. a.[20][21]
Würzmühle - Polier- und Schleifmühle, 1550/76 erbaut, 1895 abgebrochen
Kunadmühle, um 1500 als Getreidemahlmühle erbaut, 1895 abgebrochen 51.0417313.71595
Papiermühle, Papiermühlengasse, vor 1493 erbaut, bis 1914 in Betrieb 51.0450913.72012
Poppitzer Mühle oder Tabakmühle, seit 1766 in Betrieb, 1865 abgebrannt 51.0469813.72714
Hofmühle (Beisertmühle), um 1400 als Getreidemahlmühle, 1937 stillgelegt
Bäckermühle (Beisertmühle), 1455 als Getreidemahlmühle, 1937 stillgelegt 51.0492713.728
Dammmühle, als Getreidemahlmühle betrieben, 1874 abgebrochen
Silberhammer (Münze), 1622 zur Münzprägung genutzt, 1898 abgebrochen
Schleifmühle, um 1623 als Eisenhammer erbaut, später Glashütte und Schleifmühle, 1862 abgebrochen
Ausführliche Denkmaltexte
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Egermühle Freital
Im Jahr 1465 erstmals urkundlich erwähnt, 1846 Kauf durch Karl Friedrich August Freiherr Dathe von Burgk, 1855 Mahlmühle und Ölmühle stillgelegt und dafür eine Schneidemühle und Knochenstampfe errichtet, 1876 Kauf durch Heinrich Richard Eger und Umbau zur Handelsmühle. 1893 wurde das neue fünfstöckige Gebäude der Weizenmühle errichtet. Die mühlentechnische Einrichtung lieferte die Mühlenbaufirma Gebr. Seck in Dresden. Die architektonische Gestaltung der heutigen Anlage mit Roggenmühle und Verwaltungsgebäude erfolgte von 1904–1916 durch den Architekten Martin Dülfer. Die Gebäudegruppe ist architektur- und technikhistorisch bedeutend, sie ist eine der städtebaulichen und ortsbildprägenden Kernbauten Freitals. Der Komplex wurde nach 2000 umfassend denkmalgerecht saniert und wird jetzt zu Wohnzwecken genutzt.
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Neumühle Dölzschen
Bäckerei; aus drei Teilen bestehender Fabrikkomplex einer Großbäckerei, dominiert von Treppenhausturm einschließlich Uhrerker und gestalterisch hervorgehobenem Eingang, im Inneren Säle mit gusseisernen Säulen, zwei Hallen, darin mehrere Backöfen der Firma Arthur Rüger Zittau erhalten, östlicher Teil mit bemerkenswerter Dachkonstruktion aus Stahlbeton-Rahmenbindern, Anlage baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung. Von Belang für die Geschichte der König-Friedrich-August-Mühlenwerke AG war auch die Errichtung des Silos an der Weizenmühle im Jahr 1918 durch die bekannte Mühlenbauanstalt Seck aus Dresden. Mühle und Siloturm wurden Anfang der 1990er Jahre als Kulturdenkmal erfasst. Auch der hier beschrieben Bäckereikomplex erfüllt die erforderlichen Kriterien der Denkmaleigenschaft. Als Brotfabrik der Gebrüder Braune gehörte er zu einem der bedeutendsten Unternehmen seiner Art in und um Dresden. Der 1918-1919 errichtete Anbau mit aufragendem Treppenhausturm und moderner Halle ist zudem als Industriearchitektur bemerkenswert. Er ist nicht nur mit dem Namen eines bekannten Dresdner Architekten, sondern auch mit dem Namen einer Firma verbunden, die zu den Neuerern auf dem Gebiet des Eisen- und Stahlbetonbaus nach 1900 gehörten, was vor allem an der Konstruktion der Halle und des Dachs über dieser deutlich wird. Die in expressionistischer Formensprache gehaltene Dachkonstruktion mit elegant nach oben und unten verjüngten Stahlbeton-Rahmenbindern erinnert an das Innere der 1921-1923 von Erich Mendelsohn geschaffenen Hutfabrik in Luckenwalde, einem Leitbau der deutschen Industriearchitektur. Das hier zu beurteilende Objekt ist somit orts- und baugeschichtlich bedeutend.
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Bienertmühle Plauen
Sachgesamtheit mit folgenden Einzeldenkmalen: Mühlenkomplex mit Maschinenhaus, Turbinenraum, Weizenmühle, Getreidereinigung, Kesselhaus, Getreidewäscherei, Roggenmühle, Mehlspeicher, Raffinerie, Bäckerei, Verkaufs-, Wohn- und Betriebsgebäude, Schornstein sowie Gebäuden östlich der Gleisanlage (Nr. 11, 13, 15), dazu Fabrikantenvilla, Wasserhaus sowie parkähnlicher Villengarten einschließlich Mühlgraben, Brücke, massivem grottenartigem Bau mit Terrasse/Pergola im Hangbereich sowie »Riesenwehr« aus eigentlichem Überfallwehr, mit Mauer versehenem Mühlentechnik nur noch in Teilen erhalten, gesamte Anlage von Belang für das Ortsbild, lange Zeit die wichtigste Mahlmühle von Dresden und Umgebung, vom bedeutendsten Plauener Industriellen und Mäzen Gottlieb Traugott Bienert zwischen 1852 und 1883 zu einer der innovativsten und produktivsten Anlagen ihrer Art in Sachsen ausgebaut, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich, industriegeschichtlich und personengeschichtlich sowie in Teilen künstlerisch bedeutend.