Die Liste von Mühlen an der Mandau gibt eine Übersicht über die historischen Wassermühlen an der Mandau und ihren Zuflüssen unabhängig davon, ob sie noch existieren oder bereits verfallen und abgerissen sind. Es wurden über 60 Mühlenstandorte erfasst. Viele Mühlen existieren nicht mehr, einige sind umgebaut und dienen anderen Zwecken.
Bei Mühlen, die unter Denkmalschutz stehen, kann über die ID-Nummer der jeweilige Denkmaltext aus der sächsischen Denkmalliste aufgerufen werden. Die historische Bedeutung der Mühlen als Einzeldenkmale ergibt sich aus dem Denkmaltext des Landesamts für Denkmalpflege Sachsen.
ehem. Große Mühle oder Steinmühle Seifhennersdorf; Wohnhaus der Steinmühle; vermutlich eines der ältesten Gebäude des Ortes, steiles Dach, bis unter den First starkes Bruchsteinmauerwerk, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Ölmühle Seifhennersdorf; Mühlenanwesen: Wohnstallhaus (Umgebinde) mit zwei Wirtschaftsgebäuden, Ölstampfe, Mühlteich und Radkastenanlage, vor dem Haus Granit-Wassertrog; Obergeschoss Fachwerk, teilweise verbrettert, teilweise zweifarbig verschiefert, baugeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung, verbretterte Fachwerk-Scheune, malerische Gebäudegruppe mit altem Baumbestand.
ehem. Obere Mühle Hainewalde; Mühle mit Wohnstallhaus, Wohnhaus und Hofbaum (Linde); Wohnstallhaus mit Portalen; baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Mittelmühle Hainewalde, später Papier- und Kartonagenfabrik; Wohnhaus und zwei Trockentürme der Papierfabrik; baugeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Niedermühle Hainewalde; Mühle mit zwei Mühlengebäuden und Sheddachhalle; das barocke, westliche Mühlengebäude mit älterem und jüngerem Anbau nach Westen, der parallele neuere Bau und die Sheddachhalle, orts- und technikgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Mauermannmühle oder Schnabelmühle Pethau; Mühle mit allen Gebäudeteilen, dabei das Hauptgebäude mit gleichartigem Anbau im Winkel links, das diesem gegenüberliegende hofbildende Stall- und Remisengebäude rechts, die Scheune im Grundstück vorn links, Reste der Technik hinter der Mühle, das Mühlrad und die Wehranlage des Kupferwehres; baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung, am Wohnhausanbau befindet sich ein wertvoller Wappenstein.
ehem. Alte Burgmühle Zittau am Burgmühlgraben; Anwesen (ehemalige Mühle) mit Wohnhaus, Wirtschaftsgebäude und eingeschossigem Verbindungsbau; baugeschichtlich und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung, barockes Wohnhaus mit hohem Mansarddach und schönem barocken Portal.[16]
ehem. Burgmühle Zittau; jetzt Wohnhaus (mit drei Hausnummern) auf dem Gelände einer abgebrochenen Wassermühle, mit Einfriedung, sowie hinter dem Haus Mühlgraben und Wehr; städtebaulich, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung, im Heimatstil der 1920er Jahre (der Vorgängerbau stammte von 1680, erneuert 1843), siehe auch ein weiteres Wohnhaus Weststraße 31/33.
ehem. Schöne-Mühle Zittau; Wassermühle mit zwei seitlich angebauten Wirtschaftstrakten; baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung, älteste der Olbersdorfer Wassermühlen (im Ursprung 14. Jh.), gehörte ursprünglich zum Kloster Marienthal.[16]
ehem. Mühle, danach Schubertsche Weberei Zittau, später Textilwerke Zittau (gegr. 1862); Fabrikgebäude (Mechanische Weberei); ortsgeschichtlich, baugeschichtlich, straßenbildprägend und technikgeschichtlich von Bedeutung, Backsteinarchitektur, zunächst Färberei und Druckerei.
ehem. Mühle Zittau am Hospitalmühlgraben, ab 1865 Weberei und Färberei Dannenberg; später Gießerei Schuppe; Fabrikanlage mit Schornstein und die gesamten Garagenanlagen; baugeschichtlich, ortsgeschichtlich, technikgeschichtlich und verkehrsgeschichtlich von Bedeutung. 1865 als Weberei und Färberei Dannenberg erbaut, 1919 von Richard Schuppe umgebaut und erweitert zur Gießerei und Großgaragenanlage, alle Gebäude des Komplexes, dabei die Fabrik- und Kontorgebäude, aus zyklopisch verlegtem, unverputztem Bruchsteinmauerwerk.
ehem. Pfortmühle Zittau am Hospitalmühlgraben, an der ehem. Wasserpforte im Südosten der Stadt, 1826 abgetragen, siehe Prospekt der Stadt Zittau von 1757, genaue Lage unklar[16][17]
Bertholdmühle oder Bernhardtmühle Oberoderwitz, seit den 1960er Jahren auf elektrischen Betrieb umgestellt, noch in Betrieb; Mühle mit Wohnmühlenhaus einschließlich viergeschossigem Mühlentrakt, in rechtem Winkel angebautem Gebäude für Absackerei und Verladung sowie Silo; baugeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung, schönes Eingangsportal am Wohnhaus, ein entscheidend auenbildprägendes Mühlenanwesen von ortshistorischer Bedeutung.[20][22]
ehem. Mittelmühle Niederoderwitz; Wohnhaus (Umgebinde) als Rest einer Mühle; baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und hausgeschichtlich von Bedeutung, eingeschossiges Umgebindehaus mit Dachhecht. Blockstube mit Umgebinde auf massivem Unterbau (Kellergeschoß), rechts zu 3/2 Jochen, Stube verschalt, Umgebinde-Konstruktion frei (Spannriegel/Knaggen); das gesamte Gebäude nach 1930 umgebaut (Massivteil, Hecht, Dachgeschoß); im linken Giebeltrapez Reichenberger Schiefer, handbehauen; Krüppelwalm; an der Rückseite alter Granittürstock.[20]
ehem. Niedere Mühle (auch Kleine Mühle oder Neumannmühle) Oderwitz; Wirtschaftsgebäude (mit Stallungen) und Scheune der ehemaligen Niedermühle; baugeschichtlich und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung, Fachwerkbauten.[22][20]
ehem. Mahlmühle Waltersdorf am Waltersdorfer Dorfbach; Mühle; Tafel mit Aufschrift: Unter der Regierung T.T. Herrn Bürgermeister Dr. Carl Philipp Stolle hat herr Scabinus Dr. Johann Heinrich Göttlich im Jahre 1715 diese Mühle erbaut. - Erneuert im Jahre 1859 durch Mstr. Friedrich August Lindner, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Mittelmühle Waltersdorf am Waltersdorfer Dorfbach, Holz-, Mahl- und Sägemühle, jetzt Volkskunde- und Mühlenmuseum; Mühlengebäude; zwei Gebäudeteile im Winkel, heute Museum, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Neuschönauer Brettmühle (auch Neumannmühle) Großschönau an der Lausur; Mühle mit allen Gebäuden, dabei das Wohnhaus (Umgebinde) mit vorderem massiven Anbau, ein Holzgebäude rechts daran, die Fachwerkscheune und alle massiven Scheunen und Stallungen, dazu die verbliebene technische Ausrüstung (Holzzahnräder etc.); baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Obere Mühle Großschönau am Mühlgraben der Lausur; Mühle mit allen Bestandteilen; dabei das Wohnhaus als Umgebinde-Doppelstubenhaus, die massiven Bauteile, der gemauerte Mühlgraben von der Lausur, die Hofeinfahrt mit den Pfeilern, baugeschichtlich und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Rengermühle Jonsdorf am Grundbach; Mühle mit angebautem Nebengebäude; Obergeschoss Fachwerk verbrettert, ortsbildprägende Lage, baugeschichtlich von Bedeutung, als Mühle auch von ortsgeschichtlicher Bedeutung.
ehem. Mittelmühle Bertsdorf am Bertsdorfer Dorfbach; Mühlengebäude; heute Wohnhaus mit späterem Ladeneinbau, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.[29]
ehem. Mühle Kleine Burg Oybin am Goldbach; Mühle; ältestes Gebäude Oybins, Putzbau mit Walmdach, der Türstock stammt vom alten Kretscham", bez. 1720, heute Gasthaus, baugeschichtlich, hausgeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Schwarzmühle Städtel in Olbersdorf, benannt nach dem ehem. Besitzer Schwarze, später Papier- und Pappenfabrik, vermutlich abgerissen, genaue Lage unklar.[32]
ehem. Hahmann-Mühle Olbersdorf am Goldbach, 1859 durch Brand zerstört, danach Appreturanstalt; Türstock eines ehemaligen Mühlengebäudes; reich gestaltetes barock-klassizistisches Korbbogenportal, künstlerisch von Bedeutung.
ehem. Adam-Mühle Olbersdorf am Goldbach; Müller-Wohnhaus und angebautes Mühlengebäude; imposanter Barockbau mit Mansarddach, zwei profilierte Sandstein-Portale mit eingemeißelten Mühlenzeichen, ortsgeschichtlich und baugeschichtlich von Bedeutung.
Frank Nürnberger: Mühlen in der Oberlausitz einst und jetzt, Spitzkunnersdorf, Oberlausitzer Verlag Frank Nürnberger, 2015, 208 S., ISBN 978-3-941908-72-7