Die Liste von Mühlen im Polenz- und Sebnitztal gibt eine Übersicht über die historischen Wassermühlen im Polenztal und Sebnitztal unabhängig davon, ob sie noch existieren oder bereits verfallen und abgerissen sind. Es wurden etwa 60 Mühlenstandorte an der Polenz, an der Sebnitz (einschl. Quellflüssen) und nach deren Vereinigung am Lachsbach sowie an den Zuflüssen erfasst.
Bei Mühlen, die unter Denkmalschutz stehen, kann über die ID-Nummer der jeweilige Denkmaltext aus der sächsischen Denkmalliste aufgerufen werden. Die historische Bedeutung der Mühlen als Einzeldenkmale ergibt sich aus dem Denkmaltext des Landesamts für Denkmalpflege Sachsen.
ehem. Mühle, am Langburkersdorfer Bach; Wohnhaus und Produktionsgebäude (Nr. 6) sowie Wohnstallhaus (Nr. 6a) eines ehem. Mühlenanwesens; Wohnhaus aufwändig gestaltet im Schweizerstil, baulich gut erhaltenes Ensemble, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.[4]
ehem. Obermühle oder Müller-Mühle Niederottendorf am Ottendorfer Bach, unter Denkmalschutz steht nur: Sägegatter einer Mühle/Sägewerk; Sägegatter der Firma Lein, Pirna, technikgeschichtlich von Bedeutung.
Berthelsdorf, OT von Neustadt/Sa., Am Himmler 5 (Karte)
1871
ehem. Obermühle oder Horn's Mühle Berthelsdorf am Lohbach; Wohnmühlenhaus, Gebäude der ehemaligen Schneidemühle auf Hakengrundriss, Gebäude der Mahlmühle mit angebautem Stallteil, weitere Scheune und Seitengebäude des Mühlenanwesens, mit Mühlgraben (im Hof mit Steindeckern abgedeckt) und Radkammer; strukturell erhalten, technikgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.[3]
Obermühle oder Rentschmühle an der Polenz; Wohnmühlenhaus einschließlich gegenüberliegender Schneidemühle und Verbindungsbau zum Hauptgebäude, außerdem östliches Seitengebäude (wohl früheres Auszugshaus); Wohnmühlenhaus zeittypischer Putzbau mit Drempel und Walmdach, baugeschichtlich, technikgeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.[3]
Niedermühle Polenz, später Hartpappenwerk, abgerissen (wüst); unter Denkmalschutz steht nur: Überfallwehr, Schütz und Teil des Mühlgrabens einer ehemaligen Mühle; technisches Relikt gewerblicher Nutzung der Wasserkraft der Polenz, technikgeschichtlich von Bedeutung.
Mühlenanwesen mit Wohnhaus und ehemaligem Mühlengebäude mit kleinem Vorbau; Wohnhaus Obergeschoss Fachwerk, aufgebrettert, kleines Mühlengebäude mit verbrettertem Fachwerk-Obergeschoss, Gebäudekomplex von baugeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung.
Wohnmühlenhaus und zwei Nebengebäude eines ehemaligen Mühlenanwesens; heute Gasthof, Wohnmühlenhaus Obergeschoss Fachwerk, Nebengebäude - verbretterte Holzkonstruktion, baugeschichtlich und ortshistorisch von Bedeutung.
Gasthaus und überdachte frei stehende Gästeterrasse im Winkel; Gasthaus zeittypischer Putzbau mit übergiebeltem Risalit, Freigespärre im Giebel, Holzbalkons, überdachte Gästeterrasse aus Holz mit arkadenähnlichen Öffnungen, verzierte Holzblenden im oberen Bereich, weiter Dachüberstand, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Grundmühle Hohnstein am Tiefen Grundbach; Mühlenanwesen mit Wohnstallhaus, zwei Nebengebäuden sowie vier Sandsteintrögen und einer Sandstein-Bogenbrücke; Wohnstallhaus Obergeschoss Fachwerk, Giebel verbrettert, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.
Frinzthalmühle; Wohnhaus; ursprünglich Mühlengebäude, später Gasthaus, Putzbau mit Holzziergiebeln und verglasten Holzbalkons, baugeschichtlich von Bedeutung.[6]
Ehemalige Mühlenanlage am Lachsbach mit Fachwerk-Gebäude, Verbindungsbau und Mühlengebäude mit Anbau (Turbinenraum) einschl. wassertechnischer Anlage (Überfallwehr mit Sandsteinfassung, Mühlgraben, Untergraben in Sandsteinquader gesetzt und zum Teil überwölbt) und früherem Transformatorenhaus sowie Schornstein des Heizhauses; baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.[Ausführlich 1]
ehem. Mühle; frei stehendes Wohnhaus mit integriertem Pferdestall, ehemaligem Mühlgraben und gegenüberliegendem Mühlengebäude sowie Verbindungsgebäude und Radkammer (Sandsteinquadergewölbe), weiterhin Überfallwehr; baugeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.[7]
ehem. Mahlmühle, Kunstblumenfabrik Mey & Co.; ehemalige Kunstblumenfabrik mit Schornstein; technisches Denkmal, achteckiger Klinkerschornstein auf Sockel mit gegliedertem Kopf, ortsbildprägend und ortsgeschichtlich von Bedeutung.[7]
ehem. Mahlmühle, Wohnmühlengebäude; Obergeschoss Fachwerk, mit Radstuben, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.[7]
ehem. Mühle, errichtet als Holzschleiferei durch Robert Sputh. Ruinen der früheren Sputhmühle mit Resten der wassertechnischen Anlage (Radkammer mit sehr alter Turbine); geschichtlich bedeutender Mühlenstandort.[9]
ehem. Mittelmühle Ehrenberg am Ehrenberger Bach; Wohnmühlengebäude (Nr. 12) mit Mühlentechnik und Wohnstallhaus (Nr. 10) eines Mühlenanwesens; Wohnmühlengebäude mehrgliedriger Putzbau, giebelseitig angebrachter Schlussstein eines Vorgängerbaus, bez.1799, Mühlentechnik von 1930, Wohnstallhaus Obergeschoss Fachwerk, baugeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Mittelmühle Goßdorf am Goßdorfer Bach; Wohnmühlenhaus mit Mühlentechnik und Scheune eines Dreiseithofes; Wohnmühlenhaus Obergeschoss Fachwerk, bau- technik- und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
Alte Kohlmühle, Papiermühle, später Linoleumfabrik mit Produktionshauptgebäude (Nr. 1), Kessel- und Maschinenhaus (Nr. 1), Kontorgebäude und Wohnhaus (Nr. 2) sowie Beamtenwohnhaus mit Einfriedung und Pförtnerhaus (Nr. 4); architektonisch und für die Geschichte der Region bedeutendes Ensemble, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Porschdorfer Mühle, genaue Lage unklar; Mühlgraben noch sichtbar, Überfallwehr mit geteiltem Schützen und Mühlgraben (offener Erdgraben); technikgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Hilgersdorfer Mühle (Hilgersdorfský mlýn) am Severní potok. Die nördlichste noch erhaltene Mühle in Tschechien, Denkmal der volkstümlichen Architektur, unter Denkmalschutz ÚSKP-Nr. 12329/5-5500.[10][11]
ehem. Mühle und Stahlwarenwerk Horní Poustevna am Luční potok (Heimichbach). Das Gebäude der ehemaligen Mühle, Ende des 19. Jahrhunderts in eine Stahlwarenfabrik umgewandelt, steht im nördlichen Teil der Gemeinde an der Straße Nr. 267.[12]
ehem. Mühle am Liščí potok (Hainsbach). Die Schlossmühle wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in eine Pappenfabrik und zu Beginn des 20. Jahrhunderts in eine Nagelfabrik umgewandelt, sie liegt etwa 100 m südwestlich vom Schloss Hainspach.[13]
ehem. Mühle Lipová am Liščí potok (Hainsbach), später Kartonfabrik. Sie war eines der ältesten Gebäude von Lipová, vermutlich aus dem 16. Jahrhundert, jetzt zum Wohnhaus umgebaut, im südlichen Teil des Dorfes am Abzweig der Mlýnská-Straße.[14]
ehem. Niedermühle Lipová am Liščí potok (Hainsbach). Eine Mühle mit gut erhaltener Architektur mit Schieferplatten verziert, sie beherbergt ein erhaltenes Getriebe.[15]
Mühle und Stahlwarenfabrik Großschönau (Leopoldsruh)
ehem. Mühle und Stahlwarenfabrik Leopoldka am Vilémovský potok (Wölmsdorfer Bach). Die um 1700 gegründete ältere der beiden Wassermühlen in Leopoldka wurde 1830 in einen Industriebetrieb umgebaut, heute als Wohnhaus genutzt.[16]
ehem. Obermühle und Spinnerei Velký Šenov am Vilémovský potok (Wölmsdorfer Bach), aus dem 17. Jahrhundert, im zentralen Teil von Velké Šenov auf der linken Seite des Baches, zu Beginn des 20. Jahrhunderts in eine Spinnerei umgewandelt.[17]
ehem. Niedermühle oder Göbel-Mühle Velký Šenov am Vilémovský potok (Wölmsdorfer Bach), im 17. Jahrhundert in Dolní Šenov (Niederschönau) errichtet, zusammen mit einem landwirtschaftlichen Betrieb von 1831 bis zum Zweiten Weltkrieg im Besitz der Familie Göbel.[18]
ehem. Dietze-Mühle oder Würfelmühle Mikulášovice am Mikulášovický potok (Nixdorfer Bach). Besitzer war Gregor Dietze, später als Sägewerk genutzt, danach gehörte die Mühle Josef Würfel, der Mühlrad durch zwei Francis-Turbinen ersetzte, jetzt existiert nur noch das Wohnhaus.[20]
ehem. Mühle Píčův mlýn Vilémov am Mikulášovický potok (Nixdorfer Bach). Die Mühle befand sich auf der rechten Seite der Straße von Mikulášovice nach Vilémov. Besitzer war die Müllerfamilie Pietschmann, nach der sie benannt wurde, später eine Stahlwarenfabrik.[21]
ehem. Buschmühle (Křovinový mlýn) Vilémov am Vilémovský potok (Wölmsdorfer Bach), im westlichen Teil des Dorfes Vilémov, im OT Dolina, später durch eine Spinnerei ersetzt, heute ein Elektrizitätswerk.[22]
ehem. Sieber-Mühle (Sieberův mlýn) Dolní Poustevna am Vilémovský potok (Wölmsdorfer Bach), erbaut in der Mitte des 19. Jahrhunderts, am rechten Ufer des Bachs an der Grenze zu Sachsen.[23]
ehem. Papiermühle am Vilémovský potok (Wölmsdorfer Bach), genaue Lage unklar[7]
Ausführliche Denkmaltexte
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Hufeisenförmiger Mühlenkomplex der ehem. Röslerschen Papierfabrik, als Nachfolger einer früheren Anlage zwischen Lachsbach (1 km vor Mündung in die Elbe) und der wohl zeitnah (1875-77) entstandenen Eisenbahn gelegen, mit dominantem viergeschossigen Industriemühlengebäude, dieses massiver Putzbau mit profilierten Sandsteingewänden, Lüftungsrosetten und rundbogigen Zwillingsfenstern im 3. und 4. Obergeschoss. Bereits 1897 in dieser Zone zu Wohnzwecken umgebaut, im Erdgeschoss innen als Spolie eines Vorgängerbaus eingemauertes Türgewände bezeichnet 1820er Jahre, daran anschließend dreigeschossiger Putzbau, ebenfalls mit rundbogigen Zwillingsfenstern, angebauter Turbinenschacht mit 5-t-Voith-Turbine von 1939 (endgültig eingebaut wohl erst nach 1945), wassertechnische Anlage mit sandsteingefasstem Überfallwehr, ca. 700 m langer Mühlgraben zum Teil überwölbt und in Sandsteinquader gesetzt. Zur Anlage gehören weiterhin ein Remisen- bzw. Handwerkergebäude mit Fachwerkoberstock, ein von einem Kesselhaus übrig gebliebener Schornstein mit profiliertem Kopf nach 1910 (Bauantrag), schließlich ein jüngeres Transformatorenhaus (1930er Jahre?) mit interessanter rustikaler Oberfläche aus Sandsteinquadern. Zur DDR-Zeit hier Hellerau-Küchenmöbelfabrikation. Baugeschichtliche und technikgeschichtliche Relevanz, außerdem als Industriemühle in einem engen Tal landschaftsprägend in einer speziell für Sachsen typischen Situation.
Mühlengebäude viergeschossig, mit Lüftungsrosetten und Zwillingsfenstern mit Rundbogen im 3. und 4. Obergeschoss, bereits frühzeitig zu Wohnzwecken umgebaut, profilierte Sandsteinfenstergewände, dreigeschossiger Verbindungsbau (Mittelbau) mit mehreren Sandstein-Torbögen, Zwillingsfenster mit Rundbögen
Transformatorenhaus: Sandsteinquader mit Biberschwanzdeckung
Schornstein des Heizhauses: unterer Teil achteckig, oberer Teil rund mit profiliertem Kopf.
Literatur
Manfred Schober: Die Mühlen der Sächsischen Schweiz. Rechtselbisches Gebiet. 1. Auflage. Berg- und Naturverlag Rölke, Dresden, 2009, ISBN 978-3-934514-24-9, 224 S.