Die Liste von Mühlen an der Schwarzen Elster gibt eine Übersicht über die historischen Wassermühlen an der Schwarzen Elster, der Kleinen Elster sowie am Ruhlander Schwarzwasser unabhängig davon, ob sie noch existieren oder bereits verfallen und abgerissen sind. Es wurden etwa 70 Mühlenstandorte an der Schwarzen Elster und deren Zuflüssen erfasst. Viele Mühlen existieren nicht mehr, einige sind umgebaut und dienen anderen Zwecken.
Bei Mühlen, die unter Denkmalschutz stehen, kann über die ID-Nummer der jeweilige Denkmaltext aus der sächsischen Denkmalliste aufgerufen werden. Die historische Bedeutung der Mühlen als Einzeldenkmale ergibt sich aus dem Denkmaltext des Landesamts für Denkmalpflege Sachsen.
ehem. Kindisch-Mühle, von 1640 bis 1875 im Besitz der Familie Richter, danach der Fam. Freudenberg; später Gaststätte und Bäckerei (mit Schornstein), vollständig abgebrochen, genaue Lage unklar[1]
ehem. Riesigmühle (oder Rießigmühle, auch Weitzmannmühle) Rauschwitz, Schneidemühle. Wohnhaus und Seitengebäude der ehemaligen Mühle; jetziges Wohnhaus nach Brand 1912 an Stelle des früheren Wohnmühlengebäudes errichtet (ohne Mühlenfunktion), Seitengebäude Obergeschoss Fachwerk, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.[1]
ehem. Rote Mühle Elstra, herrschaftliche Mühle mit Mahlzwang für Elstra, Mahlmühle und Sägemühle, derzeitiger Stadtteich ist der Rest des ehem. Mühlteichs, vollständig abgebrochen; nur Auszugshaus der ehemaligen Mühle erhalten; Obergeschoss Fachwerk verbrettert, bau- und ortsgeschichtlich von Bedeutung.[1]
ehem. Hainmühle oder Hommelmühle Elstra, bis in die 1960er Jahre in Betrieb, wird derzeit restauriert; Mühlenanwesen mit Wohnmühlenhaus, ehemaliger Ölmühle einschließlich vorhandener Mahltechnik und Resten der wassertechnischen Anlage sowie Seitengebäude; Wohnmühlengebäude mit Wappen der Äbtissin Anna Margareta Dornin und Insignien des Müllerhandwerks über der Eingangstür, frühere Ölmühle mit Radkammer in Bruchsteinmauerwerk zwischen Mahl- und Ölmühle, seit 1661 zum Kloster Marienstern gehörend, Wohnmühlengebäude Bruchsteinmauerwerk, Ölmühle, Obergeschoss Lehmstaken-Fachwerk, Satteldach mit Biberschwänzen, Stallgebäude Obergeschoss Fachwerk, teilweise überputzt, baugeschichtlich, sozialgeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.[1][2]
ehem. Burgmühle oder Weinertmühle Wiesa, Mühlenkomplex bestehend aus Getreidemühle mit Backhaus, Mühlentechnik, Wasserrad und Reste eines Mühlgrabens sowie Schneidemühle und Müllerwohnhaus; Mahlmühle mit parallel gelegener Schneidemühle, Mühlgraben noch erkennbar, Backhaus mit altdeutschem Backofen, charakteristisches und weitgehend vollständig erhaltener Mühlenkomplex, älteste Kamenzer Wassermühle, ortsgeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Burgmühle oder Große Mühle Kamenz, abgerissen; Einfriedung einer ehemaligen Mühle; Wohnmühlengebäude und Nebengebäude abgerissen, ortsbildprägend.
ehem. Mühle Schiedeler Mühle; Mühlengebäude mit seitlichem Anbau und Scheune; Mühle Putzbau mit klassizistischer Haustür, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Alte Mühle Milstrich, Seitengebäude und Verbindungsbau über dem Mühlgraben sowie Mühlgraben und Mühlrad eines Mühlenanwesens; Seitengebäude Obergeschoss Fachwerk, ruinös, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Saalauer Mühle, Mühle, Seitengebäude, Scheune und Mühlentechnik; in seiner Struktur erhaltener Vierseithof in exponierter Lage, umfangreiche technische Ausstattung, Zeugnis des dörflichen Mühlenwesens des 19. und 20. Jahrhunderts, ortsgeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Mühle Hoske, Mühle, zwei Seitengebäude, Scheune und Steindeckerbrücke; großer, in seiner Struktur erhaltener Vierseithof, das Mühlenhaus mit einer aufwendigen Fassadengestaltung, besonders an der Giebelseite, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung, zweifeldrige Steinbalkenbrücke aus Granitdeckern aufgrund der Bauwerkslänge von Seltenheitswert.
ehem. Kobermühle oder Kosslickmühle Wittichenau, Mühle und Mühlgraben sowie Mühlentechnik; heute Museum integriert, ohne neuere Anbauten, technikgeschichtlich und ortshistorisch von Bedeutung.
ehem. Stadtmühle Wittichenau, Wassermühle und Mühlgraben; stattlicher Baukörper, Obergeschoss Sichtfachwerk, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Schowtschickmühle Wittichenau; Mühlenhof und Mühlentechnik; Vierseithofanlage, z. T. mit Fachwerk, im Kern sehr alt, umfassende technische Ausstattung einer Mahl- und Stampfmühle, teilweise rekonstruiert, ortshistorisch und technikgeschichtlich von Bedeutung, letztes doppeltes französisches Mahlwerk in Deutschland.
ehem. Stadtmühle Hoyerswerda, an der Alten Elster gelegen, ab 1895 firmiert unter "Zschiedrich & zur Linden", ab 1916 im Besitz der Stadt, ab 1935 im Besitz von Rudolf Nowak (1899–1963), 1972 verstaatlicht, in den 1990er Jahren abgerissen.[4]
urspr. Brösing-Mühle Schwarzkollm, Mühlweg 2, am Brösinggraben, die sogenannte „Schwarze Mühle“, 1868 abgebrannt, danach neu errichtet und bis 1972 in Betrieb, jetzt Wohnhaus.[5][6]
Die Kolonie Koselbruch ist eine Ansiedlung bei Schwarzkollm, später bekannt durch die Sorbische Sage von Krabat. Die Kolonie besteht nur in einigen wenigen Höfen. Nummer 22 ist eine Neuschöpfung in einem Bereich, der bis vor wenigen Jahren nie bebaut war. Hier schuf man für touristische Zwecke den Erlebnishof Krabatmühle. Zu diesem Zwecke wurden auch woanders abgetragene Bauten hierher versetzt, u. a. eine Fachwerkscheune aus Dubring und aus Sollschwitz. Baugeschichtlich und regionalgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Elstermühle Plessa, Schneide- und Getreidemühle, jetzt lauffähige Schauanlage mit Museum und kleinem Sägewerk (Baudenkmal Brandenburg Id=09135482)
Die Liste der ehemaligen Mühlen am Ruhlander Schwarzwasser und dessen Zuflüssen ist entsprechend der örtlichen Lage am Flusslauf von der Quelle zur Mündung gegliedert.[13]
ehem. Hammerwerk Bernsdorf am Schmelzteich; unter Denkmalschutz steht nur: Verwaltungsgebäude eines ehemaligen Gießerei- und Eisenwerkes; Verwaltungsgebäude war ursprünglich Herrenhaus eines alten Gutshofes, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Bollbuck Mühle Cosel am Saleskbach; Wohnmühlenhaus mit westlich angebautem Seitengebäude und nördlich angebautem Wasserbau sowie südliches Seitengebäude eines Mühlengehöftes; Wohnmühlenhaus Obergeschoss Fachwerk, gedrungener Baukörper mit Krüppelwalmdach, westlich angebautes Seitengebäude massiv, südliches Seitengebäude Fachwerkteil Abbruch, massiver Teil noch vorhanden, Seltenheitswert durch komplett erhaltene technische Anlage, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Neitschmühle Zeisholz; Mühlenteil des Wohnmühlengebäudes mit technischer Ausstattung (u. a. Wasserrad); ohne weitere Gebäude und Anbauten, ortsgeschichtliche und technikgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Mühle Wahrenbrück, Kloster- und Amtsmühle, 1320 Eisenhammer, von 1696 bis 1858 Papiermühle, danach Mahl- und Schrotmühle, bis um 1920 Antrieb mittels Wasserkraft, bis 1979 in Betrieb (Baudenkmal Brandenburg Id=09135498)[17][18]
Liste von Mühlen an weiteren Zuflüssen der Schwarzen Elster
ehem. Knorrmühle Brauna am Schwosdorfer Wasser; Mühlengehöft mit Wohnmühlenhaus und zwei Torpfeilern, drei rückwärtigen Seitengebäuden sowie Teichständer am Mühlteich; Wohnmühlenhaus mit aufwendiger, erhaltener Putzgliederung (Gurtgesims, Pilaster, Eckrustizierung), Tür- und Fenstergewände aus Granit, z.T. Fensterbekrönung, Giebelseite mit Doppelbogenfenster und Okuli, über dem Eingang Müllerwappen, Seitengebäude mit einfachem Backsteinornament, Schneidemühle Fachwerk, mit Stallteil im Erdgeschoss, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Liebenauer Mühle am Schwosdorfer Wasser; Wohnmühlenhaus und zwei Seitengebäude eines Mühlengehöfts einschließlich der vorhandenen Technik sowie mehrere Mühlsteine; Wohnmühlenhaus Putzbau, Eingang Granitgewände mit Schlussstein, Krüppelwalmdach, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.
Eberhard Förster: Mühlen zwischen Elbe und Schwarzer Elster, Verein für Heimatgeschichte und Denkmalpflege Annaburg, 2006, 107 S., ISBN 978-3-940635-06-8
Hermann Gleisberg: Das kleine Mühlenbuch, 1956, 24 S.