Die Liste von Mühlen im Wesenitztal gibt eine Übersicht über die historischen Wassermühlen im Wesenitztal, unabhängig davon, ob sie noch existieren oder bereits verfallen und abgerissen sind.[1]
Über 100 Mühlenstandorte an der Wesenitz und ihren Zuflüssen wurden hier erfasst. Bei Mühlen, die unter Denkmalschutz stehen, kann über die ID-Nummer der jeweilige Denkmaltext aus der sächsischen Denkmalliste aufgerufen werden.
Die historische Bedeutung der Mühlen als Einzeldenkmale ergibt sich aus dem Denkmaltext des Landesamts für Denkmalpflege Sachsen. Die Liste ist entsprechend der örtlichen Lage am Flusslauf von der Quelle zur Mündung gegliedert.
ehem. Wesenitzmühle, bis 1963 in Betrieb; Mühlenanwesen mit Wohnhaus (Umgebinde) und Auszüglerhaus; beide Gebäude im Obergeschoss Fachwerk, verkleidet, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
urspr. Lohmühle (auch Henselmühle), später Sägemühle; Sägewerk bestehend aus Produktionsgebäude mit Vorplatz einschließlich Pflasterung und Resten der Gleisanlagen, Maschinen- und Kesselhaus sowie technischer Ausstattung, einschließlich Transmission; weitgehend authentisch erhaltenes Ensemble als Zeugnis für Sägewerksbau der 1930er Jahre, insbesondere die von der Maschinenbaufabrik und Eisengießerei J.G. Berthold Neukirch/Lausitz hergestellte Vollgattersäge von ortsgeschichtlicher sowie technikgeschichtlicher Bedeutung.[5]
ehem. Mittelmühle Neukirch, bis 1954 in Betrieb; Wohnhaus, Mühle und Mühlgraben sowie Wehr und rückwärtige Stützmauer; baugeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Lohgerber- und Knochenmühle (auch Lehmann-Lohmühle) Neukirch; Wohnstallhaus, Mühle und Mühlentechnik; baugeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Brettmühle (auch Wobst-Mühle) Putzkau, 1955 stillgelegt; Mühlengebäude mit Mühlentechnik, verbretterter Fachwerkbau mit Lehmausfachung, Krüppelwalmdach, innen noch altes Sägewerk, baugeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.[6]
ehem. Belmsdorfer Mühle (auch Schmelzermühle), Mahl- und Schneidemühle, ab 1918 Sägewerk Schmelzer (Alte Belmsdorfer Straße 39), jetzt Wohnhaus und Gaststätte[11]
ehem. Stadtmühle, 1822 Übernahme durch den Textilfabrikanten Friedrich Gottlob Herrmann und Umwandlung in eine Wollspinnerei, später abgerissen und 1935 durch Neubau (Wohnhaus) ersetzt, genaue Lage unklar[11][12]
ehem. Bühlauer Mühle (auch Niedere Mühle bzw. Vitzthumsche Mühle genannt) an der Wesenitz, als Schneidemühle betrieben, urspr. im Besitz des Bischofs von Meißen bzw. später des sächsischen Kurfürsten, 1795 wird Johann Gottfried Wustmann als erster privater Eigentümer der Mühle genannt, 1822 abgebrannt, bis 1935 im Familienbesitz der Familie Wächter, Weiterbetrieb als Sägewerk, jetzt Wohnhaus. Wohnmühlenhaus mit angebautem Technikgebäude einer ehemaligen Wassermühle; baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.[13]
Mühlenanwesen mit Hauptgebäude längs der Straße, Mühlenanlagen (Mühlgraben, Wehr), Eiskeller auf der anderen Straßenseite und Denkmalsäule mit Reliefs; ortsgeschichtliche und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung und architekturhistorisch interessantes Zeugnis.
Wohnstallhaus mit Scheunenanbau im Winkel sowie Seitengebäude eines ehem. Mühlenanwesens; Seitengebäude mit Fachwerk-Obergeschoss, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
Gemarkung Dittersbach. Geipelmühle, später Papierfabrik Dittersbach Hermann Geipel; Produktionsgebäude mit Anbau, Fabrikantenwohnhaus, Garage, Seiten-/Stallgebäude (Kontor) sowie Reste des Wasserbaues (Wehr) eines Mühlenanwesens; bau- und ortsgeschichtliche Bedeutung.[15][16]
Wohnmühlenhaus, weiteres Wohnhaus, Wohn- und Wirtschaftsgebäude und weiteres Mühlengebäude der Elbersdorfer Mühle sowie Stützmauer und Reste des Wasserbaues; ortshistorisch bedeutsames Ensemble.
Porschendorfer Mühle oder Obermühle Porschendorf, bis 1998 in Betrieb; Mühle, Hauptgebäude mit Wirtschaftsgebäude, mit Mühlgraben und Wehren; Wirtschaftsgebäude z.T. Fachwerk, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.
Wasserkraftwerk der Holzstoff- und Pappenfabrik Weber & Niezel, Lohmen; bestehend aus der Wehranlage, dem Triebwerkskanal samt Einlaufschütz (der Oberwasserkanal als Aquädukt, der Unterwasserkanal teils überwölbt ausgeführt) und dem Turbinenhaus sowie mehreren Uferstützmauern entlang der Wesenitz; Kraftwerksanlage der früheren Holzstoff- und Pappenfabrik Weber & Niezel, seit 2000 mit neuer technischer Ausstattung erneut in Betrieb, architektonisch aufwändige wasserbauliche Anlage, das Aquädukt ein imposantes, dem Lauf der Wesenitz mit leichter Krümmung folgendes Bauwerk aus Sandstein und Stampfbeton, bedeutendes Zeugnis der Energieerzeugung im Elbsandsteingebirge, mit der Ausführung des Triebwerkskanals als Aquädukt singulär im Gebiet der Sächsischen Schweiz und von großer technikgeschichtlicher Bedeutung.[17]
Walzenmühle ERnst Wauer. Mühle mit Mühlengebäude und Mühlgraben, Pflasterung im Hofbereich und vor der Mühle sowie Mühlentechnik, E-Werk der Mühle (siehe auch Unterm Schloß 5); Industriemühlengebäude im Reformstil der Zeit um 1910, ortshistorisch und technikhistorisch von Interesse.
Mühle (drei Gebäude), Überfallwehr, zwei Mühlsteine, Mühlgraben und Brücke über die Wesenitz sowie zwei in den Fels gehauene Wappen; ortsgeschichtlich und technikgeschichtliche Bedeutung.
Mühlenanwesen (früher auch Gasthof, zwei Gebäude) mit Wehr, Mühlgraben, Bogenbrücke über die Wesenitz und Brücke über einen zufließenden Bach; einer der ersten Mühlengasthöfe in der Sächsischen Schweiz, tourismusgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.
Ehemaliges Elektrizitätswerk mit Resten des Krafthauses mit zwei Turbinen und Maschinenhausanbau, verrohrtem und unterirdisch verlaufendem Obergrabeneinlauf, Schützenanlage, Untergraben, sowie Stromleitungsmasten; Wasserzufuhr durch Betonröhre von der Lochmühle, versorgungsgeschichtliche, ortsgeschichtliche und technikgeschichtliche Bedeutung.
Mühle, später Papier- und Pappenfabrik, gesamte Anlage mit allen Gebäuden und technischen Einrichtungen, darunter das hohe Mühlengebäude, Stützmauern, Reste des Mühlgrabens und Wehr mit Ablassschütz, der Mühlenkanal, von der Ausstattung im Kesselhaus zwei historische Dampferzeuger; ortsgeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.
Grundmühle (Nr. 81) mit Obermühle (Nr. 83), gesamte Anlage mit allen Gebäuden und technischen Einrichtungen, darunter ein großes Mühlengebäude aus unverputzten Sandsteinen, das parallel dazu befindliche Nebengebäude mit verbrettertem Giebel, die Wohngebäude mit Fachwerkobergeschoss, die Hintergebäude, die große massive Scheune, die gesamte Sandsteinhofpflasterung, der Wesenitz-Mühlgraben (dieser teilweise zugeschüttet, vollständig erhalten unter dem großen Mühlengebäude), das Wehr, im vorderen Bereich eine steinerne Bogenbrücke und die Sandstein-Ufereinfassung des Mühlenkanals und des Baches; technikgeschichtlich, ortsgeschichtlich, künstlerisch, baugeschichtlich und wissenschaftlich von Bedeutung.
Mühle mit allen Gebäuden, darunter der hohe Mühlen-Hauptbau, Wohngebäude und die Einfriedungsmauer; baugeschichtlich, technikgeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
Mühle mit großem Mühlengebäude, Verwaltungsbau, Wehranlage am Mühlgraben und daneben stehendem Bau sowie allen Einfriedungs- und Grundmauern; ortsgeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Valtenmühle Niederneukirch am Roten Floß, urspr. Mahlmühle (bis 1938) und Sägemühle (bis 1948), jetzt Wohnhaus; Fabrikantenvilla, Stall und Produktionsgebäude mit Durchfahrt einer ehemaligen Mühle; baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Weickersdorfer Mühle am Weickersdorfer Bach; Mühlenanwesen einer ehemaligen Schneid- und Mahlmühle mit östlichem Wohnhaus und altem Mühlengebäude (südlich) im rechten Winkel (letzteres mit historischer Mühlentechnik) sowie späterem dreigeschossigen Mühlengebäude (ebenfalls mit Resten technischer Ausstattung) und westlich angebauter Radkammer, Hofpflaster und Einfriedung; baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Kirchenmühle Großdrebnitz am Großdrebnitzer Bach; Wohnstallhaus; ohne Garagenanbau, Obergeschoss Fachwerk verputzt, an der Giebelseite ornamental verschiefert, weitgehend ursprüngliches Erscheinungsbild, baugeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Beigut-Mühle an der Gruna, am Gutsverwalterhaus Frankenthal, genaue Lage unklar. Gutsverwalterhaus des Beiguts über rechtwinkligem Grundriss; Obergeschoss Fachwerk, teils Sichtfachwerk, teils verbrettert, Hofseite mit Laubengang, Krüppelwalmdach, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Obermühle Langenwolmsdorf am Langenwolmsdorfer Bach (auch Weißbach genannt), Mahlmühle, Schroterei und Quetsche, bis in die 1960er Jahre in Betrieb, genaue Lage unklar[21]
ehem. Alte Schmiede; Sägenschmiede Schiekel Langenwolmsdorf am Langenwolmsdorfer Bach, Mühlenbetrieb bis 1968. Ehemalige Schmiede; Obergeschoss Fachwerk, Signet im Türsturz, an der Fassade Ringe zum Anbinden der Pferde, von orts- und bauhistorischer Bedeutung.[21][22]
ehem. Schleifmühle Langenwolmsdorf, bis 1928 in Betrieb, danach Bäckerei Venus, dann Konsumverkaufsstelle bis 1990, jetzt Wohnhaus, genaue Lage unklar[21]
ehem. Sägemühle Langenwolmsdorf am Langenwolmsdorfer Bach, später Sägewerk Reißig, Schneidemühle 1963 stillgelegt, ab 1985 im Besitz der BHG Neustadt, jetzt Tischlerei Mai[21]
ehem. Kirchmühle Langenwolmsdorf am Langenwolmsdorfer Bach, Mahl- und Schneidemühle, letztere 1913 stillgelegt, die Mahlmühle ist noch heute in Betrieb; Wohnstallhaus (ehemalige Mühle) und Wasserbau; rückseitig Fachwerk, Emblem mit zwei Löwen über der Tür, technik- und ortsgeschichtliche Relevanz, ortsbildprägend.[21]
ehem. Niedermühle Langenwolmsdorf am Langenwolmsdorfer Bach, auch Benkenmühle oder Kettenschmiede genannt, als Schrot-, Quetsch- und Mahlmühle sowie für den Schmiedebetrieb genutzt, Mühlenbetrieb 1952 eingestellt, jetzt Wohnhaus.[21]
ehem. Hofe- oder Freigutmühle des Freigutes Langenwolmsdorf am Langenwolmsdorfer Bach, Mahl- und Schrotmühle (auch Knochenstampfe), bis 1945 in Betrieb, 1968 abgerissen und durch einen Neubau (Mehrfamilien-Wohnhaus) ersetzt.[21]
ehem. Alte Mühle, Getreidemühle am Langenwolmsdorfer Bach; Mühlenanwesen mit Mühlengebäude, Seitengebäude und Mühlgraben; Seitengebäude Obergeschoss Fachwerk, Mühlgraben mit Befestigung aus Sandsteinquadern, ortsgeschichtlich und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Mühle Dobra; Mühle, Wohnstallhaus und Wohnhaus der ehemaligen Mühle; Reste des Wasserbaus vorhanden, weitgehend im ursprünglichen Aussehen erhalten, exponierte Lage, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
ehem. Hilms Mühle Schullwitz am Schullwitzbach, genaue Lage unklar, unterhalb vom Mühlteich bzw. Schulteich. Teich; in der Mitte durch Steg und hölzerne Brücke mit Sandsteinauflager in »Mühlteich« und »Schulteich« geteilt, ortsgeschichtlich von Bedeutung.[23]
ehem. Obere Mühle Eschdorf am Schullwitzbach (Getreidemühle). Mühlenkomplex mit Wohnhaus, Speicher und Anbau zur Straße sowie rückwärtigem Trakt einschl. Technik; Geburtsstätte Gottlieb Traugott Bienert (geb. 1813), markante Anlage einer älteren Wassermühle, auffällig das Wohnhaus mit Krüppelwalmdach und Serlio-Motiv im Giebel, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich, personengeschichtlich und technikgeschichtlich bedeutend.
ehem. Niedermühle Eschdorf am Schullwitzbach; unter Denkmalschutz steht nur: Mühlengetriebe mit Kammrad; erhaltener Teil der Niederen Mühle, mit Bezeichnung 1817, technikgeschichtlich von Belang.
Frank Nürnberger: Mühlen in der Oberlausitz einst und jetzt. Spitzkunnersdorf, Oberlausitzer Verlag, 2015, 208 S., ISBN 978-3-941908-72-7
Manfred Schober: Die Mühlen der Sächsischen Schweiz. Rechtselbisches Gebiet. 1. Auflage. Berg- und Naturverlag Rölke, Dresden, 2009, ISBN 978-3-934514-24-9, 224 S.
E. Nierich: Die Mühlen des oberen Wesenitztales. In: Unsere Heimat. Nr. 5–7, 1930: von der Quelle bis zur Ortsgrenze Putzkau 14 Mühlen
Karl Wilhelm Mittag: Chronik der königlich sächsischen Stadt Bischofswerda. 1861, S. 84–89: im Stadtgebiet Bischofswerda 4 Mühlen
S. Störzner: Was Anno 1586 der kurfürstliche Schösser über die Stolpen-Bischofswerdaer Pflege berichtete. In: Unsere Heimat. Nr. 39, 1928: von Rennersdorf bis Altstadt (Stolpen) 6 Mühlen