Die Liste der Stolpersteine in der Provinz Verona enthält die Stolpersteine, die in der Provinz Verona verlegt wurden. Stolpersteine sind ein Projekt des deutschen Künstlers Gunter Demnig. Sie erinnern an das Schicksal der Menschen, die von deutschen Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Sie liegen im Regelfall vor dem letzten selbstgewählten Wohnsitz des Opfers. Die italienische Übersetzung des Begriffes Stolpersteine lautet: pietre d’inciampo.
Tullo Centurioni, geboren am 9. April 1912 in Dolcè. Er war ein Finanzpolizist. Nach dem 8. September 1943 half er vor allem Juden bei ihrer Flucht in die Schweiz. Tullo Centurioni wurde am 21. März 1944 am Grenzübergang in Porto Ceresio verhaftet. Nach seiner Inhaftierung in Varese und im San-Vittore-Gefängnis in Mailand wurde er am 20. September 1944 in das Durchgangslager Bozen überführt. Am 20. November 1944 wurde er von Bozen mit dem Transport Nr. 104 in das KZ Mauthausen deportiert. Nach seiner Registrierung am 21. November 1944 mit der Häftlingsnummer 110230 wurde er am 5. Dezember 1944 in das Außenlager Melk verlegt.[1] Im Frühjahr 1945 verlieren sich seine Spuren. Sein letzter bekannter Aufenthaltsort war im April 1945 das KZ Mauthausen. Offiziell wurde er 1946 für vermisst erklärt.[2]
Isola della Scala
In Isola della Scala wurden acht Stolpersteine an einer Adresse verlegt.
Stolperstein
Übersetzung
Verlegeort
Name, Leben
IN ISOLA DELLA SCALA WOHNTE ADOLFO CESTARO GEBOREN 1920 VERHAFTET 19.11.1944 DEPORTIERT MAUTHAUSEN ERMORDET 11.4.1945
IN TREVENZUOLO WOHNTE UGO SESINI GEBOREN 1899 VERHAFTET 22.11.1944 DEPORTIERT MAUTHAUSEN ERMORDET 27.2.1945
Via Roma, 5 (vor dem Rathaus)
Ugo Sesini wurde als Sohn von Sohn des Generals Vittorio Crotta und dessen Frau Erminia am 19. Januar 1899 in Trapani geboren. Er begann im Alter von zehn Jahren sein Klavierstudium und schloss dieses mit 16 Jahren ab. Danach diente er während des Ersten Weltkriegs und darüber hinaus bis 1920. In den folgenden Jahren schloss Sesini seine Studien der Philologe, der Kirchenmusik und der Komposition ab. Er heiratete Silvestra Tea, eine Schriftstellerin. Das Paar hatte einen Sohn. Sesini unterrichtete in Verona, Mailand und von 1933 bis 1938 an der Universität Bologna. Er studierte intensiv musikalische Paläographie und publizierte zur Gregoriana und zu den Gesängen der Troubadoure. Ab 1939 lehrte er an der Universität Neapel und war als Bibliothekar am Conservatorio San Pietro a Majella verpflichtet, wo sich damals die reichhaltigste Musikbibliothek Italiens befand. 1944 schloss Sesini sich dem Comitato di Liberazione Nazionale an und wurde Mitglied der Partisanenbrigade Anita. Am 22. November 1944 wurden er und sein Sohn von Mitgliedern der faschistischenSchwarzen Brigade aus Verona verhaftet. Er wurde verhört und misshandelt, seine Wohnung wurde besetzt, Bücher und Wertgegenstände wurden gestohlen oder verbrannt. Sesini wurde in das Durchgangslager Bozen überstellt und am 19. Dezember 1944 in das KZ Mauthausen deportiert, wo er mit der Häftlingsnummer 114105 registriert, als Schutzhäftling eingestuft und zur Zwangsarbeit im Außenlager Gusen eingeteilt wurde. Ugo Sesini wurde dort am 27. Februar 1945 ermordet.[3][4]
Verona
In Verona wurden zwei Stolpersteine verlegt. Angekündigt wurden Verlegungen von Stolpersteinen für Lina und Ruggero Jenna in der Via Emilei, 24.[5][6]
Tullio Basevi, geboren am 29. Juni 1898 in Verona. Der verheiratete Musiklehrer wurde am 24. November 1944 verhaftet. Er gehörte der jüdischen Gemeinde von Verona an und war der Cousin von Gilda Forti, der ebenfalls ein Stolperstein in Verona gewidmet ist.[7] Tullio Basevi wurde zunächst im Gefängnis von Verona inhaftiert und dann auf Veranlassung er Sipo Verona in das Durchgangslager Bozen verlegt. Am 14. Dezember 1944 wurde er mit dem Transport Nr. 113 in das KZ Flossenbürg deportiert. Nach seiner Ankunft in Flossenbürg am 20. Dezember 1944 wurde er mit der Häftlingsnummer 40040 registriert. Er verstarb dort einige Wochen später am 11. Januar 1945.[8]
HIER WOHNTE GILDA FORTI GEBOREN 1896 VERHAFTET 24.11.1944 DEPORTIERT RAVENSBRÜCK ERMORDET
↑Enrico Fuselli, Gerardo Severino: Gli eroi di Ceresio: storia di due medaglie d’oro al merito civile. Associazione nazionale Finanzieri d'Italia/Museo storico della Guardia di Finanza, Rom 2010, S. 88–90.