Liste der Stolpersteine im Ústecký kraj

Stolpersteine for Hugo Löbl and Heinrich Lederer in Teplice

Die Liste der Stolpersteine im Ústecký kraj enthält die Stolpersteine in der tschechischen Region Ústecký kraj (deutsch: Aussiger Region). Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen, welche von den Nationalsozialisten in Tschechien ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine wurden von Gunter Demnig verlegt.

Das tschechische Stolpersteinprojekt Stolpersteine.cz wurde 2008 durch die Česká unie židovské mládeže (Tschechische Union jüdischer Jugend) ins Leben gerufen und stand unter der Schirmherrschaft des Prager Bürgermeisters. Die Stolpersteine liegen vor dem letzten selbstgewählten Wohnort des Opfers.[1][2] Die Stolpersteine werden auf Tschechisch ebenfalls stolpersteine genannt, alternativ auch kameny zmizelých (Steine der Verschwundenen).

Die Tabellen sind teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.

Děčín

In der Stadt Děčín wurde folgender Stolperstein verlegt:

Bild Inschrift Standort Name, Leben
HIER WOHNTE
VILHELMINA 'MINNA'
PÄCHTER
GEB. STEIN
GEB. 1872
ERMORDET 1944
IN THERESIENSTADT
Děčín, Thomayerova 25/3
Vilhelmina Pächter geb. Stein wurde am 16. Juli 1872 in Hluboká nad Vltavou geboren. Sie war die sechste und jüngste Tochter des Gerbers Heinrich Stein. Sie besuchte ein Lehrerseminar in Prag und studierte Kunst und Literatur. Um 1900 heiratete sie Adolf Pächter, einen älteren Witwer mit sechs Kindern. Das Paar hatte zwei gemeinsame Kinder: Heinz (geboren 1904) und Anna Wilma (geboren 1907). Sie kümmerte sich aber auch um Adolfs andere Kinder. Ihr Ehemann war Inhaber einer Knopf-Fabrik und ermöglichte den Bau einer Synagoge. 1915 starb Adolf Pächter an einer Lungenentzündung. Vilhelmina wurde Kunsthändlerin und finanzierte so das Leben für sich und die Kinder. Ihre Tochter studierte Kunstgeschichte, heiratete 1930 den Anwalt George Stern und hatte mit diesem einen Sohn Peter. Vilhelmina Pächter lebte bei ihnen. Ihr Sohn Heinz heiratete Dorothea Schipfer, wurde Zionist und emigrierte nach Palästina. Nach der Besetzung des Sudetenlands 1938, flohen die Mitglieder der Familien Stern und Pächter nach Prag. Von dort floh George Stern nach Palästina, im November 1939 folgten Anna Stern und ihr Sohn. Vilhelmina Pächter wurde am 16. Juli 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert. Dort sammelte sie Rezepte, die in mehreren Sprachen publiziert wurden. Als sich ihr Gesundheitszustand 1943 verschlechterte, wurde sie von Liesel Reich, einer Enkelin ihres verstorbenen Mannes, die als Krankenschwester im Lager-Krankenhaus arbeitete, versorgt. Trotzdem starb sie am 25. September 1944.[3][4][5] Ihr Enkelsohn David (Peter) Stern schrieb mehrere Texte über Vilhelmina Pächters Leben.[6][7]

Teplice

Im Kurort Teplice wurden folgende Stolpersteine verlegt:

Bild Inschrift Standort Name, Leben
HIER WOHNTE
IRMA BLOCH
GEB. 1886
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1943
IN AUSCHWITZ
Teplice, Masarykova třída 18/652
Irma Bloch geb. Löwy wurde am 10. November 1886 in Teplice geboren. Ihre Eltern waren der Arzt Dr. Moritz Löwy und Flora, geborene Auerbach. Sie war mit dem Juristen Ludwig (Ludvík) Bloch verheiratet. Das Paar hatte einen Sohn und eine Tochter: Lilly (geboren 1913)[8] und Herbert. Zuletzt lebte sie zusammen mit ihrem Ehemann in Prag in der Podskalská 40. Am 16. Juli 1942 wurde sie zusammen mit ihrem Ehemann von Prag mit dem Transport AAr ins KZ Theresienstadt deportiert, ihre Nummer auf dem Transport war die 74. Von hier wurde sie am 6. September 1943 zusammen mit ihrem Mann nach Auschwitz deportiert. Irma Blochová hat die Shoah nicht überlebt.[9][10]

Auch ihr Ehemann wurde in Auschwitz ermordet[11]. Beide Kinder haben überlebt. Sohn Herbert war ab 1939 verheiratet mit Grete, geborene Justiz. Das Paar flüchtete nach Israel. Tochter Lilly wurde ebenfalls Juristin. Sie heiratete 1940 Erich Liban in Vyhne. Vom 1. Juli 1940 bis 29. August 1944 befand sie sich hier im Konzentrationslager. Beide konnten überleben und emigrierten in den 1950er Jahren nach Israel.[12][13]

HIER WOHNTE
LISBETH FELDSTEIN
GEB. 1900
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1943
IN AUSCHWITZ
Teplice, Masarykova třída 400/15
Lisbeth Feldstein geb. Stein, tschechisch Alžběta Feldsteinová, wurde am 2. Mai 1900 in Teplice geboren.[14] Ihre Eltern waren Dr. Emil Stein und Margarete geb. Baum. Sie hatte zwei Schwestern. Sie war verheiratet mit dem Arzt Dr. Rudolf Feldstein. Das Paar hatte einen Sohn. Zuletzt lebte das Ehepaar in Prag in der V Šáreckém údolí 528. Lisbeth Feldstein wurde am 20. November 1942 zusammen mit ihrem Ehemann mit dem Transport CC (ihre Nummer auf dem Transport lautete 258) von Prag ins KZ Theresienstadt deportiert. Von dort wurden sie und ihr Mann am 20. Januar 1943 mit dem Transport Cq (ihre Nummer auf diesem Transport lautete 1045) nach Auschwitz deportiert. Lisbeth Feldstein und ihr Mann haben die Shoah nicht überlebt. Ihre Mutter Margarete und ihre Schwester Klementina, verh. Stern, wurden ebenfalls während der Shoah ermordet.[15][16][17] Ihre Schwester Marianne Norton konnte nach England flüchten.
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HIER WOHNTE
DR. MED. VIKTOR HAHN
GEB. 1891
DEPORTIERT 1941
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 25.10.1944
IN AUSCHWITZ
Teplice, Masarykova trida 1595/54 Viktor Hahn wurde am 19. Februar 1891 in Teplice geboren. Seine Eltern waren Robert und Auguste Hahn. Viktor Hahn war Gynäkologe und in erster Ehe mit Grete, geborene Riethof, verheiratet. Dieser Verbindung entstammte Heinz Lothar (geboren 1918). Viktor hahn lebte und arbeitete Viktor in Wien. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kehrte er mit seiner Familie nach Teplice zurück. Nach seiner Scheidung 1929 heiratete Viktor erneut. Seine zweite Frau Katharina (verheiratete Bloch, geborene Bruml) hatte aus ihrer ersten Ehe zwei Töchter. Um 1938 zog die Familie nach Brünn. Sein Sohn Heinz emigrierte 1938 nach England. Auch Viktor und Katerina bereiteten sich mit Englisch-Kursen auf eine Emigration vor, sie wollten über England in die USA auswandern. Von Verwandten in den USA hatten sie schon Affidavits für sich und die zwei Töchter erhalten. Einen Monat später zog Viktor mit seiner Familie nach Prag in die Pod Klaudiánkou 303. Später musste die Familie die Wohnung verlassen und ein Zimmer in einer „Judenwohnung“ in der Parizska beziehen. Am 11. Dezember mussten sich Viktor, seine Frau und die zwei Stieftöchter zu einem Sammelplatz (Veletržní palác) begeben, von hier wurden sie am 14. Dezember 1941 mit dem Transport M (Viktors Nummer auf dem Transport lautete 565) von Prag ins KZ Theresienstadt deportiert. Viktor Hahn praktizierte als Arzt in Theresienstadt. Auf Grund dessen war es ihm möglich, seine Familie in seine Baracke zu holen. Des Weiteren war er auf einer Schutzliste und auch die Familie war für kurze Zeit geschützt. Nachdem Viktor sich unerlaubt eine Schleuse anschaute, wurden er und Katerina auf eine Transportliste gesetzt. Am 23. Oktober 1944 wurde die Familie (die Stieftöchter hatten sich freiwillig für den Transport gemeldet) mit dem Transport Et (Viktors Nummer auf dem Transport lautete 1183) nach Auschwitz deportiert. Dr. Viktor Hahn wurde am Tag der Ankunft in Auschwitz erschossen. Auch seine Frau hat Auschwitz nicht überlebt, sie starb kurze Zeit nach der Ankunft an Ruhr.[18][19] Sein Sohn Heinz überlebte, heiratete und wurde Vater. Er starb 1997.[20]
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KATEŘINA HAHNOVÁ
GEB. 1894
DEPORTIERT 1941
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 10.11.1944
IN AUSCHWITZ
Teplice, Masarykova trida 1595/54 Katerina Hahnová geb. Bruml wurde am 8. November 1894 in Duchcov geboren. Ihre Eltern waren der Textilhändler Adolf und Ida Bruml. Nach der Grundschule besuchte sie ein Mädcheninternat in Dresden. Katerina heiratete 1915 in erster Ehe den Porzellanfabrikanten Artur Bloch. Das Paar hatte zwei Töchter: Hannerle (geboren 1916) und Marietta (geboren 1921). 1929 wurde die Ehe geschieden. Tochter Hannerle verblieb bei der Mutter, Marietta lebte beim Vater. Katerina heiratete kurz nach ihrer Scheidung den Gynäkologen Viktor Hahn. Die Familie zog nach Brünn, hier wohnte ab Oktober 1938 auch Tochter Marietta wieder bei ihrer Mutter. Katerinas Tochter Hannerl arbeitete in einem Kinderkrankenhaus. Später zog Familie Hahn nach Prag in die Pod Klaudiánkou 303. Die Familie musste später die Wohnung verlassen und ein Zimmer in einer „Judenwohnung“ in der Parizska beziehen. Am 11. Dezember mussten sich Katerina, ihre Töchter und ihr Mann zu einem Sammelplatz (Veletržní palác) begeben. Von hier wurden sie am 14. Dezember 1941 mit dem Transport M (Katerinas Nummer auf dem Transport lautete 566) von Prag ins KZ Theresienstadt deportiert. Am 23. Oktober 1944 wurde die Familie (die Töchter hatten sich freiwillig für den Transport gemeldet) mit dem Transport Et (Katerinas Nummer auf dem Transport lautete 1184) nach Auschwitz deportiert. Katerinas Ehemann wurde am Tag der Ankunft in Auschwitz erschossen. Katerina Hahnová starb kurze Zeit nach der Ankunft an Ruhr.[21][22] Die Töchter überlebten die Shoah. Hannerl starb 1983.
HIER WOHNTE
ADOLF KANN
GEB. 1862
DEPORTIERT 1942
NACH TREBLINKA
ERMORDET
EBENDORT
Teplice, Krupská 22/37
Adolf Kann wurde am 6. Juni 1862 in Litvínov geboren. Seine Eltern waren Eduard und Julie Kann, geborene Löwy. Er war Kaufmann in Teplice und heiratete 1894 Frederika (Bedřiška), geborenen Freund. Das Paar hatte fünf Kindern: Grete (geboren 1896), Erwin (geboren 1898)[23], Gertrud (geboren 1901)[24], Edith (geboren 1905)[25] und Herbert (geboren 1909)[26]. Vor der Deportation waren Adolf Kann und seine Frau in Prag in der Böhmova 1329 gemeldet. Am 20. Juli 1942 wurde er zusammen mit seiner Frau mit dem Transport AAs (seine Nummer auf dem Transport war die 48) von Prag nach Theresienstadt deportiert. Von hier wurde er am 22. Oktober 1942 zusammen mit seiner Frau mit dem Transport Bx (seine Nummer auf dem Transport war die 1872) ins Vernichtungslager Treblinka deportiert. Adolf Kann und seine Frau Bedřiška haben die Shoah nicht überlebt.

Grete, verheiratete Schücková, wurde 1942 nach Theresienstadt und noch im selben Jahr nach Riga deportiert. Sie und ihr Ehemann haben nicht überlebt. Gertrud war mit dem Apotheker Robert Bermeiser verheiratet. Das Paar hatte eine Adoptivtochter, Eva (geboren 1936). Alle drei wurden 1941 nach Lodz deportiert und haben die Shoah nicht überlebt.[27][28][29][30]

HIER WOHNTE
BEDŘIŠKA KANNOVÁ
GEB. 1870
DEPORTIERT 1942
NACH TREBLINKA
ERMORDET
EBENDORT
Teplice, Krupská 22/37
Bedřiška Kannová geb. Freund, deutsch Frederike Kann, wurde am 1. November 1870 in Lomnice geboren. Ihre Eltern waren Edmund Freund und Henriette, geborene Freundová. Sie war verheiratet mit Adolf Kann, einem Kaufmann. Das Paar hatte Das Paar hatte fünf Kindern: Grete (geboren 1896), Erwin (geboren 1898), Gertrud (geboren 1901), Edith (geboren 1905) und Herbert (geboren 1909). Vor der Deportation waren Bedřiška Kannová und ihr Mann in Prag in der Böhmova 1329 gemeldet. Am 20. Juli 1942 wurde sie zusammen mit ihrem Mann mit dem Transport AAs (ihre Nummer auf dem Transport war die 49) von Prag nach Theresienstadt deportiert. Von hier wurde sie am 22. Oktober 1942 zusammen mit ihrem Mann mit dem Transport Bx (ihre Nummer auf dem Transport war die 1873) ins Vernichtungslager Treblinka deportiert. Bedřiška Kannová und ihr Mann Adolf haben die Shoah nicht überlebt. Auch ihre Tochter Grete und deren Ehemann sowie ihre Tochter Gertrud und deren Familie haben die Shoah nicht überlebt. Grete, verheiratete Schücková, wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und noch im selben Jahr nach Riga.
HIER WOHNTE
HEINRICH LEDERER
GEB. 1875
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1943
EBENDORT
Teplice, Krupská 346

Einkaufszentrum Nákupní centrum Fontána

Heinrich Lederer wurde am 23. Januar 1875 geboren. Er wurde am 27. November 1942 von Ústí nad Labem mit dem Transport XIX/3 (seine Nummer auf dem Transport lautete 114) nach Theresienstadt deportiert. Hier wurde Heinrich Lederer am 19. Dezember 1943 ermordet.
HIER WOHNTE
HUGO LÖBL
GEB. 1875
DEPORTIERT 1941
NACH ŁÓDŹ
ERMORDET 19.2.1942
EBENDORT
Teplice, Krupská 346

Einkaufszentrum Nákupní centrum Fontána

Hugo Löbl wurde am 16. Juli 1875 geboren. Er war verheiratet mit Alice geb. Spitzová. Hugo Löbl war Inhaber einer Papierhandlung in Teplice. Hugo und seine Frau lebten zuletzt in Prag in der Radhošťská 3. Am 21. Oktober 1941 wurden er und seine Frau ins Ghetto Litzmannstadt deportiert. Hier wurde Hugo Löbl am 29. Februar 1942 ermordet. Auch Alice Löblová hat die Shoah nicht überlebt.[31]
Stolperstein wurde 2014/15 entfernt[32]
HIER WOHNTE
RUDOLF PERUTZ
GEB. 1882
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET
IN AUSCHWITZ
Teplice, U Císarských lázní 368
ursprüngliche Verlegeadresse
Rudolf Perutz wurde am 17. Juni 1882 in Ústí nad Labem geboren.[33] Er war Bankier und verheiratet mit Anna, geborene Blumberg. Das Paar hatte drei Kinder: Bertold (geboren 1913), Arnost (geboren 1923) und Renata (geboren 1926). Zuletzt lebte Rudolf mit seiner Frau und seinen zwei jüngeren Kindern in Prag in der Beethovenova 49 (sein Sohn Bertold lebte mit seiner Frau an einer anderen Prager Adresse). Am 15. Mai 1942 wurden Rudolf, Anna und Renata mit dem Transport Au 1 (seine Nummer auf dem Transport lautete 556) von Prag nach Theresienstadt deportiert. Von hier wurde er mit seiner Frau und seiner Tochter mit dem Transport Dm (seine Nummer auf dem Transport lautete 4370) am 6. September 1943 nach Auschwitz deportiert. Rudolf Perutz hat die Shoah nicht überlebt.[34]

Seine Frau Anna wurde ebenfalls ermordet,[35] auch die drei Kinder haben die Shoah nicht überlebt: Bertold und seine Frau starben in Lublin.[36][37] Arnost wurde bereits 1941 deportiert und starb in Auschwitz.[38] Renata starb ebenfalls in Auschwitz.[39]

HIER WOHNTE
EMIL SCHLING
GEB. 1881
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET
MALY TROSTINEC
Teplice, Lipová 413
Emil Schling, tschechisch Emil Šling, wurde am 14. Mai 1881 geboren. Er war Fabrikant und verheiratet mit Klara geb. Kraus. Das Paar hatte drei Kinder: Martha (geboren 1907), Alice (geboren 1909) und Otto geboren 1912. Die Familie lebte zumindest 1912 in Nová Cerekev, wo Sohn Otto geboren wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg zog die Familie nach Teplice, da Emil Mitinhaber einer Papierfabrik in Podmokly wurde. Emils Frau Klara starb 1933.[40] Seine Letzte Adresse vor der Deportation war die Havelská 7 in Prag. Am 27. Juli 1942 wurde er mit dem Transport AAu (seine Nummer auf dem Transport war die 499) von Prag nach Theresienstadt deportiert. Von hier wurde er am 25. August 1942 ins Vernichtungslager Maly Trostinez deportiert (seine Nummer auf diesem Transport war die 783). Emil Schling hat die Shoah nicht überlebt. Mit Emil Schling wurde auch Eliška Schlingová (geboren 1890), zuvor in Prag an derselben Adresse wohnhaft, deportiert. Auch sie hat nicht überlebt.[41][42]

Sohn Otto kämpfte im Spanischen Bürgerkrieg, war in London im Exil, kehrte 1945 in die Tschechoslowakei zurück, wurde Politiker und 1952 im Slánský-Prozess zum Tode verurteilt und hingerichtet.

HIER WOHNTE
GRETE SCHÜCKOVÁ
GEB. 1896
DEPORTIERT 1942
NACH RIGA
ERMORDET
EBENDORT
Teplice, Krupská 22/37
Grete Schücková geb. Kann wurde am 8. April 1896 in Teplice geboren.[43] Ihre Eltern waren Adolf Kann und Bedřiška (Friderika) Kannová. Grete hatte vier Geschwister: Erwin, Gertud, Edith und Herbert. Sie war mit Josef Schück verheiratet. Vor ihrer Deportation war sie in Prag gemeldet. Am 30. Juli 1942 wurde sie mi dem Transport AAc (ihre Nummer auf dem Transport war die 910) von Prag nach Theresienstadt deportiert. Am 20. August 1942 wurde sie mit dem Transport Bb (ihre Nummer auf dem Transport war die 376) nach Riga deportiert. Grete Schücková hat die Shoah nicht überlebt.[44]

Auch Gretes Ehemann und ihre Eltern haben nicht überlebt. Josef wurde bereits 1941 deportiert (Theresienstadt) und wurde im Januar 1942 nach Riga deportiert.[45] Ihre Eltern wurde 1942 erst nach Theresienstadt und schließlich nach Treblinka deportiert.

HIER WOHNTE
DR. BRUNO SPITZER
GEB. 1909
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET
IN RAASIKU
Teplice, U Kamennych lázni 339
Bruno Spitzer wurde am 25. Oktober 1909 geboren. Er wohnte zuletzt in Prag in der Masná 19. Von hier wurde er am 12. Mai 1942 mit dem Transport Au (seine Nummer auf diesem Transport war die 946) von Prag nach Theresienstadt deportiert. Am 1. September 1942 wurde er von hier nach Raasiku deportiert. Bruno Spitzer hat die Shoah nicht überlebt.
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HIER WOHNTE
ALFRED URBACH
GEB. 1859
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 11.9.1942
EBENDORT
Teplice, Vrchlického 1093/12 Alfred Urbach wurde am 14. Juni 1859 in Hohenstadt geboren. Seine Eltern waren Alois Urbach und Beate, geborene Oppenheim. Alfred heiratete 1889 Klara, geborene Winterberg. Das Paar hatte fünf Kinder.: Kurt (geboren 1890)[46], Walter (geboren 1891)[47], Robert (geboren 1892)[48], Rosa (geboren 1893)[49] und Gertrud (geboren 1903)[50] Die Familie lebte in Teplice in der Richard-Wagner-Str.12. Im März 1939 zogen zumindest Alfred und Klara nach Budweis, im Juli desselben Jahres nach Prag.[51] In weiterer Folge lebte zumindest Klara in der Kaprova 12[52]. Ihre letzte Adresse vor der Deportation (hier waren beide gemeldet) war die Radešovická 1331. Am 6. Juli 1942 wurden Alfred und seine Frau Klara mit dem Transport AAn (seine Nummer auf dem Transport war die 350) nach Theresienstadt deportiert. Laut Totenschein ist Alfred Urbach hier am 11. September 1942 an Morbus Parkinson verstorben.[53]

Alfred Urbachs Ehefrau Klara starb am 4. Mai 1943 ebenfalls in Theresienstadt.[54] Ing. Walter Urbach starb bereits 1924.[55] Über die weiteren Kinder ist nichts weiter bekannt, außer, dass sie zum Zeitpunkt des Todes von Alfred Urbach noch am Leben waren.

Žatec

In der Stadt Žatec wurden folgende Stolpersteine verlegt:

Bild Inschrift Standort Name, Leben
HIER WOHNTE
KARL KAHN
GEB. 1865
SELBSTMORD
AUF DER FLUCHT
Žatec, Volynskch Cechu 329
Karl Kahn wurde 1865 geboren. Er handelte mit Hopfen. Er nahm sich das Leben, um sich dem Zugriff der Nationalsozialisten zu entziehen.[56]
HIER WOHNTE
HEINRICH LÖBL
GEB. 1881
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1942
IN IZBICA
Žatec, Masarykova 9/637
Heinrich Löbl, auch Jindřich Löbl, wurde am 15. Februar 1881 geboren. Er wurde am 22. Februar 1942 mit dem Transport Y (sein Nummer auf diesem Transport war die 500) von Kladno nach Theresienstadt deportiert. Von hier wurde er am 17. März 1942 mit dem Transport Ab (seine Nummer auf diesem Transport war die 937) ins Ghetto Izbica deportiert. Jindřich Löbl hat die Shoah nicht überlebt.[57][58]
HIER WOHNTE
SOPHIE LÖBLOVÁ
GEB. 1880
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1942
IN IZBICA
Žatec, Masarykova 9/637
Sophie Löblová, auch Žofie Löblová, wurde am 19. Juli 1880 geboren. Sie wurde am 22. Februar 1942 mit dem Transport Y (ihre Nummer auf diesem Transport war die 501) von Kladno nach Theresienstadt deportiert. Von hier wurde sie am 17. März 1942 mit dem Transport Ab (ihre Nummer auf diesem Transport war die 938) ins Ghetto Izbica deportiert. Žofie Löblová hat die Shoah nicht überlebt.[59]

Verlegedaten

  • 15. Juni 2011: Teplice (Irma Bloch, Lisbeth Feldstein, Heinrich Lederer, Hugo Löbl, Rudolf Perutz, Emil Schling, Dr. Bruno Spitzer, Alfred Urbach)
  • 17. Juli 2013: Teplice
  • 12. September 2014: Děčín und Žatec
Commons: Stolpersteine im Ústecký kraj – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

Einzelnachweise

  1. Zdeňka Kuchyňová: Praha má na chodnících své první pamětní kameny holocaustu, Bericht des tschechischen Rundfunksenders Radio Praha vom 19. Oktober 2008, online auf: www.radio.cz/...
  2. Stolpersteine in der Tschechischen Republik , Bericht der Vereinigung Stolpersteine.cz, online auf: Stolpersteine in der Tschechischen Republik (Memento vom 15. Oktober 2015 im Webarchiv archive.today)
  3. David Stern: Wilhelmina Pächter, A Biographical Sketch, in: Michael Berenbaum: In Memory's Kitchen: A Legacy from the Women of Terezin, Rowman & Littlefield, 2006, 105–107
  4. holocaust.cz: VILEMINA PÄCHTEROVÁ, abgerufen am 14. März 2017
  5. Über Les Carnets de Minna im Standard
  6. David Stern: A second collection of recipes by Minna Pächter, Theresienstadt Martyrs Remembrance Association, abgerufen am 14. März 2017
  7. David Stern: Prague 2012, Czech letters, abgerufen am 14. März 2017
  8. TEPLICE 2080 N 1909–1937 (39/46) Geburtsregister
  9. Irma Bloch in der Datenbank von Yad Vashem
  10. Irma Bloch Theresienstädter Gedenkbuch
  11. Ludwig Bloch auf Holocaust.cz
  12. Familie Bloch Digital Collection auf Yad Vashem
  13. Irma Blochová auf Holocaust.cz
  14. Alzbeta Feldsteinová auf Holocaust.cz
  15. Margarete Stein bei Yad Vashem
  16. Klemetina Stern auf Holocaust.cz
  17. Clementine Stern nee Stein
  18. Viktor Hahn auf Holocaust.cz
  19. Bericht von Marietta Smolka
  20. Genealogie Rindskopf-Familie mit Familie Hahn
  21. Katerina Hahn auf Holocaust.cz
  22. Bericht von Marietta Smolka
  23. Erwin Kann Foto des Geburtsregisters
  24. Foto des Geburtsregisterauszuges Gertrud Kann
  25. Foto des Geburtsregisterauszuges Edith Kann
  26. Herbert Kann Foto des Geburtsregisterauszuges
  27. Eva Bermeiser auf Yad Vashem mit Hinweis ihrer Adoption
  28. Robert Bermeiser auf Holocaust.cz
  29. Eva Bermeiser auf Holocaust.cz
  30. Gertruda Bermeiser auf Holocaust.cz
  31. holocaust.cz: HUGO LÖBL
  32. waymarking.com: [1], abgerufen am 21. April 2017
  33. Geburtsregister Teplice 2075 N 1866–1886 (459/567)
  34. Rudolf Perutz in der Datenbank von Yad Vashem
  35. Anna Perutz in der Datenbank von Yad Vashem
  36. Bertold Perutz auf Holocaust.cz
  37. Lota Perutz
  38. Arnost Perutz
  39. Renata Perutzová auf Holocaust.cz
  40. Todesanzeige Klara Schling
  41. Eliska Schlingová auf Holocaust.cz
  42. Emil Schling auf Holocaust.cz
  43. Schücková Foto des Geburtsregisters
  44. Greta Schücková auf Holocaust.cz
  45. Josef Schück auf Holocaust.cz
  46. Foto des Geburtsregisterauszugs Kurt Urbach
  47. Foto des Geburtsregisterauszugs Walter Urbach
  48. Foto des Geburtsregisterauszugs Robert Urbach
  49. Foto des Geburtsregisterauszugs Rosa Urbach
  50. Foto des Geburtsregisterauszugs Gertrud Urbach
  51. Abmeldungsvermerke Alfred und Klara Urbach
  52. Klara Urbach Meldeadresse
  53. Alfred Urbach auf Holocaust.cz
  54. Klara Urbach auf Holocaust.cz
  55. TEPLICE 2099 Z 1893–1928 page 266 Eintrag Walter Urbach
  56. http://www.svobodnyhlas.cz/archiv/2013/hlas47.pdf
  57. Jindrich Löbl auf Holocaust.cz
  58. Jindrich Löbl auf Yad Vashem
  59. Zofie Löblová auf Holocaust.cz