Saalkirche mit Satteldach und eingezogenem, halbrund geschlossenem Chor, Flankenturm mit Spitzturm, Neubau 1848/51 unter Benützung der Langhaus-Mauern von 1730; mit Ausstattung.
Altarretabel, Holz, farbig gefasst, erste Hälfte 19. Jahrhundert, Kriegergedenktafel, Holz, mit Bemalung und Inschriften, 1920er Jahre; in moderner Ortskapelle.
Ensemble Weiler Sankt Hermann (Aktennummer E-2-76-116-2)
Das Ensemble umfasst die Wallfahrtsbauten von Sankt Hermann, Kirche St. Bartholomäus, Brunnenkapelle und Holzkapelle. Die Überzeugung, dass die Fundamente der heutigen Holzkapelle im Südwesteck des Ensembles noch von der Eremitenzelle des seligen Hermann herrühren, war Anlass für die Entstehung der Wallfahrtsbauten des 17. Jahrhunderts. Zugleich wurde damit die Erinnerung an einen Rodungsvorgang des 14. Jahrhunderts wachgehalten, den der von Niederaltaich ausgehende, 1326 wohl in Rinchnach verstorbene Mönch Hermann betrieben hatte. Auch die Namen Hermannsbach und Hermannsried verweisen auf seine Tätigkeit in der Umgebung von Bischofsmais, wo im 12. Jahrhundert im Auftrag des Passauer Bischofs schon gerodet worden war und im 14. Jahrhundert erneut die Rodungsarbeit der Benediktiner einsetzte. Als man später beobachtete, dass die neben der Einsiedelei entspringende Quelle Heilwirkung bei Augenleiden zeitigte, ließ der Pfleger von Weißenstein, Hans Hund, 1611 eine Brunnenkapelle mit Kuppel errichten. Darüber hinaus machte eine nach dem Dreißigjährigen Krieg entstandene Wallfahrt die größere, 1656 begonnene und 1677 geweihte Kirche notwendig. Betreuungsort war Bischofsmais, woran heute noch die Blickverbindung erinnert.
Walmdachbau mit offener Vorhalle und wenig eingezogenem, halbrund geschlossenem Chor, 1852;
Kriegerdenkmal für die Gefallenen beider Weltkriege, Inschriftenstele mit Obeliskbekrönung, Granit, 1920er Jahre, später mit Gefallenen des II. Weltkriegs ergänzt.
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
Das Ensemble umfasst eine Bayerwald-Rodungssiedlung, die auf halber Hanghöhe angelegt wurde, umgeben von langgezogenen Flurgrundstücken. Die Bauernhäuser stehen als Satteldachbauten meist giebelseitig um den von der Kreisstraße durchzogenen Anger; an der Südhälfte die Ortskapelle; um das Dorf teilweise und nur noch sehr rudimentär eine Hecken- und Baumreihe. Der Baubestand des 18. bis 20. Jahrhunderts verweist in seiner seltenen Geviertform trotz mehrfacher Brände und Störungen auf die Rodungssystematik des Klosters Niederaltaich im 11./12. Jahrhundert Diese setzte an die Ecken jeweils einen ganzen (1/1) Hof, an die Flanken halbgroße (1/2) Güter, insgesamt 11 Anwesen. Trotz der Abweichungen am geländemäßig steiler ansteigenden Nordwesteck und an der anfänglich offenen Südflanke erinnert dieses Angerrechteck an die Regularität von Klosterhöfen, wie sie auch in den Niederaltaichischen Gründungen Rinchnach und Kirchdorf i. Wald bestimmend war, außerdem an die Regularität gleichzeitiger staufischer Stadtgründungen. Eine Besonderheit sind die vor die Giebelseite gestellten Backhäuschen, die in ihrer einstigen Gesamtheit eine innere Rechtecksflucht bildeten. Ein Brand des Anwesens Haus Nummer 32 im Jahre 1911 hatte eine Aussiedlung und somit eine Lücke in der Nordflanke zur Folge, während der Wiederaufbau nach einem verheerenden Brand 1935 am Nordosteck die ursprüngliche Geschlossenheit bewahrte. Im südwestlichen Bereich des Ensembles sind in den 1960er und 1970er Jahren zahlreiche Neubauten entstanden.
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