Liste der Denkmale der Kulturgeschichte in Radebeul
Die Liste der Denkmale der Kulturgeschichte in Radebeul enthält die zu DDR-Zeiten denkmalgeschützten Bauwerke in der sächsischen Stadt Radebeul. Die Auflistung berücksichtigt die Denkmal-Liste der Stadt Radebeul von 1973 sowie die Liste der Denkmale der Kulturgeschichte in Radebeul von 1979, Bestandteil der Kreisdenkmalliste des Kreises Dresden-Land. Die Herkunft der Eintragung wird in der Bemerkungsspalte durch das entsprechende Jahresdatum angegeben. Ein Auszug der Baudenkmale von 1973 wird auch im Band 22 der Werte unserer Heimat mit Namen Lössnitz und Moritzburger Teichlandschaft aufgeführt.
Ist das Bauwerk heute ein Kulturdenkmal, dann ist es das bereits seit mindestens 1973 bzw. 1979, wurde also bereits zu DDR-Zeiten oder sogar früher unter Denkmalschutz gestellt.
Ist das Bauwerk heute kein Kulturdenkmal, dann wurde ihm dieser Status zwischenzeitlich aberkannt, der jedoch zu DDR-Zeiten und in der Regel auch zu Beginn der Nach-Wende-Zeit noch galt.
Die abschließende Liste in der Stadtordnung von 1973 führt auch noch die zugeordnete Wertgruppe (WG) auf, wobei die WG I die höchstwertige darstellte und die WG IV die niedrigstwertige. Objekte der WG I wurden im Rahmen des Denkmalschutzes in der DDR auf jeden Fall als schützenswert angesehen, während eine Einstufung in die WG IV wenig mehr bedeutete, als wenn das Objekt nicht unter Denkmalschutz stand.
Im Jahr 1989 kam es noch zu einem Entwurf für die Überarbeitung der Kreisdenkmalliste von 1979 mit zahlreichen Streichungen, Neuaufnahmen, Ergänzungen, Berichtigungen und Präzisierungen, ohne dass dieser zu DDR-Zeiten umgesetzt wurde. Durch die folgende Wende bestand das DDR-Denkmalpflegegesetz gemäß Art. 9 Abs. 1 des Einigungsvertrags auf dem Gebiet der Länder mit Einschränkungen als Landesrecht weiter, bis eine entsprechende Ländergesetzgebung verabschiedet war. Die bestehenden Überlegungen zur Weiterentwicklung der Denkmalliste 1979 wurden durch die Anfang der 1990er Jahre entstehende neue sächsische Denkmalschutzgesetzgebung (Sächsisches Denkmalschutzgesetz vom 3. März 1993) abgelöst. Aufgrund dieser entstand in der ersten Hälfte der 1990er Jahre für das Gebiet von Radebeul eine Schnellerfassungsliste, die etwa 1400 Denkmale aufführte und unter Schutz stellte. Für Kontinuität sorgte dabei die Person des örtlichen Denkmalpflegers, des vormaligen Vorsitzenden des Aktivs für Denkmalpflege.
Mit der Erstellung der Schnellerfassungsliste Anfang der 1990er Jahre begann die Bewertung der eingetragenen Objekte auf ihren Denkmalwert mit der Folge der möglichen Streichung sowie die Neuaufnahme weiterer Kulturdenkmale, was zum Stand 2012 zu der (letzten Radebeuler) Kulturdenkmalliste mit etwa 1635 Objekten unter 1275 Adressen führte (siehe die Gesamtübersicht Liste der Kulturdenkmale in Radebeul). Danach wurden die Radebeuler Denkmale in die sächsische Denkmaldatenbank überführt. Die Umstellung auf die heutige Denkmal-ID mit einer anderen Unterteilung in Sachgesamtheiten und Einzeldenkmalen führt in Radebeul zu etwa 1187 einzelnen Denkmal-IDs teilweise mit mehreren Adressen und mehreren Objekten (siehe den Denkmal-Datenbankauszug Liste der Kulturdenkmale in Radebeul 2017).
1979. WG I. 1973 als Einzelobjekt aufgeführt. 1979: Haus Sorgenfrei mit Gartenplastik (Augustusweg 48), Haus Steinbach (Bennostraße 41 [1973 als Einzelobjekt aufgeführt]) und Bennoschlößchen (Bennostraße 35 [1973 als Einzelobjekt aufgeführt]). [Haus Sorgenfrei ist heute ein Werk der Landschafts- und Gartengestaltung; Haus Steinbach ebenso sowie zusätzlich eine Sachgesamtheit; das Anwesen des Bennoschlösschens wird heute als denkmalpflegerische Nebenanlage geführt. Alle Gebäude sind denkmalgeschützt.]
1973/79. WG I. 1973: Mit Nebengebäuden, Belvedere, Trateur- und Winzerhaus, Jacobstein. 1979: Wackerbarths Ruhe mit Park, Belvedere und Fliegenwedel (Am Jacobstein 40 [1973 als Einzelobjekt aufgeführt]) einschl. Gedenktafel. [Schloss Wackerbarth ist heute eine Sachgesamtheit sowie ein Werk der Landschafts- und Gartengestaltung.]
1973/79. WG I. 1973: Herrenhaus, Weinberg, Gartenpavillon. 1979: Minckwitzscher Weinberg (Rolf-Helm-Straße 30) mit Weinberg, Oberem Weinberghaus und Niederem Weinberghaus. [Der Minckwitzsche Weinberg ist heute eine Sachgesamtheit sowie ein Werk der Landschafts- und Gartengestaltung.]
1979. WG III. 1973 als Einzelobjekt aufgeführt. 1979: Neufriedstein mit Weinberghaus (Mätressenschlößchen [1973 als Einzelobjekt aufgeführt]). [Neufriedstein ist heute eine denkmalpflegerische Sachgesamtheit.]
1973/79. WG IV. [Heute kein separater Gesamtschutz mehr, jedoch stehen viele der anliegenden Gebäude der ehemaligen Sophienstraße zwischen dem Sophienhof und dem Eduard-Bilz-Platz unter Denkmalschutz.]
1973/79. WG III. [Heute kein separater Gesamtschutz mehr, jedoch stehen die anliegenden Gebäude unter Denkmalschutz, einschließlich des westlich anliegenden Minckwitzschen Weinbergsanwesens.]
1973/79. WG. [Einschließlich der heute abgetrennten Haus im Eck (Paradiesstraße 56) und Haus im Garten (Paradiesstraße 58). Das Anwesen des Grundhofs gilt als denkmalpflegerische Nebenanlage, die Gebäude sind denkmalgeschützt.]
1979. Ernst-Thälmann-Straße/Pestalozzistraße mit Schillerschule und Eckhäusern (Ernst-Thälmann-Straße 8, 9, 10 und Sidonienstraße 1). [Heute kein separater Gesamtschutz mehr, jedoch stehen die anliegenden Gebäude unter Denkmalschutz; Sidonienstraße 1 wurde 2011 abgerissen.]
Straßenkreuzung Moritzburger Straße 1 / Wilhelm-Pieck-Straße 268
1973/79. WG I. 1973: Herrenhaus, Weinberg, Gartenpavillon. 1979: Minckwitzscher Weinberg (Rolf-Helm-Straße 30) mit Weinberg, Oberem Weinberghaus und Niederem Weinberghaus.
Liste der Denkmale der Kulturgeschichte in Radebeul. In: Kreisdenkmalliste. Beschluß des Rates des Kreises Dresden vom 20. 12. 1979. S. 4–7.
Denkmal-Liste der Stadt Radebeul. In: Stadtordnung zur Aufrechterhaltung der Ordnung und Sauberkeit in der Stadt Radebeul. Überarbeitete Form, beschlossen am 1. Februar 1973. Anlage 2, S. 34–36.
Tabelle der Baudenkmale in Radebeul (Auszug). In: Lössnitz und Moritzburger Teichlandschaft.Werte unserer Heimat, Band 22, 1973, S. 210/211.
Einzelnachweise
↑Adresse fälschlich als Altfriedstein 9 abgedruckt, wurde erst später korrigiert.
↑Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Hrsg.: Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9, S.202–203.