Bohlig war ein Sohn des Bildhauers Arthur Bohlig (1850–1934) und dessen Ehefrau Clotilde Bohlig geb. Böhme (1855–1916). Er studierte an der Dresdner Kunstakademie als Schüler von Paul Wallot.[3] 1902 wurde er Mitglied des Corps Lusatia Dresden.[4] Bohlig arbeitete später freiberuflich als Architekt in Dresden, war Mitglied im Dresdener Architekten-Verein und wurde in den Bund Deutscher Architekten (BDA) berufen.[5]
Bei seinen Wohnhäusern der 1910er Jahre entwickelte Bohlig seinen Entwurfsstil vom Späthistorismus in Richtung der Reformarchitektur weiter.
Die „markante Künstlerpersönlichkeit“ „prägte das neue architektonische Gesicht des alten Dresden“.[6] Der auch als Schätzer, Berater in Honorarfragen und als gerichtlicher Baugutachter tätige Bohlig[6] schuf in Sachsen neben diversen Siedlungen, Wohn-, Verwaltungs- und Industriegebäuden sowie Kirchen auch fünfzig Schulen.[7]
Bohlig wurde auf dem Dresdner Trinitatisfriedhof in der Familiengrabstätte Bohlig-Jörn beerdigt.
1950: Wiederherstellung der im Zweiten Weltkrieg stark beschädigten Annenkirche in Dresden (unter Denkmalschutz)[6][21][22]
1906: Steinbachhaus des Lößnitzgymnasiums in Radebeul (Ansichtskarte 1910)
1910–1911: Landhaus Richard Nitzschke in Radebeul (2011)
1912: Villa Hermann Metzke in Radebeul (2010)
1913–1914: Innenhof der Pestalozzi-Schule in Bautzen (2007)
Um 1920/1925: Rathaus und Postamt in Kirschau (2005)
1922–1924: Johanneskirche mit Pfarrhaus in Kirschau (2012)
1927: Wohnhaus Zeunerstraße 90 in Dresden (2011)
1939 und 1950: Annenkirche in Dresden (2010)
Literatur
Ein reiches Lebenswerk. Zum 90. Geburtstag des Dresdner Architekten Arthur Bohlig. In: Die Union, Ausgabe Dresden, vom 3. September 1969, S. 4.
Allgemeines Künstlerlexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. (AKL) Band 12, K. G. Saur, München / Leipzig 1996, S. 285.
Einzelnachweise
↑Geburtsregister im Stadtarchiv Dresden II, Nr. 2436/1879
↑Sterberegister im Stadtarchiv Eisenach, Nr. 318/1975
↑Sabine Schulte: Das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden von Wilhelm Kreis. Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 2001. urn:nbn:de:hbz:5-02407
↑Erwin Willmann (Hrsg.): Verzeichnis der Alten Rudolstädter Corpsstudenten. (AH. Liste des RSC.). Ausgabe 1928, Nr. 461
↑Arthur Bohlig im Abschnitt Bogatzky – Bopst, Historisches Architektenregister, Datenbank „archthek“, eingesehen am 15. Januar 2022
↑ abcdEin reiches Lebenswerk. Zum 90. Geburtstag des Dresdner Architekten Arthur Bohlig. (vergleiche Literatur)
↑Fritz Steudtner: Baumeister Dresdens im 19. Jahrhundert. In: Jahrbuch zur Pflege der Künste. 3. Folge, Wolfgang Jess Verlag, Dresden 1955, S. 111–112.
↑Sabine Schulte: Das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden von Wilhelm Kreis. Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 2001. urn:nbn:de:hbz:5-02407. Abb. IV/42, S. 64 (S. 283/322) (Abbildung von Bohligs Wettbewerbsentwurfs für das Deutsche Hygiene-Museum)