Mit dem Ensemble ist der Kern des 1269 erstmals genannten und 1360 zur Stadt erhobenen Ortes bezeichnet. Auf diese Zeit geht das Recht zur Abhaltung eines Wochenmarktes und damit die Funktion des Ortsmittelpunktes als Marktplatz (seit 1948 Marienplatz genannt) zurück. Seiner verkehrsgünstigen Lage an der um die Mitte des 16. Jahrhunderts ausgebauten Salzstraße, die von Hall in Tirol nach Lindau führte, sowie dem 1536 verbrieften Recht eines Garnmarktes mit Leinwandschau verdankt Immenstadt seine historische Bedeutung als Handels- und Umschlagplatz des oberen Allgäus, der zudem den Sitz der Ortsherrschaft an sich zieht: ab 1550 errichtet der letzte Reichsgraf von Montfort-Rothenfels das große Stadtschloss an der Westseite des Marktplatzes, das durch die Grafen von Königsegg zwischen 1604 und 1622 sowie im 18. Jahrhundert erweitert worden ist. Ihm tritt auf der Ostseite das ehemalige Gräfliche Amtshaus gegenüber, das 1922 mit dem gleichzeitig errichteten Nebengebäude zu einer einheitlichen Baugruppe in Formen des Heimatstils zusammengefasst wurde (jetzt Städtisches Verwaltungsgebäude). Das in die südliche Platzwand eingebundene Rathaus entstand 1753 aus einem Bürgerhaus des 17. Jahrhunderts. Von den ehemaligen zahlreichen Gasthäusern mit Zunftlokalen, die neben den genannten Gebäuden einst den Charakter des Markt- und Handelsplatzes prägten, haben sich allerdings nur noch wenige erhalten. Mehrere Ortsbrände haben bis ins 19. Jahrhundert die Originalsubstanz stark reduziert, Neu- und Umbauten in jüngster Zeit die Volumina der Baukörper und die Details verändert, so dass vor allem noch die Lokalisierung und Zuordnung der Gebäude um den nach Norden sich trichterförmig verengenden Platz der historischen Situation entspricht. Die an der Straße zu dem 1817 abgebrochenen Sonthofener Tor gelegene Pfarrkirche St. Nikolaus, deren Patrozinium auf Handel und Verkehr hinweist, ist mit ihrem den Marktplatz überragenden Turm und der dorthin ausgerichteten neubarocken Eingangsfront Teil des Ensembles. Aktennummer: E-7-80-124-1.
sogenannte Villa Probst, zweigeschossiger Flachsatteldachbau mit Mezzanin und Eckrisaliten über hohem Sockel, reiche Fassadengliederung der Gründerzeit, von Jean Keller, um 1890/95.
spätklassizistischer, zweigeschossiger Satteldachbau mit befenstertem Kniestock, um 1862/63; bildet im Zusammenhang mit der Industriellenvilla Probst den Abschluss der Reihe von Arbeiterhäusern.
zweigeschossiger verputzter bzw. verschindelter Blockbau mit Flachsatteldach, westlicher Teil mit vorkragendem und erhöhtem quergestelltem Satteldach, im Kern 17./18. Jahrhundert
Arbeitersiedlung der Mechanischen Bindfadenfabrik Immenstadt, dreigeschossige Bauten mit Satteldach und Lisenengliederung (älterer Typus) bzw. Halbwalmdach, Giebeln und Flacherkern mit Jugendstileinschlag (neuerer Typus), 1897 bis 1909.
Saalbau mit eingezogenem Chor, Dachreiter und nördlicher, seitenschiffartiger Erweiterung durch Fideliskapelle, von Hans Mutter, 1654/55, Fideliskapelle 1730/31, Umbau durch Christian Buffler und Hans Schurr 1903; mit Ausstattung; Teil der ehemaligen Klostermauer mit Pforte, 1903; an der Kapuzinergasse.
Saalbau mit Querhaus, eingezogener, halbrunder Apsis und nördlichem Turm mit Zwiebelhaube, Turmunterbau 14./15. Jahrhundert, Langhaus und Turmobergeschosse 1705–07, Erweiterung nach Plänen von Hans Schurr 1907/08; mit Ausstattung. (Geschütztes Kulturgut)
zwei durch niedrigeren, zweigeschossigen, traufseitigen Trakt verbundene dreigeschossige Giebelhäuser mit Satteldach, Kern des südlichen ehemaligen gräflichen Amtshauses von 1648, Gesamterscheinung in Formen des Heimatstils, 1922.
Dreigeschossige Dreiflügelanlage mit Sattel- beziehungsweise Walmdach und Erkern mit Haubendächern, Ostflügel um 1550 errichtet, 1604–20 verändert, Südflügel 17./18. Jahrhundert
Arbeitersiedlung Untere und Obere Kolonie der Mechanischen Bindfadenfabrik Immenstadt, zwei-, zweieinhalb- und dreigeschossige Satteldachbauten mit Lisenengliederung, 1871 bis 1894; Holzschuppen, eingeschossige Satteldachbauten, wohl gleichzeitig.
eingeschossiger Satteldachbau über talseitig hohem Untergeschoss in Formen des Heimatschutzstils, mit Zierbundwerk in den Giebelseiten und ornamentaler Architekturmalerei mit figürlichen Jagdszenen von Paul Keck, von Christian Bufler, 1935; zugehörig geschnitzte Torpfosten zur Straße, gleichzeitig
ursprünglicher Rechteckbau durch hölzernen Vorbau im Westen zum Quadrat ergänzt, mit Dachreiter, wohl 1703, Erweiterung 1858, Dachreiter 1890, mit Ausstattung.
spätgotischer Saalbau mit dreiseitig geschlossenem Chor und südlichem Turm mit Spitzhelm, 15. Jahrhundert, Umgestaltung um 1782, Turm nach Plänen von Hugo von Höfl 1898; mit Ausstattung
sogenannte Alte Schule, zweigeschossiger, verschindelter Satteldachbau mit Balkon, 1865 errichtet und 1895 nach Brand wieder aufgebaut, mit querliegendem zweigeschossigem Anbau mit Satteldach, 1913–14.
Doppelanlage mit darunter liegender Hl.- Grab-Kapelle, Saalbau mit leicht eingezogenem Chor und Dachreiter, von Michael Kaufmann, 1667/68, Erweiterung von Michael Kurz 1952/53; mit Ausstattung
Rechteckbauten unter gemeinsamem Satteldach mit Dachreiter und östlichem Sakristeianbau, Loretokapelle von Michael Kaufmann 1666, Annakapelle 1716, Sakristeianbau 1841; mit Ausstattung.
Saalbau mit eingezogenem Chor und nördlichem Satteldachturm, Turmunterbau wohl 13./14. Jahrhundert, 1513/17, Umgestaltung durch Joseph Anton Müller 1889, Turmerhöhung nach Plänen von Georg Schneider 1905; mit Ausstattung; Friedhofsmauer, Bruchstein, spätmittelalterlich, teilweise erneuert.
Saalbau mit eingezogenem Chor und westlichem Turm mit Zwiebelhaube, Langhaus wohl 14./15. Jahrhundert, Chor um 1475/80, Turmobergeschosse Ende 17. Jahrhundert, Umgestaltung Mitte 18. Jahrhundert; mit Ausstattung
zwei villenartige Wohnbauten mit Walmdächern, Eckerkern und Turm, Arkaden zum Hof, Jugendstil, von Karl Surber, 1910/11; mit Ausstattung; Stadel, langgestreckter Satteldachbau; Eiskeller, eingeschossiger Bau mit Zeltdach; zugehörig Garten und ehemaliges Gärtner- und Gewächshaus.
Saalbau mit dreiseitig geschlossenem Chor und Dachreiter mit Spitzhelm, Langhaus mittelalterlich, Sakristei 2. Hälfte 15. Jahrhundert, Verlängerung 1661, Chorneubau 1958; mit Ausstattung; Friedhofsmauer.
Saalbau mit dreiseitig geschlossenem Chor und westlichem Satteldachturm, Langhaus und Turm im Kern 13. Jahrhundert, Chor spätes 15. Jahrhundert, Umbau durch Jakob Schneider 1693/94; mit Ausstattung
Saalbau mit eingezogenem Chor, nördlichem Satteldachturm und südlich seitenschiffartig angebauter Marienkapelle, im Kern gotische Anlage, Marienkapelle 1450 und 1725/26 umgestaltet, 1773/74 Umbau von Langhaus und Chor durch Franz Abrell und Joseph Hornstein; mit Ausstattung; Friedhofsmauer, Bruchstein, 17./18. Jahrhundert
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
Dreigeschossiger Schopfwalmdachbau auf hohem Sockel mit Zwerchhaus, Dachreiter mit Haubendach, Thermenfenstern und Putzgliederungen, 1905.
Abgegangene Baudenkmäler
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr existieren, z. B. weil sie abgebrochen wurden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
↑Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht.
Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmalschutz genießen, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.
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