Bezirk PrzemyślanyDer Bezirk Przemyślany war ein politischer Bezirk im Kronland Galizien und Lodomerien in Österreich-Ungarn. Sein Gebiet umfasste Teile Ostgaliziens in der heutigen Westukraine (Oblast Lwiw, Rajon Lwiw sowie Rajon Solotschiw). Sitz der Bezirkshauptmannschaft war der Markt Przemyślany. Im November 1918 war der Bezirk nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie am Ende des Ersten Weltkriegs kurzzeitig Teil der Westukrainischen Volksrepublik. Er grenzte im Norden an den Bezirk Kamionka Strumiłowa, im Nordosten an den Bezirk Złoczów, im Osten an den Bezirk Zborów, im Südosten an den Bezirk Brzeżany, im Süden an den Bezirk Rohatyn, im Südwesten an den Bezirk Bóbrka sowie im Nordwesten an den Bezirk Lemberg. GeschichteNachdem die Kreisämter Ende Oktober 1865 abgeschafft wurden und deren Kompetenzen auf die Bezirksämter übergingen,[1] schuf man nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich 1867 auch die Einteilung des Landes in zwei Verwaltungsgebiete ab. Zudem kam es im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[2] zur Schaffung von getrennten Verwaltungs- und Justizbehörden. Während die gerichtliche Einteilung weitgehend unberührt blieb,[3] fasste man Gemeinden mehrerer Gerichtsbezirke zu Verwaltungsbezirken zusammen. Der neue politische Bezirk Przemyślany wurde aus folgenden Bezirken gebildet:[4]
Der Bezirk Przemyślany bestand bei der Volkszählung 1910 aus 69 Gemeinden sowie 68 Gutsgebieten[5] und umfasste eine Fläche von 925 km². Hatte die Bevölkerung 1900 noch 77.238 Menschen umfasst, so lebten hier 1910 86.568 Menschen[6]. Auf dem Gebiet lebten dabei mehrheitlich Menschen mit ruthenischer Umgangssprache (59 %) und griechisch-katholischem Glauben, Juden machten rund 11 % der Bevölkerung aus[7]. OrtschaftenAuf dem Gebiet des Bezirks bestanden 1910 Bezirksgerichte in Gliniany und Przemyślany, diesen waren folgende Orte zugeordnet[8]: Gerichtsbezirk Gliniany: Gerichtsbezirk Przemyślany:
Siehe auchEinzelnachweise
Literatur
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