Nachdem die Kreisämter Ende Oktober 1865 abgeschafft wurden und deren Kompetenzen auf die Bezirksämter übergingen,[1] schuf man nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich 1867 auch die Einteilung des Landes in zwei Verwaltungsgebiete ab. Zudem kam es im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[2] zur Schaffung von getrennten Verwaltungs- und Justizbehörden. Während die gerichtliche Einteilung weitgehend unberührt blieb,[3] fasste man Gemeinden mehrerer Gerichtsbezirke zu Verwaltungsbezirken zusammen.
Der neue politische Bezirk Brzesko wurde aus folgenden Bezirken gebildet:[4]
Der Bezirk Brzesko bestand bei der Volkszählung 1910 aus 124 Gemeinden sowie 63 Gutsgebieten[5] und umfasste eine Fläche von 853 km². Hatte die Bevölkerung 1900 noch 97.345 Menschen umfasst, so lebten hier 1910 104.498 Menschen[6]. Auf dem Gebiet lebten dabei mehrheitlich Menschen mit polnischer Umgangssprache (99,8 %) und römisch-katholischem Glauben, Juden machten rund 6 % der Bevölkerung aus[7] (am meisten im SchtetlBrzesko).
Ortschaften
Auf dem Gebiet des Bezirks bestand 1900 Bezirksgerichte in Brzesko, Radłów, Wojnicz und Zakliczyn, diesen waren folgende Orte zugeordnet[8]:
↑Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1867, XVII. Stück, Nr. 37: „Verordnung des Justizministeriums vom 15. Februar 1867, über die Aufstellung von reinen Bezirksgerichten in Ostgalizien“
↑Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907 (online).