Ein Vorläufer des späteren Bezirks (Verwaltungs- und Justizbehörde zugleich) wurde zum Ende des Jahres 1850 geschaffen[1], die Bezirkshauptmannschaft Pilsno war dem Regierungsgebiet Krakau unterstellt und umfasste folgende Gerichtsbezirke:
Gerichtsbezirk Pilsno
Gerichtsbezirk Brzostek
Gerichtsbezirk Radomyśl
Nach der Kundmachung im Jahre 1854[2] kam es am 29. September 1855 zur Einrichtung des Bezirksamtes Pilzno (weiterhin für Verwaltung und Gerichtsbarkeit zuständig) innerhalb des Kreises Tarnów[3].
Nachdem die Kreisämter Ende Oktober 1865 abgeschafft wurden und deren Kompetenzen auf die Bezirksämter übergingen,[4] schuf man nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich 1867 auch die Einteilung des Landes in zwei Verwaltungsgebiete ab. Zudem kam es im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[5] zur Schaffung von getrennten Verwaltungs- und Justizbehörden. Während die gerichtliche Einteilung weitgehend unberührt blieb,[6] fasste man Gemeinden mehrerer Gerichtsbezirke zu Verwaltungsbezirken zusammen.
Der neue politische Bezirk Pilzno wurde aus folgenden Bezirken gebildet:[7]
Teilen des Bezirks Tuchów (Gemeinden Budyń, Dzwonowa, Lubcza, Wola Lubecka, Zwiernik)
Der Bezirk Pilzno bestand bei der Volkszählung 1910 aus 63 Gemeinden sowie 34 Gutsgebieten[8] und umfasste eine Fläche von 573 km². Hatte die Bevölkerung 1900 noch 49.107 Menschen umfasst, so lebten hier 1910 48.673 Menschen[9]. Auf dem Gebiet lebten dabei mehrheitlich Menschen mit polnischer Umgangssprache (99,8 %) und römisch-katholischem Glauben, Juden machten rund 6 % der Bevölkerung aus[10].
Ortschaften
Auf dem Gebiet des Bezirks bestand 1900 Bezirksgerichte in Brzostek und Pilzno, diesen waren folgende Orte zugeordnet[11]:
↑Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1867, XVII. Stück, Nr. 37: „Verordnung des Justizministeriums vom 15. Februar 1867, über die Aufstellung von reinen Bezirksgerichten in Ostgalizien“
↑Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907 (online).