Peremyschljany (ukrainisch Перемишляни; russisch Перемышляны; polnisch Przemyślany) ist eine in der Westukraine liegende ehemalige Rajonshauptstadt etwa 46 Kilometer südöstlich der Oblasthauptstadt Lemberg am Flüsschen Hnyla Lypa gelegen. Weiterhin befinden sich auf dem Gebiet der Stadtgemeinde die Flüsse Narayivka und Zolota Lypa. Geographisch befindet sich die Stadt auf der Podolischen Platte.
Der Ort wurde 1437 zum ersten Mal schriftlich erwähnt, erhielt 1623 das Stadtrecht nach dem Magdeburger Recht und wurde später zu einem jüdischen Zentrum in Galizien. 1854 wird der Ort zum Sitz der Bezirkshauptmannschaft des Bezirks Przemyślany[1], 1867 kommt noch ein Bezirksgericht dazu, beide existieren bis 1918.
Am 25. Februar 1909 wurde im Ort ein Bahnhof der Lokalbahn Lemberg–Podhajce eröffnet, nach der Zerstörung der Gleisanlagen im Zweiten Weltkrieg wurden die Anlagen aber nicht wieder in Betrieb genommen und abgebaut.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam der Ort zu Polen und lag ab 1921 in der Woiwodschaft Tarnopol, wurde im Zweiten Weltkrieg kurzzeitig von der Sowjetunion und dann bis 1944 von Deutschland besetzt. Während des Zweiten Weltkrieges errichteten die Nationalsozialisten hier ein Ghetto für die jüdische Bevölkerung, am 23. Mai 1943 kam es zu Massenerschießungen der jüdischen Bevölkerung im Ort.
Nach dem Ende des Krieges wurde die Stadt der Sowjetunion zugeschlagen, dort kam die Stadt zur Ukrainischen SSR und ist seit 1991 ein Teil der heutigen Ukraine.
Verwaltungsgliederung
Am 12. Juni 2020 wurde die Stadt zum Zentrum der neu gegründeten Stadtgemeinde Peremyschljany (Перемишлянська міська громадаPeremyschljanska miska hromada) im Rajon Lwiw. Zu dieser zählen auch die in der nachstehenden Tabelle angeführten 58 Dörfer[2] im Rajon Lwiw; bis dahin bildet sie die Stadtratsgemeinde Peremyschljany (Перемишлянська міська рада/Peremyschljanska miska rada) im Rajon Peremyschljany.
Folgende Orte sind neben dem Hauptort Peremyschljany Teil der Gemeinde:
Alicja Grześkowiak (* 1941), polnische Politikerin, geboren im Kreis Przemyślany
Literatur
Przemyślany, in: Guy Miron (Hrsg.): The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Jerusalem : Yad Vashem, 2009, ISBN 978-965-308-345-5, S. 620f.