1. Feldartillerie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)

Die 1. Feldartillerie-Brigade war ein Großverband der Preußischen Armee.

Geschichte

Die 1. Feldartillerie-Brigade entstand am 16. Juni 1864 in Königsberg durch Trennung der Feldartillerie von der Festungsartillerie, wobei die beiden Teile zu Regimentern zusammengefasst und mit dem ehemaligen Stab der Ostpreußische Artillerie-Brigade Nr. 1 zur neu aufgestellten Brigade formiert wurden. Am 18. Juli 1872 wurde sie in 1. Feldartillerie-Brigade umbenannt, hatte bis 1918 ihren Sitz in Königsberg und war bis 1899 dem I. Armee-Korps und dann bis 1914 zusätzlich der 1. Division unterstellt.[1][2]

1874 wurde der Verband der 1. Feld-Artillerie Inspektion und der General-Inspektion der Artillerie unterstellt. Mit der Allerhöchsten Kabinettsordre vom 7. Mai 1874 wurde die 1872 vorläufig aufgebaute Organisation der Feldartillerie endgültig in Kraft gesetzt, die Bezeichnungen Korpsartillerie und Divisionsartillerie abgelegt und jedem Artillerieregiment eine eigene Nr. zugewiesen. Am 14. März 1889 wurden die Feldartillerie-Inspektionen aufgelöst und die Brigaden direkt den Armee-Korps unterstellt. Von 1864 bis 1872 waren der Artillerie-Brigade die Regimenter Ostpreußisches Feldartillerie-Regiment Nr. 1 und Ostpreußisches Festungsartillerie-Regiment Nr. 1 unterstellt. Im Deutsch-Deutschen Krieg 1866 war die Brigade unter Führung des Generals Hermann Robert Knothe an der Schlacht bei Trautenau sowie an der Schlacht bei Königgrätz beteiligt. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 wurde die Brigade mit dem Ostpreußischen Feldartillerie-Regiment Nr. 1 an den Kämpfen in Colombey, Servigny, Villers-l’Orme, vor Metz, bei Noisseville und Amiens unter Führung des Generals Maximilian Jungé eingesetzt.

Im Laufe der Jahre wechselten bis zur Kriegsgliederung am 2./17. August 1914 mehrfach die Artillerie-Regimenter. Während des Ersten Weltkrieges waren der Brigade die Artillerieregimenter 1. Ostpreußisches Feldartillerie-Regiment Nr.16 und 2. Ostpreußisches Feldartillerie-Regiment Nr.52 zugeordnet. Ab dem 8. März 1918 nannte sich die Brigade Artillerie-Kommandeur Nr. 1 und bestand neben dem Feldartillerie-Regiment Nr. 16 aus dem 1. Fußartillerie-Regiment Nr. 10.

Kampfhandlungen, Gefechte und Schlachten im Ersten Weltkrieg

ausführliche Dokumentation unter Gefechtskalender der 1. Division

Brigadekommandeure

Name Datum
Friedrich Wilhelm Eduard Herkt 16. Juni 1864
Hermann Robert Knothe 12. Dezember 1865
Richard von Bergmann 2. Mai 1868
Maximilian Jungé 6. Januar 1874
Karl von Ribbentrop 2. November 1875
Willibald von der Goltz 13. März 1877
Rudolf Eggers 15. Juni 1882
Julius von Körber 18. September 1886
Emil Weinberger 10. Oktober 1886
Karl Nernst 24. März 1890
Bernhard von Pressentin 18. November 1893
August Karl Draudt 17. Juni 1897
Wilhelm Maschke 18. Mai 1901
Felix Schmidt von Stempel 21. März 1908
Hermann Klußmann 22. März 1910
Günther von Etzel 13. September 1912
Kurt Moewes 27. März 1913
Karl Ludwig Gustav Hellwig 24. Dezember 1914
William von Zglinicki 1. Januar 1915
Curt von Dewitz 5. Juli 1918
Walter Schmidt von Schmidtseck 25. Januar 1919

Literatur

  • Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Verlag August Scherl, Berlin 1905, S. 558.

Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 507.

Einzelnachweise

  1. Annalen des Deutschen Reiches für Gesetzgebung. Georg Hirth, Leipzig 1873 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Organ der Militärwissenschaftlichen Vereine, Band 60. Militärwissenschaftlicher Verein Wien, Wien 1900 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).