Liste der Stolpersteine in Lichtenau (Westfalen)

Die Liste der Stolpersteine in Lichtenau (Westfalen) enthält die Stolpersteine, die in der nordrhein-westfälischen Stadt Lichtenau verlegt worden sind. Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine wurden von Gunter Demnig konzipiert und verlegt. Sie liegen im Regelfall vor dem letzten selbstgewählten Wohnsitz des Opfers.

Verlegte Stolpersteine

In Lichtenau wurden bisher acht Stolpersteine an vier Adressen verlegt.

Stolperstein Inschrift Verlegort Name, Leben
der Stolperstein für Hilda Archenhold HIER WOHNTE
HILDA ARCHENHOLD
GEB. BEISSINGER
JG. 1886
DEPORTIERT 1942
ERMORDET IN
AUSCHWITZ
Lange Straße 58 Hilda Archenhold, geborene Beissinger, wurde am 18. November 1886 in Bruchsal geboren. Sie wurde am 8. Juli 1942 von Lichtenau nach Bielefeld gebracht und von dort am 11. Juli 1942 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Hilda Archenhold hat die Shoah nicht überlebt, sie wurde in den 1950er Jahren für tot erklärt.[1][2]
der Stolperstein für Jacob Back HIER WOHNTE
JAKOB BACK
JG. 1875
'SCHUTZHAFT' 1938
BUCHENWALD
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET IN
TREBLINKA
Lange Straße 55 Jacob Back
der Stolperstein für Selma Bernhard HIER WOHNTE
SELMA BERNHARD
JG. 1914
DEPORTIERT 1941
RIGA
ERMORDET
Lange Straße 55 Selma Bernhard
der Stolperstein für Frieda Buchdahl HIER WOHNTE
FRIEDA BUCHDAHL
JG. 1882
DEPORTIERT 1942
ERMORDET IN
AUSCHWITZ
Lange Straße 64 Frieda Buchdahl
der Stolperstein für Johanna Buchdahl HIER WOHNTE
JOHANNA BUCHDAHL
JG. 1888
DEPORTIERT 1942
ERMORDET IN
AUSCHWITZ
Lange Straße 64 Johanna Buchdahl
der Stolperstein für Selma Buchdahl HIER WOHNTE
SELMA BUCHDAHL
JG. 1893
DEPORTIERT 1942
ERMORDET IN
AUSCHWITZ
Lange Straße 64 Selma Buchdahl
der Stolperstein für Lieselotte Schellenberg HIER WOHNTE
LIESELOTTE
SCHNELLENBERG
JG. 1919
DEPORTIERT 1941
RIGA
Lange Straße 43 Lieselotte Schnellenberg wurde am 30. Juli 1919 in Lichtenau geboren. Ihre Eltern waren der Kaufmann Siegmund Schnellenberg und dessen Frau Wilhelmine, geborene Eichengrün. Sie hatte zwei Brüder. Schnellenbergs Vater starb 1924 an den Folgen einer Kriegsverwundung. Sie wurde am 13. Dezember 1941 zusammen mit ihrer Mutter von Münster aus in das Ghetto Riga deportiert. Lieselotte Schnellenberg und ihre Mutter haben die Shoah nicht überlebt.[3][4]

Ihre zwei Brüder konnten rechtzeitig nach Shanghai auswandern und überlebten.

der Stolperstein für Wilhelmine Schellenberg HIER WOHNTE
WILHELMINE
SCHNELLENBERG
GEB. EICHENGRÜN
JG. 1886
DEPORTIERT 1941
RIGA
Lange Straße 43 Wilhelmine Schnellenberg, geborene Eichengrün, wurde am 29. April 1886 in Beringhausen geboren. Sie war verheiratet mit dem Kaufmann Siegmund Schnellenberg. Dieser starb 1924 an den Spätfolgen einer Kriegsverletzung. Die Witwe führte das Geschäft fort. Im Jahr 1938 kaufte Willy Hillebrand das Wohn- und Geschäftshaus, die Familie Hillebrand besitzt dieses noch heute. Wilhelmine Schnellenberg wurde am 13. Dezember 1941 zusammen mit ihrer Tochter von Münster aus in das Ghetto Riga deportiert. Sie und ihre Tochter haben die Shoah nicht überlebt.[5] Ihre zwei Söhne konnten rechtzeitig nach Shanghai emigrieren und überlebten.

Verlegung

Die Verlegung der ersten zwei Stolpersteine erfolgte am 22. Mai 2018 durch den Künstler Gunter Demnig persönlich. Für sechs weitere Stolpersteine markierte Demnig die Verlegestellen.[6]

Commons: Stolpersteine in Lichtenau (Westfalen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Archenhold, Hilda. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden. Bundesarchiv; abgerufen am 29. September 2021.
  2. Ravensberger Blätter, Heft 1, S. 18
  3. Schnellenberg, Lieselotte. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden. Bundesarchiv; abgerufen am 28. September 2021.
  4. Westfalen-Blatt: »Denkanstöße für den Alltag«, abgerufen am 28. September 2021
  5. Schnellenberg, Wilhelmine. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden. Bundesarchiv; abgerufen am 28. September 2021.
  6. Neue Westfälische: Stolpersteine erinnern in Lichtenau an NS-Opfer, abgerufen am 28. September 2021