Das Ensemble Pleystein umfasst den Bereich der Altstadt um den ehemaligen Burgfelsen mit dem darunter liegenden Straßenmarkt und die parallel dazu verlaufenden Wohnhaus- und Scheunenzeilen innerhalb der Stadtmauer in der im Urkataster verzeichneten Flächenausdehnung.
Pleystein, Sitz der gleichnamigen Herrschaft, verdankt seine außergewöhnliche Gestalt der geschickten Bezugnahme auf eine einzigartige geographische Gegebenheit, den aufragenden Rosenquarzfelsen und einen Höhenrücken, der gleichsam eine Geländebrücke zwischen ihm und der umgebenden Hügellandschaft bildet. Der Felsen diente schon in früher Zeit als Befestigungspunkt.
Die erste Siedlung umschloss ringförmig um den Burgfelsen. Auf dem Höhenrücken erfolgte ab 1391 die weitere Besiedelung, ausgehend von der Mittelachse eines langgezogenen Straßenmarktes und schalenartig ausgreifend nach Nordwesten, nachdem die Sonnenseite vom Burggut mit seinen großen Hofanlagen für sich beansprucht worden war.
Durch genaue Geländebeobachtung war die Zuführung fließenden Wassers zum höher gelegenen Stadtweiher möglich. Die Grabenbefestigung, die den ganzen Markt in einem großen Oval umschloss und in Reststücken noch bei der Allee im Südosten erkennbar ist; dagegen ist von der innerhalb des Grabens geführten Stadtmauer kein Rest mehr erhalten. Mehreren Großbränden in den Jahren 1842, 1845, 1848 und 1901 zufolge wurde die Bausubstanz immer wieder ausgewechselt, die städtebauliche Grund- und Aufrissstruktur aber beibehalten. So sind zur Stadtmitte hin zweigeschossige, in den Parallelstraßen zum Marktplatz ursprünglich eingeschossige Wohnhauszeilen ausgerichtet, während rückwärts die Stallungen und Scheunen liegen, in den Erweiterungszonen im Nordwesten also die Wohnhauszeile jeweils einer stadtabgewendeten Scheunenzeile gegenüberliegt.
Diese hauptsächlich aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammende Bebauung erfuhr nach dem großen Stadtbrand von 1901 noch eine deutliche Ausrichtung nach zwei architektonischen Schwerpunkten: Der neugotischen Stadtpfarrkirche im Südwesten und der Kreuzbergkirche samt dem neubarocken Kreuzbergkloster auf dem Quarzfelsen. Nachdem schon in der Barockzeit die alte Befestigungsfunktion des Quarzfelsens durch die Errichtung einer Wallfahrtskirche Zum Hl. Kreuz als Gedächtnis des Golgathaberges umgedeutet worden war, hat Architekt Heinrich Hauberrisser nach dem Brand-Wiederaufbau auf der verlängerten Marktplatzachse das Kreuzbergkloster errichtet, das seither als dominierender Höhepunkt über dem Nordostabschluss des Platzes steht. Das architektonische Spannungsverhältnis zur neugotischen Stadtpfarrkirche am südwestlichen Ende des Marktplatzes ist für die Stadt identitätsstiftend. Den Marktplatz prägen Details wie der Brunnen, die Johann-von-Nepomuk-Statue und eine Reihe holzgeschnitzter Einfahrtstore aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und der Zeit nach 1901. Aktennummer: E-3-74-147-1.
Saalkirche mit Steildach und halbrund geschlossenem Chor, schlanker Turm nach Norden mit Glockenhaube, neubarock, 1902 von Heinrich Hauberrisser und Joseph Koch; mit Ausstattung;
Bergwerksstollen, 1738 durch den Kreuzberg getrieben;
Stufenanlage, Granitstufen, Brüstungsmauer aus Bruchstein mit Deckplatten, 18./19. Jahrhundert.
Mehrflügelige zweigeschossige Anlage mit Walmdächern und neubarocken Gliederungen, runder Eckturm nach Süden mit Glockenhaube, 1901–1903 von Heinrich Hauberrisser und Joseph Koch; mit Ausstattung;
Hofeinfriedung nach Süden und einen Gebäudezwickel abschließend, durch Pfeiler gegliederte Stufenmauer, Rundbogenportal mit Schweifgiebel, wohl gleichzeitig.
Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Krieges von 1870/71 und des I. Weltkriegs
Oktogonales Brunnenbecken auf Postament, Brunnensäule mit Immaculata-Figur, Werkstein, bezeichnet mit „1923“, später für Gefallene des II. Weltkriegs erweitert.
Zweigeschossiger traufständiger Satteldachbau, Erdgeschoss mit Korbbogenöffnungen und seitlicher Toreinfahrt, Granitquader, Mitte 19. Jahrhundert, nach Stadtbrand 1901 Wiederaufbau.
Zweigeschossiger traufständiger Satteldachbau mit Granittürrahmung und seitlicher Toreinfahrt, Mitte 19. Jahrhundert, Wiederaufbau nach Stadtbrand von 1901.
Dreischiffige Basilika mit Steil- und Pultdächern, eingezogener, fünfseitig geschlossener Chor, Flankenturm mit Spitzhelm, neugotisch, 1902–04 von Heinrich Hauberrisser und Joseph Koch; mit Ausstattung.
Zweigeschossiger Steil- bzw. Walmdachbau mit versetzten Baukörpern, mit Zinnengiebeln und Eckerker, neugotisch, um 1902 von Heinrich Hauberrisser und Joseph Koch;
Nebengebäude mit Stadel und Stall, eineinhalbgeschossiger zweigliedriger Satteldachbau über gewinkeltem Grundriss mit Einfahrtstoren und Aufzugsgauben, wohl gleichzeitig;
Pfarrgarteneinfriedung, Gartenmauer mit Pfeilergliederung und Blendfeldern, um 1902.
Eingeschossiger Halbwalmdachbau mit Werksteingewänden, nach Süden Greddach, Portal bezeichnet mit „1687“ und „1836“, Stallteil nach Osten, bezeichnet mit „1789“, modern überformt;
Bildstock, Werkstein, neugotisch, Ende 19. Jahrhundert.
Wohnhaus, zweigeschossiger Walmdachbau mit Putzstreifengliederung und geohrten Fensterrahmungen, mit zwei farbig gefassten Heiligenfiguren in Nischen, Portal bezeichnet mit „1766“;
Kapelle, nach Süden dem Hauptgebäude angebaut, kleiner Steildachbau über rechteckigem Grundriss, wohl gleichzeitig; mit Ausstattung;
Nebengebäude, zweigeschossiger Halbwalmdachbau mit Putzstreifengliederung, bezeichnet mit „1833“;
Brunnen, Granittrog, Brunnensäule mit Figur des heiligen Johannes von Nepomuk, 18./19. Jahrhundert.
Saalkirche mit Steildach und eingezogenem, fünfseitig geschlossenem Chor, Westturm mit Zwiebelhaube, neubarock, 1912 nach Brand wiederhergestellt; mit Ausstattung;
Friedhofsmauer, Bruchstein, 18./19. Jahrhundert;
Kriegerdenkmal für die Gefallenen des I. Weltkriegs, Granitschaft auf Stufenpostament mit Balkenkreuzbekrönung, 1920er Jahre, später für Gefallene des II. Weltkriegs erweitert.
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
Lage
Objekt
Beschreibung
Akten-Nr.
Bild
Pleystein Am Weg nach Spielhof (Koordinaten fehlen! Hilf mit.)
Bildsäule
Mit Steinfigur des heiligen Johannes von Nepomuk, bezeichnet mit „1800“.
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