Das Ensemble umfasst das ehemalige Judenviertel auf dem Berghang nördlich der Floß. In räumlicher Nähe zum Markt, aber durch das steil abfallende Gelände dennoch abgesetzt, waren dort seit 1684 Juden angesiedelt. Nachdem deren Anwesen beim Marktbrand 1813 ebenfalls beeinträchtigt worden waren, wurden beim Wiederaufbau ähnliche Ordnungsmerkmale vorgegeben wie beim Markt selbst, allerdings gelände- und ausdehnungsmäßig mit Einschränkungen. Die Wohnbauten bilden zweigeschossige Traufseitzeilen, an den Stirnseiten jeweils mit Halbwalmdächern, gelegentlich mit Toreinfahrten, profilierten Gewänden und Gesimsen ausgestattet, stellenweise durch Modernisierungen nicht mehr ganz ursprünglich. In der Mitte der Ost-West-Erstreckung ist die Synagoge eingebunden. Die hohen Satteldachreihen und ihre besondere Einfügung in die Landschaft ergeben eine wohl einmalige Präsentation für den Fernblick von der Ortseinfahrt an der gegenüberliegenden Neustädter Straße. Aktennummer: E-3-74-121-2.
Ensemble Ortskern Floß
Der Markt Floß ist durch eine offene architektonische Struktur gekennzeichnet. Außer den Resten der ehem. Friedhofsbefestigung um die alte, jetzt evangelisch-lutherische Pfarrkirche ist keine Befestigungsanlage erkennbar. Der größte Teil der Bebauung geht auf eine systematische Neuanlage zurück, die der zuständige Neustädter Landrichter Karl Franz Reisner Freiherr von Lichtenstern nach dem verheerenden Marktbrand von 1813 angeordnet hat: Parallel zum Flusslauf der Floß wurde zwischen diesem und dem erhöhten Kirchhof eine breite Hauptdurchgangsstraße angelegt, jetzt die Freiherr-von-Lichtenstern-Straße, welche in der Mitte von einer zweiten Durchgangsstraße gekreuzt wird, der Plößberger und Weidener Straße, und in welche von Südosten über den keilförmigen Luitpoldplatz die Vohenstraußer Straße einmündet. Die Seite zum Kirchhof hin wurde von der sonst durchgehenden zweigeschossigen Traufseitbebauung freigehalten, sodass sich dort wie schon vor dem Brand der Marktplatz ausbreiten kann. Zwei zusätzliche Querstraßen führen von der Hauptstraße rechtwinkelig und in gleichem Abstand zur Floß hin. Die sich damit rasterartig ergebenden Blöcke sind so bebaut, dass den zur Straßenseite gewendeten Wohnhausreihen rückwärts je eine Reihe von Wirtschaftsgebäuden entspricht, welche durch schmale, parallel zur Hauptstraße verlaufende Ökonomiegassen erschlossen sind. Diesem linearen, rational durchdachten Bebauungsplan wurde sogar der Flusslauf unterworfen, der außer einer einzigen Bogenführung völlig geradlinig gebettet wurde und so die Achse einer oberen und unteren Bachgassenbebauung bildet, die allerdings im Nordwesten nicht mehr doppelseitig ausgeführt wurde. Die Konsequenz in der Befolgung des Bebauungsplanes erwirkte dem Ensemble Markt Floß einen unverwechselbaren Charakter. Die Angliederung der Hauptausfallsstraßen ist demgegenüber mehr lagebedingt; an ihnen findet man noch mehrere Reihen gemauerter Scheunen. Aktennummer: E-3-74-121-1.
Saalkirche mit Steil- bzw. Walmdach und eingezogenem, fünfseitig geschlossenem Chor, Flankenturm mit Spitzhelm, im Kern spätgotisch, Chor bezeichnet 1503, Langhaus 1781–83 von J. Martin Beer, 1828 Turmaufstockung; mit Ausstattung
Saalkirche mit Steildach und eingezogenem, fünfseitig geschlossenem Chor, Flankenturm mit Spitzhelm, Portal bezeichnet 1722, Chor und Turm im Kern mittelalterlich; mit Ausstattung
Dreischiffige Basilika mit mittlerem Steildach, mit Querhaus und eingezogenem, fünfseitig geschlossenem Chor, Flankenturm mit doppelter Zwiebelhaube, neubarock, 1910–12 von Heinrich Hauberrisser; mit Ausstattung;
Ölbergkapelle, kleiner Walmdachbau im Chorzwickel mit offener Vorhalle, gleichzeitig
Ein- und zweigeschossige Sattel- und Schopfwalmdachbauten, zum Teil mit segmentbogigen Einfahrtstoren, Bruchstein, zum Teil mit Werksteineinfassungen, 1. Hälfte 19. Jahrhundert
Ein- und zweigeschossige Schopfwalm- und Satteldachbauten, zum Teil mit segmentbogigen Einfahrtstoren, Bruchstein, zum Teil verputzt, 1. Hälfte 19. Jahrhundert., einer bezeichnet 1825
Schönbrunner Weg 3; Schönbrunner Straße 12; Schönbrunner Straße 10; Schönbrunner Straße 14; Schönbrunner Straße 16; Schönbrunner Straße 18; Schönbrunner Straße 22; Nähe Schönbrunner Straße (Standort)
Stadelreihe
Sieben von ehemals neun ein- und zweigeschossigen traufständigen Satteldachbauten, zum Teil mit segmentbogigen Einfahrtstoren, Bruchstein, zum Teil verputzt, 1. Hälfte 19. Jahrhundert, einer bezeichnet 1812, ein anderer bezeichnet 1832
[[Vorlage:Bilderwunsch/code!/C:49.72354,12.28201!/D:Schönbrunner Weg 3; Schönbrunner Straße 12; Schönbrunner Straße 10; Schönbrunner Straße 14; Schönbrunner Straße 16; Schönbrunner Straße 18; Schönbrunner Straße 22; Nähe Schönbrunner Straße, Stadelreihe!/|BW]]
Darhölzl; Ehemalige Bahnlinie Floß - Flossenbürg;In Plankenhammer (Standort)
Tiefbauten der sechs Kilometer langen ehemaligen Stichbahn Floß-Flossenbürg
(Ehemalige Strecke 5055) von 1912/13, Gleiskörper nach Stilllegung 1974 zurückgebaut; einbogige Streckenüberführung über den Hardtbach, Stampfbeton; einbogige Streckenüberführung nahe Eigenheimsiedlung, Stampfbeton; Laderampe bei Plankenhammer, Granitstein; rundbogige Streckenüberführung über den Burgerbach, Stampfbeton
Wohnstallhaus, zweigeschossiger Walm- bzw. Halbwalmdachbau mit Werksteinrahmungen, bezeichnet 1783;
Hoftor, wohl letztes Viertel 18. Jahrhundert;
Stallstadel, zweigeschossiger zweiflügeliger Satteldach- und Walm- bzw. Halbwalmdachbau mit segmentbogigem Einfahrtstor, 18./19. Jahrhundert;
Stall, zweigeschossiger Satteldachbau mit korbbogigem Einfahrtstor, 18./19. Jahrhundert;
Schupfe mit Stall, darüber Stock mit Laube in Holzkonstruktion, 18./19. Jahrhundert
Winkelförmiger Satteldachbau, Holzständerwerk mit Verbretterung, nach Süden Wagenremise, Holzständerwerk, z.T. Bruchstein, Giebel Fachwerk, mit Schupfe nach Osten, bezeichnet 1859
Langgestreckter eingeschossiger Flachsatteldachbau mit Kniestock, nach Westen erhöhter Querbau mit verbrettertem Obergeschoss, 1894, im Kern 18. Jahrhundert
östlich anschließend Wagenremise, eingeschossiger Flachsatteldachbau, wohl 1894; Hofeinfriedung, erhaltene Teile nach Westen und Nordwesten, Bruchstein, zum Teil verputzt, 18./19. Jahrhundert
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
↑Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht.
Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmalschutz genießen, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.
In dieser Kartenansicht sind Baudenkmäler ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können in der Karte gesetzt werden. Baudenkmäler ohne Bild sind mit einem blauen bzw. roten Marker gekennzeichnet, Baudenkmäler mit Bild mit einem grünen bzw. orangen Marker.