Der Kern des Ortes als Sitz einer ehemaligen durch das Stift Waldsassen und die Stadt Eger abwechselnd ausgeübten Verwaltung erstreckt sich südlich und östlich um den Kirchhof mit seiner hohen Stützmauer. Der insgesamt rechteckige, an den einzelnen Hausfronten jedoch vielfach gestaffelte Marktplatz wird umgeben von Fachwerk- und Massivbauten, die teilweise noch dem 18. Jahrhundert entstammen. An der nördlichen Hälfte des Platzes führen Torbogeneinfahrten in Vierseithöfe. Westlich der Kirche stehen eine dichte Folge hangseitiger bäuerlicher Kleinanwesen und das ehemalige Schulhaus (Waldsassener Straße). Östlich des Platzes wurde die Bebauung in zweigeschossigen Traufseitzeilen erweitert und im Außenbereich breiten sich in den windgeschützten Talsenken (Turmstraße, Quergraben) stattliche Drei- und Vierseithöfe aus, mit Vorliebe auf der Sonnenseite. Infolge der anfänglichen lockeren Reihung und Weitläufigkeit ist in die Zwischenräume eine neuere Bebauung eingedrungen, die nun die ursprüngliche Siedelungsidee verunklärt. Die Eigenart der baulichen Gestalt des Ortes ist in seiner Lage an der Grenze begründet, die sich im Sinne eines Austausches bewährte und sich bis heute in einer für den Bereich der Oberpfalz einmaligen Zahl von Fachwerkbauten der Egerländer Art und einem das Ensemble überragenden prachtvollen Kirchturm im Stil des böhmischen Barock zeigt. Aktennummer: E-3-77-142-1.
Eingeschossiger Satteldachbau, der Wohnteil in Blockbau, der Stallteil massiv, mit Umschrot und Fachwerk, der nördliche Teil mit ausgebildetem Obergeschoss, an der Laube bezeichnet mit „1802“
Rechtwinklig angeschlossener Schupfen, mit Frackdach, Fachwerk, Umschrot und Laube, gleichzeitig
Ehemaliges Wohn- und Bäckereigebäude (Südflügel), zweigeschossiger und traufständiger Satteldachbau mit teilweise erneuertem Blockbau im Erdgeschoss über hohem Bruchsteinsockel und aufwendig gestaltetem Fachwerk im Obergeschoss, 1755
Stallgebäude (Ostflügel), verputzter Massivbau, nach Mitte 18. Jahrhundert, 1906 um das Obergeschoss mit Satteldach aufgestockt und um eine Remise verlängert
Stadel (Nordflügel), holzverschalte Ständerkonstruktion mit Satteldach, 1778 (dendrochronologisch bestimmt)
Zweigeschossiger Massivbau mit Frackdach, ursprünglich eingeschossig, mit hofseitiger Laube, zweite Hälfte 18. Jahrhundert, im Kern älter, straßenseitige Aufstockung und Putzgliederung bezeichnet mit „1926“
Saalbau, verputzter Massivbau mit Satteldach, Putzgliederung, gerundeten Gebäudeecken, Vorhalle und eingezogenem Chor, bezeichnet mit „1733“, Turm mit Laternenzwiebelhaube 1780–1782; mit Ausstattung
Friedhofskapelle, verputzter Massivbau mit Satteldach, einfacher Putzgliederung und Dreiseitschluss, mit Lourdes-Grotte, 1907
Zweigeschossiger Satteldachbau mit ehemaligen Gesindewohnungen im vorkragenden Fachwerkobergeschoss über massivem Erdgeschoss, teils holzverschalt, wohl 1796
Eingeschossiger Satteldachbau mit Umschrot als Kniestock und Fachwerkgiebeln, 1809–1812 (dendrochronologisch bestimmt) Stadel (Ostflügel), eingeschossiger, verbretterter Satteldachbau mit Fachwerkgiebel, bezeichnet mit „1810“
Wohnstallhaus (Westflügel), eingeschossiger, weitgehend verputzter Bruchsteinbau über hohem Sockel mit Satteldach, Blockbauteilen, Umschrot und Fachwerkgiebeln, Mitte 18. Jahrhundert
Ehemaliges Ausnahmshaus (Südflügel), eingeschossiger Blockbau über hohem, massivem Kellergeschoss, mit Umschrot, Fachwerkgiebeln und jüngerem Schweinekoben, Mitte 18. Jahrhundert
Stadel (Ostflügel), zweigeschossiger, holzverschalter Ständerbau mit Satteldach, bezeichnet mit „1755“, im 20. Jahrhundert nach Osten erweitert
Schupfen (Nordflügel), Satteldachbau mit Erdgeschoss-Rückwand aus Bruchsteinmauerwerk und holzverschaltem Obergeschoss, im Erdgeschoss geöffnet, bezeichnet mit „1885“
Ehemaliger Wohnteil eines Bauernhauses, seit 1886 Gasthaus
Zweigeschossiger, traufständiger Satteldachbau mit Fachwerkobergeschoss über Erdgeschoss aus verputztem Bruchsteinmauerwerk, zweite Hälfte 18. Jahrhundert
Ehemaliges Wohnstallhaus eines Vierseithofes (Nordflügel)
Eingeschossiger Massivbau mit Satteldach und Umschrot, zweite Hälfte 18. Jahrhundert, Erweiterung mit abgeschlepptem Anbau und Mittelrisalit Anfang 20. Jahrhundert
Remise (Westflügel), Frackdachbau mit Fachwerkobergeschoss und Umschrot, bezeichnet mit „1776“
Scheune (Südflügel), eingeschossiger Fachwerkbau mit Satteldach, bezeichnet mit „1863“
Ausnahmshaus, eingeschossiger Satteldachbau mit Umschrot und Fledermausgauben, 1838 (dendrochronologisch datiert), Wohnteil ehemaliger Blockbau, im frühen 20. Jahrhundert weitgehend versteinert, Stallteil Bruchsteinmauerwerk
Satteldachbau mit Fachwerkobergeschoss und -giebel über massivem Erdgeschoss, mit profilierten Granitgewänden und Umschrot, zweite Hälfte 18. Jahrhundert
Satteldachbau mit Fachwerkobergeschoss und -giebeln, das Erdgeschoss zum Teil holzverschalter Blockbau (Gaststube), hofseitig gewölbtes Sockelgeschoss, zweite Hälfte 18. Jahrhundert
Wohnstallhaus eines Vierseithofes (Ostflügel), Satteldachbau mit Fachwerkobergeschoss über massivem Erdgeschoss, Umschrot und Granitlaibungen, um 1800
Schupfen (Südflügel), eingeschossiger, holzverschalter Satteldachbau mit Umschrot, bezeichnet mit „1807“
Remise (Westflügel), zweigeschossiger Satteldachbau, teils massiv, teils holzverschalter Ständerbau, das Erdgeschoss hofseitig teilweise geöffnet, bezeichnet mit „1841“
Um 1707 umgebaut zu zweigeschossigem Massivbau mit Walmdach, Putzgliederung, Portal mit Ädikula und polygonalen Bodenerkern
Ehemalige Ökonomieanlage, zweigeschossiger, verputzter Massivbau über abgewinkeltem Grundriss mit Satteldach, Fachwerkobergeschoss, Zwerchhaus und Toreinfahrt, im Kern 18. Jahrhundert
Saalbau, verputzter Massivbau mit Satteldach, einfacher Putzgliederung, Vorhalle, eingezogenem, dreiseitig geschlossenem Chor und Kuppeldachreiter, südlich zwischen Chor und Langhaus Sakristei in zwei Geschossen des ehemaligen Glockenturms, 1727; mit Ausstattung
Eingeschossiger, traufständiger und verschalter Blockbau mit Satteldach, gemauerter Giebelseite sowie vorkragendem Umschrot, ehemals bezeichnet mit „1828“
Herrenhaus, zweigeschossiger, verputzter Massivbau mit hohem Satteldach, geohrten Faschen und Zwerchgiebel über vorkragendem Traufgesims, 18. Jahrhundert;
Sogenanntes Verwalterhaus, zweigeschossiger, verputzter Massivbau mit hohem Mansarddach, einfacher Putzgliederung und Granitgewänden, 18./19. Jahrhundert
Scheune, eingeschossiger Massivbau mit Satteldach und traufseitigem, eingeschossigem Anbau, frühes 19. Jahrhundert
Einfriedung, geböschte Hangmauer, Bruchsteinmauerwerk, wohl mittelalterlich, und Einfahrt mit zapfenbekrönten Pfeilern
Zweigeschossiger Satteldachbau mit Blockbau-Erdgeschoss, vorkragendem Fachwerkobergeschoss, Umschrot sowie westlichem, massivem Anbau mit abgeschlepptem Pultdach, Türsturz bezeichnet mit „1802“
Stadel, eingeschossiger, holzverschalter Ständerbau mit Satteldach, westlich massiver Stallteil mit Granitlaibungen, wohl um 1802
Eingeschossiger Satteldachbau mit teilweise verschalten Blockbauteilen über hohem Keller aus Bruchsteinmauerwerk, mit Umschrot, erste Hälfte 19. Jahrhundert
Zweigeschossiger, verputzter Massivbau mit Walmdach, polygonalen Ecktürmen, einfacher Putzgliederung und geohrten Granitlaibungen, im Kern 18. Jahrhundert, Umbau nach 1875
Wohnhaus (Nordflügel), eingeschossiger, verputzter Bruchsteinbau über hohem Kellergeschoss, mit Satteldach, Umschrot und Fachwerkgiebel, zweite Hälfte 18. Jahrhundert
Schupfen (Südflügel), zweigeschossiger, holzverschalter Satteldachbau, im Erdgeschoss geöffnet, bezeichnet mit „1922“
Scheune (Westflügel), holzverschalter Ständerbau mit Satteldach, teils mit Bruchsteinmauerwerk, spätes 19./frühes 20. Jahrhundert
Eingeschossiger Massivbau mit Satteldach, Fachwerkgiebel und Umschrot, nördlich anschließend Blockbau mit Fachwerkgiebel und Satteldach, 18. Jahrhundert
Schupfen (Ostflügel), eingeschossiger Fachwerkbau mit Satteldach, bezeichnet mit „1762“
Schupfen (Südflügel), eingeschossiger Fachwerkbau mit Satteldach, gleichzeitig
Chorturmkirche, verputzter Massivbau mit eingezogenem, gerade geschlossenem Chor, 1723 über älteren, zum Teil mittelalterlichen Bauteilen, darunter die unteren Geschosse des Turmes, errichtet, südlich des Chores angebaute Sakristei 1812, 1910 Verlängerung nach Westen und Errichtung der Vorhalle, Zwiebelhaube des Chorturms in der Nachkriegszeit erneuert, Umbau der Vorhalle 1969; mit Ausstattung
Erhaltenes Teilstück der Kirchhofummauerung, 18. Jahrhundert
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
Lage
Objekt
Beschreibung
Akten-Nr.
Bild
Bad Neualbenreuth An der Straße zum Grenzlandturm (Standort)
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Literatur
Detlef Knipping, Gabriele Raßhofer: Landkreis Tirschenreuth (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. BandIII.45). Karl M. Lipp Verlag, Lindenberg im Allgäu 2000, ISBN 3-87490-579-9.
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