Die Grenzen der Landtagswahlkreise wurden nach der Kreisgebietsreform von 1973 zur Landtagswahl 1976 grundlegend neu zugeschnitten und seitdem nur punktuell geändert.[1] Der Wahlkreis Pforzheim gehörte immer zu den nach Bevölkerungszahl kleinsten Wahlkreisen. Sein Gebiet war zunächst identisch mit dem Stadtkreis Pforzheim, bis das im Vergleich zum landesweiten Trend geringe Bevölkerungswachstum zur Landtagswahl 1992 zu einer ersten Änderung des Wahlkreiszuschnitts führte. Dabei wurde die Gemeinde Birkenfeld aus dem benachbarten Wahlkreis Enz dem Wahlkreis Pforzheim zugeordnet. Zur Landtagswahl 2011 wurden auch die Gemeinden Engelsbrand, Ispringen und Kieselbronn an den Wahlkreis Pforzheim angegliedert.[2]
Bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg hat jeder Wähler nur eine Stimme, mit der sowohl der Direktkandidat als auch die Gesamtzahl der Sitze einer Partei im Landtag ermittelt werden.[10] Dabei gibt es keine Landes- oder Bezirkslisten, stattdessen werden zur Herstellung des Verhältnisausgleichs unterlegenen Wahlkreisbewerbern Zweitmandate zugeteilt. Durch die bisherige Regelung, die eine Zuteilung dieser Mandate nach absoluter Stimmenzahl auf Ebene der Regierungsbezirke vorsah, konnten seit 1976 nur zwei Bewerber aus dem sehr kleinen Wahlkreis Pforzheim ein Zweitmandat erringen.
Bei der Landtagswahl 2001 trat die Bundestagsabgeordnete, Landesvorsitzende und Spitzenkandidatin der SPD Baden-Württemberg für das Amt des Ministerpräsidenten Ute Vogt in diesem Wahlkreis gegen Stefan Mappus (CDU) an. Die SPD legte zwar in dieser Wahl landesweit um 8,2 Prozentpunkte zu und Ute Vogt erreichte im Wahlkreis sogar einen Stimmenzuwachs von 13,5 Prozentpunkten. Dies reichte aber nicht aus, das Direktmandat oder ein Zweitmandat zu erringen.[11] Vogt, die bei der Bundestagswahl 1998 im Bundestagswahlkreis Pforzheim das Direktmandat erlangt hatte, zog deshalb 2001 nicht in den Landtag ein und blieb bis 2005 Mitglied des Bundestags. Ihr wurde in diesem Zusammenhang vorgeworfen, ein Landtagsmandat gar nicht ernsthaft anzustreben, zumal eine Kandidatur in einem größeren Wahlkreis problemlos möglich gewesen wäre.
Der ebenfalls in Pforzheim wohnende aktuelle Fraktionsvorsitzende der FDP, Hans-Ulrich Rülke, kandidierte hingegen bisher im benachbarten Wahlkreis Enz. Zur Landtagswahl 2016 kandidierte Rülke sowohl im Wahlkreis Enz, als auch im Wahlkreis Pforzheim. Er errang in beiden Wahlkreisen ein Mandat, weshalb sein Ersatzbewerber Erik Schweickert für den Wahlkreis Enz nachrückte.
Den Wahlkreis Pforzheim vertraten seit 1976 folgende Abgeordnete im Landtag: