Die Grenzen der Landtagswahlkreise wurden nach der Kreisgebietsreform von 1973 zur Landtagswahl 1976 grundlegend neu zugeschnitten und seitdem nur punktuell geändert.[2] Zur Landtagswahl 2011 wurde die Gemeinde Berglen an den benachbarten Wahlkreis Backnang angegliedert, da dessen Bevölkerungszahl erheblich unter dem Durchschnitt liegt, und weil gleichzeitig angestrebt wurde, an möglichst wenigen Stellen Landkreisgrenzen zu durchschneiden. Der Wahlkreis Schorndorf gehört allerdings selbst schon zu den kleineren Wahlkreisen.
Das Erstmandat errang Petra Häffner (Grüne). Zweitmandate gingen an Claus Paal (CDU) sowie an Jochen Haußmann (FDP), da diese für ihre jeweiligen Parteien überdurchschnittliche Ergebnisse erzielten, die Kandidaten von AfD und SPD nur durchschnittliche. Mit 9017 Stimmen für Haußmann und 9001 für Thomas Berger (SPD) errangen beide nominell 12,6 %.
Bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg hat jeder Wähler nur eine Stimme, mit der sowohl der Direktkandidat als auch die Gesamtzahl der Sitze einer Partei im Landtag ermittelt werden.[7] Dabei gibt es keine Landes- oder Bezirkslisten, stattdessen werden zur Herstellung des Verhältnisausgleichs unterlegenen Wahlkreisbewerbern Zweitmandate zugeteilt.
Den Wahlkreis Schorndorf vertraten seit 1976 folgende Abgeordnete im Landtag:
Nach dem Ausscheiden von Guntram Palm 1992 kurz vor dem Ende der Legislaturperiode trat der Landtag nicht mehr zu einer Plenarsitzung zusammen, so dass der nachrückende Karl Walter Ziegler auch als „Phantomabgeordneter“ bezeichnet wurde.
Bundesweit bekannt wurde der Wahlkreis Schorndorf vor seiner Neuzuschneidung durch die 7,9 Prozent des parteilosen Bürgerrechtlers Helmut Palmer, dem sogenannten „Remstal-Rebell“, bei der Landtagswahl 1972, was dem Kampf gegen die damals geplante Neckar-Alb-Autobahn geschuldet war. Palmer trat auch 1980 als Einzelbewerber hier nochmals an und erreichte mit 5,4 Prozent sogar 0,1 Prozent mehr als die erstmals angetretenen Grünen.
Der gebürtige Schorndorfer Reinhold Maier (FDP/DVP), erster Ministerpräsident von Baden-Württemberg, gewann den Wahlkreis Schorndorf 1946 und 1950 im Bundesland Württemberg-Baden und dann 1952, 1956, 1960 und 1964 für Baden-Württemberg stets mit 40 bis 44 Prozent direkt.