Die Grenzen der Landtagswahlkreise wurden nach der Kreisgebietsreform von 1973 zur Landtagswahl 1976 grundlegend neu zugeschnitten und seitdem nur punktuell geändert. Infolge ungleichmäßiger Bevölkerungsentwicklung in der Region Neckar-Alb wurden zur Landtagswahl 2011 die Gemeinden Bisingen, Grosselfingen und Rangendingen aus dem Wahlkreis Hechingen-Münsingen zusätzlich an den Wahlkreis Balingen angegliedert. 2019 wurde der Wahlkreis erneut vergrößert um die Gemeinden Hirrlingen und Starzach, die zuvor zum Wahlkreis Tübingen gehörten.[1]
Bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg hat jeder Wähler nur eine Stimme, mit der sowohl der Direktkandidat als auch die Gesamtzahl der Sitze einer Partei im Landtag ermittelt werden.[8] Dabei gibt es keine Landes- oder Bezirkslisten, stattdessen werden zur Herstellung des Verhältnisausgleichs unterlegenen Wahlkreisbewerbern Zweitmandate zugeteilt. Die bis 2006 gültige Regelung sah eine Zuteilung dieser Mandate nach absoluter Stimmenzahl auf Ebene der Regierungsbezirke vor. Die stagnierende Bevölkerungsentwicklung im Zollernalbkreis führte deshalb dazu, dass es für Bewerber im Wahlkreis Balingen immer schwerer wurde, ein Zweitmandat zu erringen. So verlor der SPD-Abgeordnete Horst Kiesecker 1984 sein Zweitmandat knapp an seinen parteiinternen Mitbewerber Walter Mogg aus dem Wahlkreis Hechingen-Münsingen, weil die Bevölkerungsentwicklung in dessen Gebiet günstiger war.
Den Wahlkreis Balingen vertraten seit 1976 folgende Abgeordnete im Landtag: