Eine Besiedlung in der Bronzezeit wurde durch den Fund von 38 Hockergräbern nachgewiesen. Durch den Schotterabbau wurden Teile davon zerstört, dennoch blieben Schüsseln, Tassen, Bronzespiralen und -nadeln erhalten. Aus der Zeit der Kelten entdeckte man in einer Schottergrube bei Schloss Hubertendorf Gefäßscherben.[3]
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1220 als „Plintenmarct“ in einem Passauer Urbar.[3]
Blindenmarkt wurde bereits 1522 durch den späteren Kaiser Ferdinand I. zum Markt erhoben. Doch dieser Wappenbrief ging bereits einige Jahre später im Zuge der ersten Türkenbelagerung verloren und wurde 1569 durch Maximilian II. erneuert.[4]
1772 wurde die Pfarrkirche (zur Heiligen Anna) erbaut.[4]
1835 bis 1898 bestand im Ort eine Bierbrauerei, 1856 bis 1858 wurde der Bahnhof Blindenmarkt erbaut und der Ort an die (heutige) Westbahn angebunden. 1875 wütete ein Großbrand und brannte die Kirche, die Schule und den Pfarrhof nieder. Bereits 1903, also sehr zeitig, gab es in Blindenmarkt durch ein kleines privates Wasserkraftwerk elektrischen Strom. In den Jahren 1927 bis 1938 war in Blindenmarkt eine bäuerliche Fortbildungsschule untergebracht, die Blindenmarkt zu mehr Bedeutung verhalf. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Blindenmarkt zwei Ärzte, ein Tierarzt, drei Taxiunternehmer, zwei Bäcker, ein Baumeister, drei Tankstellen, drei Binder, drei Butter- und Eierhandlungen, ein Devotionalienhändler, zwei Fahrrad- und Nähmaschinenhändler, zwei Fleischer, zwei Friseure, sechs Gastwirte, vier Gemischtwarenhändler, ein Glaser, eine Hebamme, zwei Holzhändler, ein Landesproduktehändler, ein Landmaschinenhändler, ein Rauchfangkehrer, ein Sattler, zwei Schlosser, ein Schmied, vier Schneider und vier Schneiderinnen, vier Schuster, ein Spengler, drei Tischler, ein Uhrmacher, zwei Viehhändler, ein Viktualienhändler, zwei Wagner, ein Zementwarenfabrikant und mehrere Landwirte ansässig. Außerdem gab es ein Armenspital, ein Elektrizitätswerk, ein Sägewerk, einen Steinbruch eine Sparkasse und eine Ziegelei.[5]
Ortsentwicklungsverein „Gemeinsam für Blindenmarkt“
Rapidfanclub „Green White Devils“
Rotes Kreuz Ortsstelle Blindenmarkt
JRK-Blindenmarkt
Verein zur Unterstützung der Blaulichtorganisationen der Marktgemeinde Blindenmarkt
Jugend- und Trachtenkapelle Blindenmarkt
Sundabier e.V.
Freiwillige Feuerwehr Blindenmarkt
Freiwillige Jugend Feuerwehr Blindenmarkt
Motorrad Club Screw-Drivers Blindenmarkt
Blindenmarkter Ausee Fürsten
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe sank von 68 im Jahr 1999 auf 35 im Jahr 2010. Davon waren 14 Vollerwerbsbauern.[6] Von 2001 bis 2011 sank die Anzahl der Produktionsbetriebe nur leicht von 17 auf 14, die Anzahl der Dienstleistungsbetriebe wuchs stark von 64 auf 106.[7]
Verkehr
Eisenbahn: In der Gemeinde befindet sich ein Bahnhof an der Westbahn.[8]
Straße: Blindenmarkt liegt an den wichtigsten Ost-West-Verbindungen des Landes, nämlich der Westautobahn A 1, der Wiener Straße B 1.
Nach der Suspendierung von Martin Huber aus der FPÖ im September 2019 änderte sich die Zusammensetzung auf 11 ÖVP, 6 FPÖ, 2 SPÖ, 1 Freie Wähler und 1 parteiloser.
Das Marktwappen stammt von Kaiser Ferdinand I aus der Zeit 1522–1529. Das Dokument ging verloren, erhalten blieb die Erneuerung des Wappenbriefes von Kaiser Maximilian II aus dem Jahr 1569.[4]
Persönlichkeiten
Josef Burchartz (* 1970), Musikvirtuose und Komponist