Die Quelle befindet sich in der Nähe von Mariazell an der niederösterreichisch-steirischen Grenze am Fuße des in den Ybbstaler Voralpen gelegenen Großen Zellerhutes. Der Fluss trägt anfangs den Namen Weiße Ois, nach etwa 5 km Fließstrecke heißt er dann Ois und zuletzt Ybbs, ungefähr ab Lunz am See bis zur Mündung in die Donau unterhalb des erhöht liegenden Stadtzentrums von Ybbs an der Donau.
Die Ybbs hat einen stark gewundenen Flussverlauf und fließt auf einer Länge von zirka 130 km von Süden in Richtung Norden durch das Ybbstal. Entlang des Flusses sind hauptsächlich metall- und holzverarbeitende Betriebe angesiedelt. Im Alpenvorland angelangt, ändert sie die Richtung und fließt nordöstlich zur Donau.
Die Ybbs hat ein Einzugsgebiet von 1290,7 Quadratkilometern.[3]
Zauchbach (90,4 km²) von rechts bei Leutzmannsdorf
Wirtschaftliche Bedeutung
Bis zu den 1980er Jahren war die Ybbs im Unterlauf eines der am stärksten verschmutzten Gewässer Österreichs. Durch Kläranlagen in den angrenzenden Städten (insbesondere Waidhofen und Amstetten) sowie hauptsächlich durch die Abwasserreinigung der Papierfabrik in Ulmerfeld-Hausmening und der Zellstoffproduktion in Kematen wurde die Verschmutzung drastisch reduziert.
Der Fluss wird auch zur Erzeugung von elektrischem Strom genutzt. Ein Teil des Stromes für Amstetten wird in einem Wasserkraftwerk der Ybbs produziert. In Kemmelbach knapp vor der Einmündung in die Donau wurde ein modernes Wasserkraftwerk errichtet, das Strom für die Stadt Ybbs und deren Umgebung produziert. Kraftwerke befinden sich auch in Opponitz (Wien Strom) sowie in Ybbsitz (Kraftwerk Gaissulz). Letzteres läuft seit 1937 und dient bis heute der Emaille- und Kochgeschirrfabrik Riess Kelomat zur Eigenversorgung. Voestalpine precision Strip GmbH in Böhlerwerk deckt mit ihren drei Kleinkraftwerken ca. 58 % des benötigten Strombedarfs ab.[5]
Bei Amstetten betreibt Wien Energie seit 2016 das Wasserkraftwerk Hausmening[6] mit einem jährlichen Regelarbeitsvermögen von 13.000 Megawattstunden.[7]
Früher wurde in Kemmelbach ein Werkskanal abgeleitet, mit dem ab den 1890er Jahren in Ybbs elektrischer Strom erzeugt wurde. Dadurch litt der Unterlauf der Ybbs besonders im Sommer an Wassermangel. Der Werkskanal wurde mittlerweile stillgelegt und samt Kraftwerk zugeschüttet.
Roman Josef Hödl: Die epigenetischen Täler im Unterlaufe der Flüsse Ybbs, Erlauf, Melk und Mank. Wien 1904. In: LIV. Jahresbericht über das k. k. Staatsgymnasium im VIII. Bezirke Wiens für das Schuljahr 1903/1904. Digitalisat
Heinz Wiesbauer: Die Ybbs: Ein Fluss macht Geschichte. (Hrsg.: Amt d. NÖ Landesreg./Abt. Wasserbau, BMLFUW), Wien 2015, Neuausg. Verl. Bibliothek d. Provinz, Wien 2019, ISBN 978-3-99028-880-1.
Franz X. Bogner: Die Ybbs von Oben. Im Luftbild: Vom Dürrenstein durch das Mostviertel zur Donau. Edition Winkler-Hermaden, Schleinbach, 2023. ISBN 978-3-9505166-6-1.
Weblinks
Commons: Ybbs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑ abBundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und Amt d. NÖ Landesregierung, Abteilung Wasserbau (Hrsg.): Gewässerentwicklungskonzept Ybbs Leutzmannsdorf – Kematen, km 35,3–15,6. Wien – St. Pölten 2011, S. 5 (PDF; 4,5 MB (Memento vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive))
↑Volkmar Held: Energie aus dem Wasser. In: voestalpine. 29. Oktober 2018, abgerufen am 7. Dezember 2022 (deutsch).
↑Wien Energie: Wasserkraftwerk Hausmening. Wien Energie, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. September 2016; abgerufen am 5. September 2016.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wienenergie.at