Hürm liegt im Mostviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 36 Quadratkilometer und liegt rund 300 Meter über dem Meeresniveau. Drei Viertel der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt, siebzehn Prozent sind bewaldet.[1]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 27 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Arnersdorf, Atzing, Diendorf, Hainberg, Harmersdorf, Hürm, Inning, Kronaberg, Mitterradl, Murschratten, Neustift bei Sooß, Oberradl, Obersiegendorf, Oberthurnhofen, Pöttendorf, Scharagraben, Sooß, Untersiegendorf und Unterthurnhofen.
Das Gebiet von Hürm war schon in der Bronzezeit besiedelt. Das belegen Ausgrabungen in Hainberg und in dem direkt an der Gemeindegrenze liegenden Unterradl. An die Zeit der Römischen Besatzung erinnert ein Grabstein für den Freigelassenen Marcus Nammius Surio aus dem 2. Jahrhundert nach Christus. Auch die heute noch benutzte „Hochstraße“ geht auf eine Ost-West-Verbindung aus der Römerzeit zurück.
Die erste urkundliche Erwähnung von Hürm stammt aus dem Jahr 970. Im Salbuch des Stiftes Göttweig wird eine Gegend „ad rivum huriwin“, am Hürmbach, genannt. 1083 wird Hürm in einer Stiftungsurkunde des Klosters Göttweig erwähnt. Da für das gleiche Jahr die Abtrennung der Pfarre Kilb von Hürm belegt ist, muss die Pfarre Hürm schon länger bestanden sein. Wie groß diese war, erkennt man daran, dass Haunoldstein, Mank und St. Margareten ursprünglich Teile der Pfarre waren.
Im 12. Jahrhundert wird das Adelsgeschlecht von Hürm unter den Namen Hurwen, Hurven, Huriwoin und Hurwin öfters genannt, größere Bedeutung erlangte das Geschlecht jedoch nicht.
Die Kirche in Hürm wurde 1529 bei deinem Türkeneinfall zerstört und 1545 wieder aufgebaut. Aus dem Jahr 1585 stammt das älteste Bild vom Dorf zu Hirmb.
Einen wirtschaftlichen Aufschwung brachte der Bau der Westbahn 1858. Im 20. Jahrhundert erreichten die technischen Errungenschaften Hürm: 1920 der elektrische Strom, 1923 das Telefon, 1927 kam eine Busverbindung nach Melk. Im Jahr 1936 wurde die Hauptstraße in Hürm gepflastert, 1997 die Kläranlage in Betrieb genommen, 1998 das Fernwärmewerk eröffnet und seit 2017 gibt es Straßennamen in Hürm.[3][4][5]
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1702 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 1581 Einwohner, 1981 1617 und im Jahr 1971 1650 Einwohner.
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 63, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 155. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 767. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47,12 Prozent.
Wirtschaftssektoren
Von den 122 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 62 im Haupterwerb geführt. Diese bewirtschafteten rund drei Viertel der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 143 Erwerbstätige in 13 Baufirmen. Die größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste und der Handel.[6][7][8]
Wirtschaftssektor
Anzahl Betriebe
Erwerbstätige
2011
2001
2011
2001
Land- und Forstwirtschaft 1)
122
155
109
132
Produktion
24
19
231
221
Dienstleistung
79
44
215
170
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
Im Jahr 2011 lebten 913 Erwerbstätige in Hürm. Davon arbeiteten 265 in der Gemeinde, siebzig Prozent pendelten aus, der Großteil verließ dabei den Bezirk.[9]