Bahnstrecke Saint-Dizier–Doulevant-le-Château
Die Bahnstrecke Saint-Dizier–Doulevant-le-Château war eine knapp 40 km lange, eingleisige Eisenbahnstrecke in Ostfrankreich. Die sich im Norden des Départements Haute-Marne befindende Strecke zweigte in Saint-Dizier von der Bahnstrecke Blesme-Haussignémont–Chaumont ab und wandte sich zunächst nach Südwesten, um sich in Éclaron zu gabeln. Der westliche Ast, die Bahnstrecke Montier-en-Der–Éclaron lief bis Montier-en-Der weiter nach Südwesten, der andere Teil nach Süden. In Montier-en-Der und in Wassy kreuzte die Bahnstrecke Jessains–Sorcy. Die Strecke wurde zwischen 1868 und 1881 in Betrieb genommen und 1952 für den Personenverkehr, in den 1990er Jahren auch für den Güterverkehr stillgelegt. GeschichteVon Saint-Dizier bis WassyInitiiert wurde der Streckenbau von der lokalen Interessensgemeinschaft, geleitet von den Herren Baron A. de Rothschild, Danelle, de Chanlaire, Cornuel und Guyard,[2] die sich im Tal der Blaise, die besonders von der Gießereiindustrie geprägt war, eine bessere Verkehrsverbindung zwischen den zahlreichen Gewerbebetrieben wünschten. Der einzige Verkehrsweg – die Straße – war überlastet, weil sie damals nur mit Tiergespannen befahren werden konnte. Ab 1860 begannen die Planungen und ein Konzessionsgesuch. Ende Dezember 1865 wurde die Konzession erteilt und veröffentlicht. Daraufhin gründete sich die Compagnie du chemin de fer de Vassy a Saint-Dizier, die später zur Chemins de Fer et Transports Automobiles (CFTA) wurde und heute unter Transdev Rail firmiert.[3] Der Streckenbau war nur bis Wassy – damals Unterpräfektur im Département – vorgesehen.[4] Währenddessen hatten die Bauarbeiten bereits begonnen. Sie dauerten fünf Jahre. Am 10. Dezember 1868 konnte die Strecke bis Wassy auf einer Länge von 24 km eingleisig eröffnet werden.[3] Die Bahnhofsgebäude in Wassy, Louvemont und Eclaron waren baugleich. Auf dem elf Kilometer langen, ersten Teilstück bis Éclaron kam zwischen 1882 und 1884 ein zweites Gleis hinzu, mit dem die Bahnstrecke Montier-en-Der–Éclaron bis St. Dizier durchgeschleift werden konnte. Dieses Gleis wurde von den deutschen Besatzern im Zweiten Weltkrieg 1942 abgebaut.[3] In Wassy wurde ab 1892 ein größerer Bahnhof erforderlich, als die Querverbindung der Strategischen Bahn hinzukam, die im Rahmen des Plan Freycinets gebaut wurde.[4]
Verlängerung über Wassy hinausDie südliche Verlängerung geht auf die Initiative einer Interessensgemeinschaft rund um die Herren Berthelin, de Chanlaire, Le Bachelellé und Bernardin zurück, die sich unter dem Namen Compagnie du chemin de fer de Wassy à Doulevant-le-Château konstituierten und am 18. März 1878 ihr Konzessionsgesuch einreichten. Dieses wurde noch im gleichen Jahr genehmigt und für gemeinnützig erklärt. Der Betrieb erfolgte durch die Chemins de fer de l’Est (EST), die auch schon die Betriebsführung der Bahnstrecke Montier-en-Der–Éclaron innehatte.[5] Beide Strecken wurde privatwirtschaftlich betrieben, bis sie die SNCF 1972 übernahm und die beiden Teilstrecken auch rechtlich vereinigte.[2] Heute ist bis auf ein etwa 180 Meter langes Reststück am Streckenbeginn (bis etwa BK 235,5) die Strecke entwidmet. Im Bereich des Bahnhofs von Wassy liegen noch wenige hundert Meter Gleise. Ein Museumsverein, der sich am 14. Dezember 1992 gegründet hatte, führte bis 2011 touristische Gelegenheitsfahrten durch. Hier können noch auf dem Gelände der Amis de la Gare de Wassy Demonstrationsfahrten durchgeführt werden.[6][7] Der Schienenweg wurde ansonsten überall als kombinierter Fuß- und Radweg umgewidmet. Weblinks
Einzelnachweise
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