Der Alb-Donau-Kreis grenzt im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend an die Landkreise Esslingen, Göppingen und Heidenheim (alle in Baden-Württemberg), Günzburg und Neu-Ulm (beide in Bayern), an den Stadtkreis Ulm sowie an die Landkreise Biberach und Reutlingen (beide in Baden-Württemberg).
Der Alb-Donau-Kreis besitzt folgende 33 Naturschutzgebiete. Nach der Schutzgebietsstatistik der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW)[4] stehen 1.759,99 Hektar der Kreisfläche unter Naturschutz, das sind 1,30 Prozent.
Der Alb-Donau-Kreis hat Anteil an 9 FFH-Gebieten. Nur eines davon liegt komplett im Landkreis, die übrigen acht Schutzgebiete erstrecken sich über die Landkreisgrenzen hinweg in die Nachbarkreise bzw. den Stadtkreis Ulm hinein.
Am 1. Mai 1974 (Eggingen), am 1. Juli 1974 (vier Gemeinden) und am 1. Januar 1975 (Lehr) wurden Gemeinden in den Stadtkreis Ulm eingegliedert.
Am 1. Juli 1974 wurde der Ort Sontbergen an den Landkreis Heidenheim abgegeben. Er wurde in die Gemeinde Gerstetten eingegliedert.
Die Altkreise Ehingen und Ulm gehen zurück auf die gleichnamigen württembergischen Oberämter, die nach dem Übergang der Gebiete an Württemberg 1802 bzw. 1810 errichtet, danach mehrmals verändert und 1934 in Landkreise umbenannt worden waren. Das frühere Oberamt Blaubeuren ging 1938 fast ganz im Landkreis Ulm auf. Somit besteht der Alb-Donau-Kreis heute aus Gemeinden der ehemaligen Oberämter Biberach, Blaubeuren, Ehingen, Geislingen, Laupheim, Münsingen, Riedlingen und Ulm, deren Herrschaftszugehörigkeit vor 1800 auf den Seiten des jeweiligen Oberamts ausführlich beschrieben ist.
Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Alb-Donau-Kreis noch 55 Gemeinden, darunter neun Städte (inklusive der Großen KreisstadtEhingen (Donau)), und ist damit der Landkreis mit den meisten Gemeinden in Baden-Württemberg. Größte Stadt des Kreises ist Ehingen (Donau), kleinste Gemeinde ist Emeringen.
Einwohnerstatistik
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).
Datum
Einwohner
31. Dez. 1973
155.120
31. Dez. 1975
155.694
31. Dez. 1980
160.377
31. Dez. 1985
159.543
25. Mai 1987¹
160.244
31. Dez. 1990
168.981
Datum
Einwohner
31. Dez. 1995
180.309
31. Dez. 2000
185.929
31. Dez. 2005
190.233
31. Dez. 2010
189.670
31. Dez. 2015
192.104
31. Dez. 2020
198.204
Konfessionsstatistik
Der Anteil der evangelische und katholische Kirchenmitglieder im Kreis sinkt jährlich um einen Prozentpunkt. Gemäß dem Zensus 2022 waren am 25. Mai 2022 37,3 % der Einwohner katholisch, 26,9 % evangelisch, und 35,8 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[7]
Politik
Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet. Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf fünf Jahre gewählt. Dieses Gremium wählt den Landrat für eine Amtszeit von acht Jahren. Dieser ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises.
Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. In den Gremien hat er kein Stimmrecht. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.
Kreistag
Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf fünf Jahre gewählt. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 ergab folgende Sitzverteilung (63 Sitze, vorher 62 Sitze):
Der Alb-Donau-Kreis war zum Stichtag 31. Dezember 2016 mit 8,940 Millionen Euro verschuldet (Stand 31. Dezember 2006: 34,3535 Millionen Euro). Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 47 Euro pro Einwohner des Landkreises.[13]
Wappenbegründung: Der Reichsadler steht für die ehemals freie Reichsstadt Ulm, die württembergischen Hirschstangen für die altwürttembergischen Gemeinden bzw. die nach 1803 an Württemberg gelangten Gemeinden und die rot-silbernen Streifen für das Wappen der Markgrafen von Burgau bzw. ihrer Verwandten, der Grafen von Berg, von welchen die Wappen der Städte Ehingen und Schelklingen abgeleitet sind bzw. das auch Bestandteil des alten Ehinger Kreiswappens war.
Die Wappen-Verleihung fand am 5. November 1975 statt; es wurde jedoch vor der Kreisreform bereits vom Landkreis Ulm geführt.
Die Flaggenfarben des Alb-Donau-Kreises sind Schwarz-Gelb.
Zusammen mit den Nachbarkreisen Biberach, Heidenheim und Stadt Ulm ist die Regio-S-Bahn Donau-Iller in Planung, die einheitliche Bedienstandards und abgestimmte Anschlüsse bieten soll. Die Fertigstellung ist bis 2030 geplant.
Straße
Das nördliche Kreisgebiet wird von der Bundesautobahn 8Stuttgart–Ulm–München berührt. Durch das nordöstliche Kreisgebiet verläuft die Bundesautobahn 7 Würzburg-Ulm-Kempten. Das Kreisgebiet wird ferner durch Bundes-, Landes- und Kreisstraßen erschlossen. Die wichtigsten Bundesstraßen sind die B 10 Stuttgart–Ulm, die B 28Reutlingen–Ulm und die B 311Tuttlingen–Ulm.
Eine touristisch wichtige Fernstrecke ist auch der Radwanderweg Donau-Bodensee, der das Kreisgebiet mit dem Bodenseeraum verbindet und dort internationalen Anschluss sowohl ans österreichische als auch ans Schweizer Radwegenetz eröffnet.[16]
Im Landkreis erscheinen die Ausgabe Laichingen der Südwest Presse und das Ehinger Tagblatt, das ebenfalls ein Kopfblatt der Südwest-Presse ist, sowie die Schwäbische Zeitung. Im Illertal (südlicher Alb-Donau-Kreis) erscheint die Dietenheimer Ausgabe Illertal-Bote der Südwest-Presse.
Kreiseinrichtungen
Der Alb-Donau-Kreis ist Träger folgender Beruflicher Schulen: Valckenburgschule (Schule für Ernährung, Gesundheit und Soziales) Ulm, Gewerbliche Schule Ehingen (Donau) mit Außenstelle Laichingen, Kaufmännische Schule Ehingen mit Außenstelle Laichingen und Magdalena-Neff-Schule (Haus- und Landwirtschaftliche Schule) Ehingen (Donau), ferner folgender Sonderpädagogischer Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ): Schmiechtalschule mit den Förderschwerpunkten körperlich-motorische Entwicklung und geistige Entwicklung mit Sonderschulkindergarten Ehingen (Donau), Gustav-Werner-Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung mit Schulkindergarten Ulm, Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule mit dem Förderschwerpunkt körperlich-motorische Entwicklung mit Schulkindergarten Ulm, Astrid-Lindgren-Schule mit dem Förderschwerpunkt Sprache mit Schulkindergarten Ulm, Hans-Zulliger-Schule mit dem Förderschwerpunkt sozial-emotionale Entwicklung Ulm, SBBZ für Schülerinnen und Schüler in längerer Krankenhausbehandlung Ulm und Schulkindergarten für besonders förderungsbedürftige Kinder Ulm.
Der Alb-Donau-Kreis ist Gesellschafter der Krankenhaus GmbH Alb-Donau-Kreis. Diese Gesellschaft ist Träger der Gesundheitszentren Blaubeuren (mit Kreiskrankenhaus), Ehingen (Donau) (mit Kreiskrankenhaus und Geriatrischer Rehabilitationsklinik) und Langenau (mit Kreiskrankenhaus).
Gemeindeverwaltungsverband Langenau mit Sitz in Langenau; Mitgliedsgemeinden: Stadt Langenau sowie Gemeinden Altheim (Alb), Asselfingen, Ballendorf, Bernstadt, Börslingen, Breitingen, Holzkirch, Neenstetten, Nerenstetten, Öllingen, Rammingen, Setzingen und Weidenstetten
Gemeindeverwaltungsverband „Verwaltungsgemeinschaft Munderkingen“ mit Sitz in Munderkingen; Mitgliedsgemeinden: Stadt Munderkingen sowie Gemeinden Emeringen, Emerkingen, Grundsheim, Hausen am Bussen, Lauterach, Obermarchtal, Oberstadion, Rechtenstein, Rottenacker, Untermarchtal, Unterstadion und Unterwachingen
Am 1. Januar 1973 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den Landkreis Ulm gültige Unterscheidungszeichen UL zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.
Bis in die 1990er Jahre erhielten Fahrzeuge aus dem Altkreis Ehingen Kennzeichen mit den Buchstabenpaaren PA bis ZZ und den Zahlen von 100 bis 999.
Literatur
Das Land Baden-Württemberg – Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden). Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4.
Volker J. Sach, Elmar P. J. Heizmann: Stratigraphie und Säugetierfaunen der Brackwassermolasse in der Umgebung von Ulm (Südwestdeutschland) (= Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde. Serie B, S. 310, ISSN0341-0153). Hrsg. vom Staatliches Museum für Naturkunde. Stuttgart 2001, OCLC174769050 (95 S., 8 Abb., 20 Tab., 9 Taf., biodiversitylibrary.org).