Ursprüngliche Inhaber des Dorfes waren die Herren von Steußlingen. Im 14. Jahrhundert erwarben Mitglieder der Familie Ruch einzelne Höfe. Zwischen 1425 und 1436 konnte Burkard von Wernau die meisten Höfe erwerben. Einige Höfe blieben im Besitz umliegender Klöster, wie etwa Kloster Blaubeuren. Da Burkards Sohn Conrad von Wernau kinderlos blieb, fiel das Erbe an den jüngeren Bruder Jörg von Wernau. Dieser hatte aber nur vier Töchter und keinen Sohn. Die dritte Tochter, Clara, heiratete Conrad von Stadion, womit 1497 die Güter an die Familie von Stadion fielen. Da auch Conrad von Stadion keinen männlichen Leibeserben hatte, ging der Besitz an den Schwiegersohn Caspar von Freyberg über, welcher 1518 die Erbtochter Appollonia geheiratet hatte. Spätestens seit dem Tod Conrads von Stadion, wohl 1527, blieb die Familie von Freyberg im Besitz der meisten Höfe in Altheim. Die Ortsherrschaft erschien 1528 als freies Eigen der Familie von Freyberg und 1548 kam für sie die volle Gerichtsbarkeit (also die hohe und niedere Gerichtsbarkeit) am Ort als Reichslehen hinzu. In den Jahren von 1701 bis 1705 errichteten die Freiherren von Freyberg das Spätrenaissanceschloss am Ort. Von 1731 bis 1759 hatten die Ortsherren Teile des Dorfes an die Klöster Urspring und Salem verpfändet. Die Herrschaft der Familie von Freyberg dauerte bis zur Ablösung der Lehensherrschaft im 19. Jahrhundert.
Altheim besitzt seit dem hohen Mittelalter eine eigene Pfarrei. Anfänglich war die Altheimer Pfarrei eine Tochterpfarrei der Erbacher Pfarrei. Die Hofbauern des Klosters Blaubeuren verblieben auch nach der Reformation des Klosters beim Katholizismus. 1826 waren alle 318 Einwohner katholisch.
Der Gemeinderat in Altheim hat acht Mitglieder. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde der Gemeinderat durch Mehrheitswahl gewählt. Mehrheitswahl findet statt, wenn kein oder nur ein Wahlvorschlag eingereicht wurde. Die Bewerber mit den höchsten Stimmenzahlen sind dann gewählt. Der Gemeinderat besteht aus den ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Schultheißen, Bürgermeister und Ortsvorsteher
Schultheißen bis 1930, Bürgermeister seit 1930. 1971 vereinbarte die Gemeinde eine Verwaltungsgemeinschaft mit der benachbarten Gemeinde Allmendingen.
1486 Hans Spalt
1716–1753 Josef Mauz
1753–1776 Sebastian Kolb
1777–1819 Matthäus Mauz
1819–1845 Xaver Heisler
1846–1870 Anton Geiger
1871–1906 Johann Georg Schmid
1906–1933 Georg Schaible
1933–1942 Franz Moll
1942–1946 Josef Traub
1946–1971 Georg Enderle
1971–1995 Karl Spitzmüller – gleichzeitiger Bürgermeister in Allmendingen
Wappenbegründung: Mit Erlaubnis des Freiherrn Conrad von Freyberg beantragte die Gemeinde Altheim am 3. März 1937 beim damaligen Reichsstatthalter in Württemberg die Verleihung des unveränderten Wappens dieses seit 1528 hier begüterten Geschlechts. Obwohl diese Verleihung nicht zustande kam, verwendete die Gemeinde schon vor 1945 Briefaufdrucke mit einer Abwandlung dieses Wappens. Die drei silbernen Kugeln standen dort auf schwarzem Grund. Das Schildhaupt war golden und enthielt die schwarze württembergische Hirschstange. Erst am 24. August 1957 verlieh das Innenministerium der Gemeinde ein Wappen, das sich vom freybergischen Familienwappen nur durch den Dornenbalken im Schildhaupt unterscheidet. Dieser ist dem Wappen der Herren von Steußlingen entnommen, die den Ort im 13. Jahrhundert besaßen.
Tiberius Denkinger, * 2. Juli 1886 in Altheim, † ..., Oberstudiendirektor in Riedlingen, Lokalhistoriker, Ehrenbürger von Altheim
Literatur
Altheim. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Ehingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band3). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, 1826, S.103–104 (Volltext [Wikisource]). – (Reprint des Verlags Horst Bissinger, Magstadt, 1971, ISBN 3-7644-0003-X).
Walter Ansbacher: Das Bistum Augsburg in barockem Aufbruch: Kirchliche Erneuerung unter Fürstbischof Johann Christoph von Freyberg (1665–1690). Sankt-Ulrich-Verlag, Augsburg 2001.
Tiberius Denkinger: Herren, Höfe, Häuser und Fluren in Altheim Kr. Ehingen. Süddeutsche Verlagsgesellschaft, Ulm 1963.
Königliches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Ehingen. 2. Bearbeitung. Kohlhammer, Stuttgart 1893, S. 64–66 (books.google.de).
Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Der Alb-Donau-Kreis. 2 Bände, Thorbecke, Sigmaringen 1989, hier Band 1, ISBN 3-7995-1350-7, S. 401–417.
Peter Steuer (Bearb.): Archiv der Freiherren von Freyberg Schloss Allmendingen: Urkundenregesten 1367–1910. W. Kohlhammer (Inventare der nichtstaatlichen Archive in Baden-Württemberg, Band 37), Stuttgart 2010, ISBN 978-3-17-021286-2.