Das Straßendorf Wuthenow liegt an einer länglichen Ausbuchtung des Ruppiner Sees, der Wuthenower Lanke. Am direkt gegenüber liegendem westlichen Seeufer befindet sich die Kernstadt von Neuruppin.
Geschichte
In slawischer Zeit bestanden an der Lanke zwei Siedlungen, eine innerhalb des heutigen Dorfes, die andere nahe der Grenze zur Gemarkung Neuruppin am Rande des Lankebergs. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts haben sich deutsche Siedler um den Berg herum niedergelassen.[3] Wuthenow ist wahrscheinlich das älteste Dorf des Ruppiner Landes. Erstmals urkundlich erwähnt 1319 als Wotenowe[4] und im Visitationsbericht von 1541 als Wothenow uber dem sehe oder vormals auch als Wütenow bezeichnet.[5] Grundherren waren die Grafen von Lindow-Ruppin bis zum Erlöschen des Geschlechts im Jahre 1524. Anschließend fällt das Dorf mit Herrschaft Ruppin an die Mark Brandenburg. Von Anfang an war Wuthenow ein reines Bauerndorf.
Am 28. September 2019 wurde das 700-jährige Bestehen Wuthenows mit einem Festumzug gefeiert.[6]
Die 1836/1837 erbaute Dorfkirche wurde von Baumeister Karl Friedrich Schinkel als Normalkirche entworfen. In ihr befindet sich das Gemälde der ältesten Stadtansicht Neuruppins.[9]
Nahe dem Ortseingang (vom Seedamm aus) befindet sich ein Kossätenhaus aus dem 18. Jahrhundert.[10]
Bemerkenswertes
Theodor Fontanes Roman Schach von Wuthenow spielt teilweise im fiktiven Schloss Wuthenow. In seinen Briefen ist der Bericht über eine Exkursion eines Berliner Geschichtsvereins zu diesem erfundenen Schloss überliefert.[11][12]
In den Legenden über Wichmann von Arnstein wird berichtet, dass er von Wuthenow nach Neuruppin über das Wasser des Ruppiner See geschritten sei.
Theodor Fontane beschreibt Wuthenow in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg – Erster Band: Die Grafschaft Ruppin.[13][14]
↑Evangelische Kirchengemeinde Wuthenow (Hrsg.): 1837–1987; 150 Jahre Kirche Wuthenow. Neuruppin 1987.
↑Märkische Oderzeitung. 10./11. September 2005, S. 11.
↑Gerhard Zimmermann (Hrsg.): Die Brandenburgischen Kirchenvisitations-Abschiede und -Register des XVI. und XVII. Jahrhunderts. Zweiter Band: Das Land Ruppin. Walter de Gruyter & Co., Berlin 1963.
↑ abFriedrich Wilhelm August Bratring: Die Grafschaft Ruppin in historischer, statistischer und geographischer Hinsicht ein Beitrag zur Kunde der Mark Brandenburg. Haym, Berlin 1799, S.433 (google.de).