Radensleben (Neuruppin)

Radensleben
Stadt Neuruppin
Koordinaten: 52° 53′ N, 12° 55′ OKoordinaten: 52° 52′ 58″ N, 12° 54′ 36″ O
Fläche: 12,6 km²
Einwohner: 557 (31. Dez. 2017)
Bevölkerungsdichte: 44 Einwohner/km²
Eingemeindung: 6. Dezember 1993
Postleitzahl: 16818
Radensleben (Brandenburg)
Radensleben (Brandenburg)
Lage von Radensleben in Brandenburg
Evangelische Kirche (2006)

Radensleben ist ein Ortsteil der Kreisstadt Neuruppin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg.

Geografie

Der Ort liegt südöstlich der Kernstadt Neuruppin an der Einmündung der Landesstraße L 167 in die L 164. Westlich erstreckt sich der 807 ha große Ruppiner See.

Geschichte

Namen und Rittergüter

Der Ort wurde erstmals im Jahre 1396 als Rodensleue erwähnt und die Dorfkirche als rechteckiger Feldsteinbau mit spätgotischem quadratischem Westturm stammt aus der gleichen Zeit.[1] In den Urkunden wird Radensleben auch Radenschleve, Radensleve und Rodensleve genannt und bestand im 15./16. Jahrhundert aus 4 Rittergütern mit den Besitzern:

Im Jahre 1664 besitzt an den Anteilen und Gütern Hans Dietrich von Barstorf noch einen Anteil, der ca. 1691 unter Rittmeister Alexander Ludolf (Rudolf) von Quast (Landrat Ruppins von 1679 bis 1693) vereinigt wurde und jetzt als Rittersitz von Landrat von Quast geführt wird. Dieses separierte Gut hatte im Jahre 1772 22 Hufen, 560 Morgen Wiesenland und 800 Morgen große Bestände von Birken, Erlen, Kiefern und Eichen. Das Rittergut besaß 17 Ganzbauern (Vollhüfner) und 7 Kosätten und bestand aus dreieinhalb Pfarrhufen und 26 und ein halbes Hufen. Der Viehbestand belief sich auf 374 Rinder, 1854 Schafe und 110 Pferde.

Radensleben hatte 21 Wohnungen (Feuerstellen) und im Jahre 1798 339 Bewohner und unter diesen befanden sich 15 Einlieger, ein Förster, Radmacher (Rademacher), Zimmermann und Gärtner, 3 Hirten, 2 Schäfer und 2 Leineweber.[5]

In den Jahren 1865 bis 1870 erfolgte eine Neugestaltung und durchgreifende Restaurierung der Dorfkirche Radensleben durch den preußischen Landeskonservator und Besitzer des Ortes Ferdinand von Quast.

Eingemeindungen

Pfarrhaus Radensleben Dorfstraße 89

Am 6. Dezember 1993 wurde aus den Gemeinden Buskow, Gnewikow, Gühlen-Glienicke, Karwe, Krangen, Lichtenberg, Molchow, Nietwerder, Radensleben, Stöffin, Wulkow und Wuthenow sowie der Stadt Alt Ruppin die neue Stadt Neuruppin gebildet. Seither ist Radensleben ein Ortsteil der Stadt Neuruppin.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung in Randesleben[6]
Jahr 1766 1785 1798 2017
Einwohner 294 314 339 557

Historische Landwirtschaft

Aussaat und Tierbestand Radensleben im Jahre 1798[6]
Aussaat Weizen Roggen Gerste Hafer Erbsen Wicken Hirse Kartoffeln Leinsamen Klee
Menge 1 Winspel 15 Scheffel 37 Winspel 21 Scheffel 21 Winspel 20 Scheffel 20 Winspel 18 Scheffel 4 Winspel 1 Scheffel 13 Scheffel 1 Scheffel 13 Winspel 6 Scheffel 2 Winspel 7 Scheffel auf 9 Morgen
Tierbestand Pferde Rinder Schafe
Stück 110 374 1854

Verkehr

Der Haltepunkt Wustrau-Radensleben liegt an der Bahnstrecke Kremmen–Meyenburg und wird im SPNV durch die Linie RE 6 (Prignitz-Express) bedient.

Sehenswürdigkeiten

Radensleben Herrenhaus von Quast

In der Liste der Baudenkmale in Neuruppin sind für Radensleben neun Baudenkmale aufgeführt, u. a. die Dorfkirche Radensleben.

Persönlichkeiten

Siehe auch

Commons: Radensleben (Neuruppin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. neuruppin.de: Randesleben. In: Ortsteile. Stadt Neuruppin, 2022, abgerufen am 30. November 2022.
  2. Johann Siebmacher, Otto Titan von Hefner: J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch in Verbindung mit Mehreren, neu herausgegeben und mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen · Band 85. Bauer und Raspe, Nürnberg 1880, S. 9 (google.de).
  3. Adolph Friedrich Riedel: Diplomatische Beiträge zur Geschichte der Mark Brandenburg und ihr angränzender Länder Band 1. Dümmler, 1833, S. 288 (google.de).
  4. Adolph Friedrich Riedel: Diplomatische Beiträge zur Geschichte der Mark Brandenburg und ihr angränzender Länder Band 1. Dümmler, 1833, S. 281 bis 282 (google.de).
  5. Friedrich Wilhelm August Bratring: Die Grafschaft Ruppin in historischer, statistischer und geographischer Hinsicht ein Beitrag zur Kunde der Mark Brandenburg. Haym, Berlin 1799, S. 592 bis 593 (google.de).
  6. a b Friedrich Wilhelm August Bratring: Die Grafschaft Ruppin in historischer, statistischer und geographischer Hinsicht ein Beitrag zur Kunde der Mark Brandenburg. Haym, Berlin 1799, S. 593 (google.de).