Verein Berliner PresseDer Verein Berliner Presse war ein Vereinigung von Journalisten in Berlin von 1862 bis 1933. GeschichteDie Gründung des Vereins wurde im Jahr 1862 von Berliner Journalisten und Schriftstellern während einer Eisenbahnfahrt in den Harz geplant. Es war die Einweihungsfahrt auf der neuen Bahnlinie Bahnstrecke Magdeburg–Thale, die am 3. Juli eingeweiht wurde. Teilnehmer an der Fahrt waren u. a. Karl Frenzel, Moritz Gumbinner, Heinrich Pröhle, Alexis Schmidt und Julius Schweitzer.[1] Zu dieser Zeit stand die Presse wegen des Preußischen Verfassungskonfliktes unter starkem Druck seitens der Bismarckschen Administration. Pressevertreter verschiedener Gesinnungslager fanden hier zusammen. “Konflikte, die aus der divergierenden Interessenlage der im Verein vertretenen Journalisten und “Belletristen” entstanden, versuchte man zu neutralisieren, indem man betonte, man sei “keine literarische Gesellschaft”, sondern “eine Gesellschaft von Literaten””.[2] Vorbild für den Verein war der österreichische Presseclub Concordia, der 1859 in Wien gegründet worden war. Außerdem wurden Kassen für Darlehen in Notfällen sowie für Pensionen im Alter und für hinterbliebene Familienangehörige eingerichtet. Die Gründung des Vereins fand am 20. August 1862 in Berlin statt. Versammlungsort war anfangs das Café Belvedere, wo früher auch der Verein Tunnel über der Spree tagte. Zur Zeit der Gründung hatte der Verein 93 Mitglieder, im Jahr 1886 waren es 172, 1914 373 und 1931 660. Der Verein traf sich zu wöchentlichen Zusammenkünften sowie zu häufigeren Festen. Aus diesen entwickelten sich die alljährlichen Pressebälle. 1884 wurde der Korporationsstatus erworben. Seit 1897 gab es als eigenes Haus den Berliner Presse-Club Unter den Linden 33 mit Speise- und Bibliotheksräumen.[3] Der Verein Berliner Presse war in der gesamten Zeit seines Bestehens ein wichtiger Begegnungsort von Vertretern verschiedener Zeitungen sowie von Schriftstellern und Politikern. 1933 wurde der Verein wahrscheinlich aufgelöst. Die Pressebälle wurden bis 1939 fortgeführt. MitgliederFrühe Mitglieder„Die ersten Namen und die besten Kräfte, Männer wie Auerbach, Brachvogel, Frenzel, Glaßbrenner, Fontane, Rodenberg, Lindau, Julian Schmidt, Bernstein, Weiß und Zabel, Nationalökonomen und Statistiker wie Prince-Smith und Geheimrath Engel, Schulze-Delitzsch, der Vater der deutschen Genossenschaften, die Abgeordneten Duncker und Lasker, der leider zu früh verstorbene, hochbegabte Otto Lindner und der in Paris verunglückte Assessor Fischel (…) zählten zu den hervorragenden Mitgliedern und Stiftern des Vereins der ‚Berliner Presse‘.“[4] Stifter
Mitglieder (Auswahl)Dem Verein Berliner Presse gehörten jeweils mehr als hundert Publizisten an. Über die Mitgliedschaft entschied eine Aufnahmekommission. Einige bekannte Mitglieder in der Reihenfolge ihres Beitritts [5] 1862
1863 1864: 1867 1869 1870 1872 1873 1875 1877 1878 1880 1881 1883 1884 1885 1886 1887 1888 1889 1890 1891
1894 1895 1896 1898 1900
1901 1903 1905 1909 1910 1911 1913 1914 1917 1919 1921 1922 1924 1925 1928 1929 1930 1931
VorsitzendeDie Vorsitzenden wechselten häufiger
Literatur
WeblinksCommons: Verein Berliner Presse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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