Rüstorf liegt auf 387 Meter Höhe im Hausruckviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 5,1 und von West nach Ost 5,6 Kilometer. Die Grenze im Osten bildet die Traun. Diese fließt in einer Meereshöhe von 370 Meter. Nach Westen steigt das Land steil zu einem bewaldeten Höhenrücken auf über 400 Meter an, um dann sanft zur Ager im Westen abzufallen.
Die Gesamtfläche beträgt 13,63 Quadratkilometer, davon sind 32 Prozent bewaldet, 53 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.[1]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
Der Ort hieß früher Mitterberg, was sich vom Schloss Mitterberg ableitete. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1185. Bereits 1348 wurde Rüstorf als Pfarre bezeichnet. Im 15. Jahrhundert erhielt die Kirche ihr heutiges Aussehen.[3]
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Baiern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt.
Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Die Gemeinde war bis Ende 2004 Teil des Gerichtsbezirks Schwanenstadt und wurde per 1. Jänner 2005 Teil des Gerichtsbezirks Vöcklabruck.
Katholische Pfarrkirche Rüstorf Mariä Namen: Der Sakralbau ist eine zweischiffige spätgotische Hallenkirche aus dem 15. Jahrhundert, wobei jedoch die Kapelle, der Chor und das Nordtor aus dem hochgotischen 14. Jahrhundert stammen. Der barocke Hochaltar mit den Apostelfiguren wurde um 1730 aufgestellt. Der rechte Seitenaltar, ein Antoniusaltar, wurde um 1751 gebaut, der linke, ein Annaaltar, stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.[4] Bis 1784 war Rüstorf eine Filialkirche von Schwanenstadt und wurde im Zuge der Josephinischen Reformen eine eigenständige Pfarre.[5]
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 1997 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 7 SPÖ und 7 FPÖ. (25 Mandate)
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2003 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 10 SPÖ und 3 GRÜNE. (25 Mandate)
Blasonierung: Schräg geteilt; oben in Rot ein silbernes Schaufelrad, unten in Silber drei die Teilungslinie berührende, grüne Stufen, darin eine silberne Margerite mit grünen Staubblättern. Die Gemeindefarben sind Grün-Weiß-Rot.
Das 1979 verliehene Gemeindewappen symbolisiert die Wirtschaftsstruktur der Gemeinde. Das Schaufelrad steht für die Ende des 19. Jahrhunderts angesiedelte Industrie und insbesondere für die Nutzung der Wasserkraft durch die Elektrizitätswerke an der Ager, die Margerite verweist auf die Landwirtschaft. Die drei Stufen stehen für die zur Ager hin abfallenden Geländeterrassen.[10]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
Richard Neudorfer (1900–1977), Pädagoge, Heimatforscher, Naturschützer, Schriftsteller und NSDAP-Mitglied
Literatur
Naturraumkartierung Oberösterreich. Landschaftserhebung Gemeinde Rüstorf. Endbericht. Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich. 2005, S. 1–63 (zobodat.at [PDF]).
Weblinks
Commons: Rüstorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Karte im Digitalen Oberösterreichischen Raum-Informations-System (DORIS)