Prutz, an der ehemaligen Via Claudia Augusta gelegen, war seit der Karolingerzeit Raststätte und später Poststation. Die Gegebenheiten waren günstig für eine Siedlungsentwicklung. Urkundlich wurde der Ort erstmals in den Jahren 1027–1034 als „locus qui dicitur Bruttes“ anlässlich eines Zehentstreits zwischen den Bischofskirchen von Brixen und von Regensburg erwähnt.[2]
Der Name bedeutet „Talebene“ und hat sich mehrfach geändert: Aus Brutts, Bruts, Bruttsch entstand Pruz und schließlich Prutz.[3]
Die spätgotische Pfarrkirche wurde im 17. Jahrhundert barockisiert. 1903 zerstörte ein Großbrand den Großteil des Dorfes, das typische Westtiroler Siedlungsbild mit eng nebeneinanderstehenden Häuserfluchten ist im Zentrum noch erhalten. Prutz war ursprünglich Teil des Gerichtsbezirks Ried in Tirol und wurde nach der Auflösung des Gerichtsbezirks Ried 1978 Teil des Gerichtsbezirks Landeck.
Prutzer Mauer direkt im Dorfzentrum aus dem Jahr 1760
Pavillon der Musikkapelle Prutz
Renovierter Winkelstadl im Dorfzentrum
Vereine
Aktive Vereine im Dorfleben sind unter anderem die Musikkapelle Prutz, der Prutzer Schützenverein, der Prutzer Sportverein, der Tennisclub Prutz, der Hasenzuchtverein Prutz, die Schnapsbrennervereinigung, der Imkerverein Prutz, die Sängerrunde Prutz, der Automobilclub und die Jungbauernschaft Landjugend Prutz.
Im Eigentum der Gemeinde befindet sich neben dem größten Freibad des Bezirkes auch der Campingplatz Aktiv-Camping Prutz unmittelbar neben der Sauerbrunnquelle im Ortsteil Entbruck. Das Dorfzentrum mit der Zufahrt ins Kaunertal wurde 2018 als verkehrsberuhigte Zone ausgeführt.
Aufgrund der verkehrstechnisch günstigen Lage gibt es im Ort drei Lebensmittelmärkte zur Versorgung der näheren Umgebung.
Verkehr
Straße: Die wichtigste Verkehrsverbindung ist die Reschenstraße B180. Seit 10. September 2021 wird an ihrer 360 m langen Unterführung und einem kurzen Tunnel gebaut.[5]
Der Gemeinde wurde 1977 folgendes Wappen verliehen: Ein durchgehendes schwarzes Andreaskreuz mit den Schildfarben rot, zu beiden Seiten des Kreuzes silber und unten blau.
Das Wappen erinnert sowohl an die Fahne des Laudegger Gerichtes, die 1496 verliehen wurde, als auch an den Prutzer Schützenrock.[13]
↑Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S.173–174 Nr. 200.
↑Chronik. Gemeinde Prutz, abgerufen am 25. Juni 2021 (österreichisches Deutsch).