Flirsch
Flirsch ist eine Gemeinde mit 1063 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Landeck, im Bundesland Tirol (Österreich). GeografieDer Ort liegt im Stanzer Tal zwischen Landeck und dem Arlberg. GemeindegliederungDie Gemeinde besteht aus mehreren Ortsteilen und Weilern auf beiden Seiten der Rosanna. Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Landeck. Nachbargemeinden
GeschichteFrühzeitliche Funde belegen eine Besiedlung lange Zeit vor der ersten urkundlichen Erwähnung in der Mitte des 14. Jahrhunderts. Damals wurde in diesem Gebiet überwiegend rätoromanisch gesprochen. Der Ortsteil „Persir“ (das heutige Zentrum) wird 1275 erstmals erwähnt. Zahlreiche Sprachreste zeugen noch heute von den rätoromanischen Vorfahren (vgl. Flur- und Hausnamen wie Basur, Troschana, Parseier etc.). Den Namen Flirsch leiteten frühere sprachwissenschaftliche Forschungen ebenfalls aus dem Rätoromanischen ab. 1358 im Starkenberger Urbar erstmals als „Fluers“ erwähnt, soll er floris – Frühlingsblume bedeuten. Entsprechend dieser Deutung wurde der Gemeinde am 23. Juli 1974 das Wappen, 6 gelbe Krokusse auf blauem Grund, verliehen. Eine andere Deutung leitet den Gemeindenamen vom romanischen Namen für ‚Blumbesuch‘, ein altes Wort für Weiderecht, ab.[1] Im Jahre 1385 wird erstmals von einem Priester in Flirsch berichtet. Wann jedoch die erste Kirche errichtet wurde, konnte bisher nicht geklärt werden. Archäologische Befunde stehen zurzeit noch aus. Der heutige, dem hl. Bartholomäus geweihte Sakralbau wurde 1740–1751 größtenteils neu errichtet, wobei zentrale Elemente des gotischen Vorgängerbaus (Turm) integriert wurden. Die letzte Erweiterung erfolgte 1811–1812 unter den Baumeistern Johann Josef Senn und Augustin Wolf. Im Spätmittelalter war Flirsch Teil der Urpfarre St. Jakob und erhielt erst 1528 eine eigene Kaplanei bzw. 1626 eine Kuratie. 1891 wurde Flirsch zur Pfarre erhoben. Im Jahre 1813 erging an die Ortschaft Flirsch der behördliche Auftrag, eine selbständige Gemeinde zu bilden. Vorher war Flirsch ein Bestandteil der Nachbargemeinden. Durch den Bau der Arlbergbahn in den Jahren 1880–1884 wurde Flirsch an den internationalen Bahnverkehr angeschlossen. Seit 2006 ist die Arlberg Schnellstraße mit dem, den Strenger Tunnel enthaltenden, letzten Teilstück von Pians nach Flirsch durchgehend auf der Ostrampe befahrbar. BevölkerungsentwicklungKultur und SehenswürdigkeitenSiehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Flirsch
Wirtschaft und InfrastrukturÜberregionale Bedeutung erhielt die Gemeinde im späten 19. Jahrhundert. 1886 gründete A. Draxl eine Schafwollfabrik, die sehr bald erweitert werden musste. Bereits 1898 wird die Fabrik in dem Jubiläumsband Die Großindustrie Österreichs erwähnt. Die Gemeinde Flirsch wurde durch die Draxl’sche Firma zu einer der wohlhabendsten Gemeinden im Bezirk Landeck. Nach mehrmaligem Verkauf wurde die Fabriksanlage 1964 schließlich stillgelegt. Die 1903–1905 im Stil des Historismus erbaute Fabrikantenvilla wurde 1968 von der Gemeinde erworben und dient heute als Rathaus. Wirtschaftlich orientiert sich die Gemeinde heute hauptsächlich am (Winter-)Tourismus. Die nur 12 km entfernte Tourismushochburg St. Anton am Arlberg wirkt dabei belebend. Die Anzahl der jährlichen Übernachtungen lag im Zeitraum von 2011 bis 2019 zwischen 100.000 und 120.000 und sank 2020 auf 56.000 ab.[2] Verkehr
PolitikGemeinderatDie Gemeinderat hat insgesamt 11 Mitglieder.
BürgermeisterBürgermeister seit 1956 waren:[6]
WappenBlasonierung: In Blau sechs goldene Krokusse, eine gestürzte Spitze bildend.[8] Das 1974 verliehene Gemeindewappen symbolisiert mit den Krokussen den Ortsnamen, der als „Frühlingsweide“ gedeutet wird.[9] Persönlichkeiten
Literatur
WeblinksCommons: Flirsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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