Ladis
Ladis ist eine Gemeinde mit 547 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Landeck im Bundesland Tirol (Österreich). Die Tourismusgemeinde ist auch wegen ihrer Schwefel- und Sauerquellen (Oblader Sauerbrunn) seit dem Mittelalter bekannt. GeografieGeografische LageLadis liegt auf der Sonnenterrasse am Fuß der Samnaungruppe, etwa 400 m über der Talsohle des Oberinntals. Über dem Ort erhebt sich das Schönjoch (2491 m ü. A.), der nordwestlichste Gipfel der Samnaungruppe. Talgegenüber liegt der untere Glockturmkamm (3148 m ü. A.) und der Taleingang des Kaunertals, und talauswärts der Kaunergrat mit der Aifnerspitze (2779 m ü. A.), beide Ötztaler Alpen. GemeindegliederungDie Gemeinde besteht aus je einer einzigen Katastralgemeinde, Ortschaft und einem Zählsprengel Ladis. Ortsteile sind neben dem Hauptort Ladis:
Nachbargemeinden
GeschichteDie Herkunft des Namens Ladis ist unbekannt. Sie wurde etwa auf lateinisch latus Seite zurückgeführt, etwa in Zusammenhang mit Pontlatzbrücke, pons Ladi.[3] Er ist wohl rätoromanisch tradiert. Möglich ist auch eine Herkunft von *lauta- ‚Sumpf, Morast‘.[4] Die Entdeckung des Tiroler Sauerbrunnens wurde 1212 überliefert.[5] Der Ort und die Kirche sind erstmals 1220 als Laudes beurkundet,[2] die Ministerialen von Laudeck 1232.[2] Die Burg Laudegg wurde 1239 erstmals urkundlich erwähnt. 1406 schlossen sich die Oberinntaler dem Appenzeller Bauernaufstand unter Itel Reding an. Das Dorf Ladis wurde niedergebrannt und die Burg zerstört. 1412 leisteten die Oberländer in Prutz dem Pfleger von Laudegg und dem Landesfürsten wieder ein Treuegelöbnis.[2] Ein Bade- und Trinkkurbetrieb zu Obladis setzte dann schon unter den Tiroler Landesfürsten der Renaissance ein, denen die Quelle gehörte. 1635 wurde der Ort von der Pest heimgesucht.[2] Ursprünglich war Ladis Teil der Mutterpfarre Serfaus, später erhielt der Ort 1661 den Status einer Kuratie. Der Ort wurde im Oktober 1683 durch eine Feuersbrunst zerstört.[2] Die wiederaufgebaute Kirche wurde 1698 geweiht. 1703 wurden französische und bayrische Truppen von einem Aufgebot der Ladisser, Landecker und Pfundser geschlagen.[2] 1891 wurde Ladis zur Pfarre erhoben. Hauptort der Gemeinde
Hauptort der Gemeinde ist das Dorf Ladis. Es liegt knapp vor dem Nordende der Sonnenterrasse, direkt oberhalb von Prutz, zu dem die Talschulter jäh abbricht. Der alte Ortskern erstreckt sich am Dorfweiher und direkt hinter Laudegg, das als Spornburg hoch über dem Talgrund steht. Das Zentrum ist dicht bebaut und die Häuser sind teilweise mit reicher Fassadenbemalung versehen. Im Gegensatz zu Fiss und Serfaus ist Ladis in seinem Ortskern noch bäuerlich geprägt. Der Ort, in der heutigen Ausdehnung[6] von etwas über einen Kilometer, erstreckt sich auf etwa 1100 bis 1300 m ü. A. (die Dorfkirche liegt auf 1189 m ü. A.). Er umfasst den weitaus überwiegenden Teil der Einwohnerschaft der Gemeinde. Ganz im Südwesten des Orts liegt die Sonnenbahn Talstation. Von dort gelangt man nach Fiss und in das Skigebiet.
Kultur und SehenswürdigkeitenSiehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Ladis
Wirtschaft und InfrastrukturVerkehrLadis hat Straßenverbindungen mit Ried und Fiss: Von Ried herauf kommt die serpentinenreiche Ladiser Straße L 286, die von der Serfauser Landesstraße L 19 abzweigt. Dann führt sie als Dorfstraße durch den Ort, und die Sonnenterrasse entlang über Überwasser nach Fiss. TourismusLadis ist durch eine Einseilumlaufgondelbahn mit dem Skigebiet Serfaus-Fiss verbunden. Gemeinsam bilden die drei Orte die Skiregion Serfaus–Fiss–Ladis, welche neben Sölden, Ischgl und St. Anton am Arlberg zu den bekanntesten Regionen in Tirol zählt. PolitikLadis war ursprünglich Teil des Gerichtsbezirks Ried in Tirol und wurde nach dessen Auflösung Teil des Gerichtsbezirks Landeck. Gemeinderat
Bürgermeister
Wappen
Die Sonne im 1975 verliehenen Gemeindewappen versinnbildlicht die Zugehörigkeit zur Sonnenterrasse, die Stäbe sind das Hauszeichen von Hans Märckh (Hans Mark), dem Erbauer des heute als Gemeindehaus verwendeten Gebäudes.[12][13] RegionalpolitikDie Gemeinde gehört zum Tiroler Planungsverband Sonnenterrasse und zur Tourismusregion Serfaus–Fiss–Ladis. Sitzgemeinde das Planungsverbandes ist Fiss, Obmann der Bürgermeister ebenda, Markus Pale. Sitz des Tourismusverbandes ist Serfaus (Serfaus-Fiss-Ladis Information; er hält auch 80 % der Serfaus-Fiss-Ladis Marketing GmbH).[14] PartnergemeindenWeblinksCommons: Ladis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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