Panzergrenadierbrigade 19
Die Panzergrenadierbrigade 19 „Münsterland“ mit Standort in Ahlen war eine Brigade des deutschen Heeres und die längste Zeit der 7. Panzerdivision in Unna unterstellt. Die Brigade war im Münsterland stationiert und wurde im August 2002 aufgelöst. GeschichteHeeresstruktur 2Die Brigade wurde durch den Aufstellungsbefehl Nr. 214 (Heer) durch den Bundesminister für Verteidigung vom 27. Februar 1959 zum 1. März 1959 in Handorf bei Münster durch das III. Korps aufgestellt und am 1. Juli 1959 nach Ahlen verlegt,[1] nachdem im Heessener Busch, einem ehemaligen Besitz des Freiherrn von Boeselager, die Westfalen-Kaserne fertiggestellt wurde. 1960 erfolgte das erste Gefechtsschießen in Bergen-Hohne. 1961 Unterstellung des Panzergrenadierbataillons 203. Die Fla-Batterie 190 schied am 1. April 1962 aus der Brigade aus und wurde als 2. Batterie dem Fla-Bataillon 7 in Handorf unterstellt. Die Brigade wurde 1962 der NATO unterstellt und das Panzerbataillon 194 wurde am 16. April 1962 auf den Kampfpanzer M 48 umgerüstet. Im gleichen Jahr erfolgt im Oktober die Verlegung von Einheiten auf den Truppenübungsplatz Mourmelon-le-Grand in Châlons-en-Champagne in Frankreich, aufgrund der Kuba-Krise vorzeitiger Abbruch der Übungen am 27. Oktober 1963 Verlegung des Panzerbataillons 194 auf den Truppenübungsplatz Castle Martin in Wales. 1964 Vereidigung mit großem Zapfenstreich auf dem Lindensportplatz in Ahlen vor 12.000 Zuschauern. 1966 Truppenübungsplatzaufenthalt in La Courtine in Frankreich mit Gefechtsübung Westfalen und Umrüstung auf Kanonenjagdpanzer. Am 1. Juli 1967 erfolgte die Umrüstung des Panzerbataillons 194 auf den Kampfpanzer Leopard 1 und das Panzerartilleriebataillon 195 auf die Panzerhaubitze M109G. 1968 folgt ein Hilfseinsatz bei der Flutkatastrophe in Osttünnen. 1969 Teilnahme an der Korpsgefechtsübung Großer Rösselsprung. In der Heeresstruktur 2 unterstanden der Brigade folgende Verbände:
Heeresstruktur 3Das Panzergrenadierbataillon 192 wurde 1970 aufgegliedert zum Jägerbataillon 441 und zum Jägerregiment 44 und damit dem Heimatschutzkommando 15 unterstellt. 1971 nimmt die Brigade an der britisch-geführten Gefechtsübung Keystone teil und die ABC-Abwehrkompanie 190 wandelte sich zur ABC-Abwehrkompanie 7 und verließ die Brigade. 1972 Umrüstung der Panzergrenadierbataillone 191 und 193 auf den Schützenpanzer Marder. Das Versorgungsbataillon 196 wurde 1973 außer Dienst gestellt und ihre Instandsetzungskompanie sowie die Nachschubkompanie der Brigade direkt unterstellt. Der Panzerspähzug 190 wurde selbstständige Brigadeeinheit. 1975 besuchte der Supreme Allied Commander Europe (SACEUR) – Oberkommandierende des NATO-Hauptquartiers Europa (SHAPE), Alexander Haig die Brigade in Telgte. Zu Erprobungszwecken unterstand das Panzergrenadierbataillon 191 1976/1977 der Panzerbrigade 20. 1977 erfolgte die Verlegung des Panzergrenadierbataillon 193 und des Panzerbataillons 194 auf den Truppenübungsplatz – German Army Training Establishment Shilo (GATES) – in der Provinz Manitoba in Kanada. Heeresstruktur 41980 wurde das Panzergrenadierbataillon 191 in gekadert Panzergrenadierbataillon 192 im Rahmen der Umgliederung auf die Heeresstruktur 4 umbenannt. 1982 verlegte das Panzergrenadierbataillon 193 und des Panzerbataillon 194 in die Lützow-Kaserne nach Münster-Handorf. 1989 wurde ihr der Beiname „Münsterland“ verliehen.[1] Die Brigade umfasste im Herbst 1989 in der Friedensgliederung etwa 3615 Soldaten.[2] Die geplante Aufwuchsstärke im Verteidigungsfall lag bei rund 3550 Mann.[2] Zum Aufwuchs war die Einberufung von Reservisten und die Mobilmachung von nicht aktiven Truppenteilen vorgesehen.[2] Zum Ende der Heeresstruktur 4 im Herbst 1989 war die Brigade weiter Teil der 7. Panzerdivision und gliederte sich grob in folgende Truppenteile:[2][3][A 1]
Das Panzergrenadierbataillon 193 wird ab April 1989 zur Aufstellung der Heeresunteroffizierschule I herangezogen.[2] Es wird im März 1990 zum Jägerbataillon 193 (GerEinh) umgegliedert.[2] Heeresstruktur 5 bis zur Auflösung1994 wurde die Panzergrenadierbrigade 19 kurzzeitig der 1. Panzerdivision unterstellt und wechselte 1996 wieder zur 7. Panzerdivision. Ende August 2002 wurde die Panzergrenadierbrigade 19 aufgelöst.[1] Kommandeure der Panzergrenadierbrigade 19Die Kommandeure der Brigade waren (Dienstgrad bei Kommandoübernahme):[4]
VerbandsabzeichenDie Blasonierung des Verbandsabzeichens für den Dienstanzug der Angehörigen der Panzergrenadierbrigade 19 lautete: Das Verbandsabzeichen zeigte das Westfalenross. Es ähnelt dem Wappen der preußischen Provinz Westfalen, dessen Wappen später auch Teil des nordrhein-westfälischen Landeswappens wurde, wo die meisten Truppenteile der Division disloziert waren. Die Verbandsabzeichen der Division und der unterstellten Brigaden waren bis auf die Borde identisch. In der Tradition der Preußischen Farbfolge erhielt das Verbandsabzeichen der Panzergrenadierbrigade 19 als „erste“ Brigade[A 2] der Division einen weißen Bord. Da sich die Verbandsabzeichen der Brigaden der Division nur geringfügig unterschieden, wurde stattdessen gelegentlich auch das interne Verbandsabzeichen des Stabes bzw. der Stabskompanie pars pro toto als „Abzeichen“ der Brigade genutzt. Es zeigte gekreuzte Schwerter ähnlich wie an der Schirmmütze des Heeres, das aus dem Verbandsabzeichen bekannte Pferd und ein goldenes Kreuz auf grünem Grund. Grün war die Waffenfarbe der Panzergrenadiertruppe. Das Kreuz war dem Wappen von Handorf entliehen und stand für die ehemalige Zugehörigkeit des Gebiets zum Hochstift Münster. Anmerkungen
Literatur
WeblinksCommons: Panzergrenadierbrigade 19 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Koordinaten: 51° 43′ 59,6″ N, 7° 52′ 25,6″ O |
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