Freytag von Loringhoven war 1937 Leutnant im Regimentsstab des Panzerregiments 2 in Eisenach. Im Zweiten Weltkrieg war er ab August 1940 der 16. Panzer-Division zugeteilt. In der Schlacht von Stalingrad war er Kompaniechef in seinem Panzerregiment und Abteilungskommandeur. Während dieser Schlacht wurde ihm am 23. Januar 1943 das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Freytag von Loringhoven wurde mit einer der letzten Maschinen aus dem Kessel von Stalingrad ausgeflogen.
Freytag von Loringhoven war in erster Ehe verheiratet mit Renate von Arnim. Aus zweiter Ehe mit Ilse-Verna Kraul ging 1956 sein Sohn Arndt Freytag von Loringhoven hervor, der von 2007 bis 2010 Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes und von 2016 bis 2019 Leiter der Abteilung für Nachrichtenwesen im Internationalen Militärstab der NATO war.
1948 trat er in den Johanniterorden ein, wurde 1974 dort Rechtsritter. Zehn Jahre war er Ordenskanzler und von 1989 bis 1992 Ordensstatthalter.[5]
Zeitzeuge
Freytag von Loringhoven wurde immer wieder gebeten, von seinen Erlebnissen im Führerbunker zu berichten. In Kriegsgefangenschaft wurde er von dem Historiker Hugh Trevor-Roper befragt, der später ein Buch über Hitlers letzte Tage schrieb. Freytag von Loringhoven beriet bei der Vorbereitung des Films Der Untergang. Seine Biographie Mit Hitler im Bunker erschien zunächst auf Französisch, wurde später ins Deutsche und in weitere Sprachen übersetzt.
mit François d’Alançon: Dans le bunker de Hitler: 23 juillet 1944 – 29 avril 1945. Verlag Éditions Perrin, Paris 2005, ISBN 2-262-02478-2.
dt.: Mit Hitler im Bunker – Aufzeichnungen aus dem Führerhauptquartier Juli 1944 – April 1945. wjs, Berlin 2006, ISBN 3-937989-14-5.
engl.: In the Bunker with Hitler. The Last Witness Speaks. London 2006, ISBN 0-297-84555-1.
[Hrsg.] Im Dienst der Friedenssicherung: General Ulrich de Maizière. Beiträge zu seiner Verabschiedung als Generalinspekteur der Bundeswehr (1966–1972), Frankfurt am Main, 1972.
zusammen mit Wilhelm-Karl Prinz von Preußen: Johanniter und der 20. Juli 1944. 2. Auflage, Nieder-Weisel 1989 (Heft 14 der Schriftenreihe des Hessischen Genossenschaft des Johanniterordens).
Literatur
Dermot Bradley, Heinz-Peter Würzenthal, Hansgeorg Model: Die Generale und Admirale der Bundeswehr 1955–1997 – Die militärischen Werdegänge (= Dermot Bradley [Hrsg.]: Deutschlands Generale und Admirale. Teil VIb). Band1, Adam – Fuhr. Biblio-Verlag, Osnabrück 1998, ISBN 978-3-7648-2492-1, S.606–607.
Clemens Range: Kriegsgedient – Die Generale und Admirale der Bundeswehr. Translimes Media Verlag, Müllheim-Britzingen 2013, ISBN 978-3-00-043646-8, S.146.
↑Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem (Hrsg.): Die Mitglieder des Erweiterten Kapitels des Johanniterordens von 1958 - 1999. Selbstverlag, Nieder-Weisel 1999, S.127 (kit.edu [abgerufen am 18. August 2021]).
1967(*)–2001(**) zugl. Inspekteur der Zentralen Militärischen Dienststellen der Bundeswehr seit 1991 (***) zugl. Beauftragter für Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr