Die N1 oder RN1 ist eine hochrangige Straße vom Typ Nationalstraße (französischroute nationale) in Niger. Sie ist die längste und wichtigste Fernstraße des Landes.
Die N1 weist eine Gesamtlänge von 1835,9 Kilometern auf. Sie führt durch sieben der acht Regionen Nigers (ausgenommen ist die Region Agadez im Norden).[1] Ihr Beiname ist französischRoute de l’Unité („Straße der Einheit“). Sie verbindet den von Songhai-Zarma bewohnten Westen mit dem von Hausa bewohnten Osten des Landes.[2]
Eine Vorgängerin der N1 war die 1375 Kilometer lange Piste von Niamey nach N’Guigmi, die in den 1920er Jahren als einer der Hauptverkehrswege in der damaligen französischen Kolonie Niger galt. Sie war in der Trockenzeit bis Guidimouni und wieder ab Maïné-Soroa mit Automobilen befahrbar. Ihr Verlauf war nicht mit jenem der N1 deckungsgleich.[4]
Der Bau der N1 wurde unter dem von 1960 bis 1974 amtierenden ersten Staatspräsidenten Hamani Diori begonnen.[5]Kanada finanzierte die Errichtung des Abschnitts zwischen Diffa und N’Guigmi.[2] Die Nationalstraße wurde am 21. September 1976 eröffnet. Die Eröffnungszeremonie fand in Gouré statt.[5]
Unter Staatspräsident Mamadou Tandja, der aus dem Osten Nigers stammte, wurde Ende der 2000er Jahre der zunehmend heruntergekommene östliche Streckenteil zwischen Zinder und N’Guigmi saniert.[2] Der Straßenabschnitt zwischen Gabou und Ayérou wurde 2021 neu asphaltiert.[6]
Im Dorf Tourobon gibt es die linke Abzweigung der Route 360 nach Mokko.[1] Die N1 führt weiter durch den Gemeindehauptort Karguibangou[18] und das Dorf Bolbol Goumandey, wo rechts die über Tibiri nach Koré Maïroua verlaufende N3 abzweigt.[1] Nach dem Dorf Tounga Maiyaki[18] gelangt sie in das Dorf Boureïmi, wo zunächst rechts die N2 nach Mafouta und dann links die Route 368 nach Baro Koira abzweigt. Im Gemeindehauptort Koré Maïroua mündet wieder die N3 ein.[1] Die N1 führt nun durch den Weiler Houmawa[19] und passiert das Dorf Aholé.[20] Sie quert das Trockental Dallol Maouri und erreicht die Stadt Dogondoutchi. Dort gibt es nacheinander mehrere Abzweigungen: links die N36 nach Tébaram, rechts die Route 336 zum in Nigeria gelegenen Grenzort Bachaka und rechts die Landstraße RR3-008 zum in Nigeria gelegenen Grenzort Kurdula.[1] Nach dem Gemeindehauptort Dan-Kassari[21] verläuft die N1 durch den Weiler Mailo.[20]
In der Regionalstadt Maradi zweigt rechts die N9 zur Staatsgrenze mit Nigeria und im Dorf Gadambo rechts die Route 445 nach Tchizon Kourégué ab. Im Gemeindehauptort Tchadoua befindet sich gegenüber der linksseitigen Abzweigung der N19 nach Belbédji die rechtsseitige Abzweigung der Landstraße RR4-001 nach Gazaoua.[1] Nach dem Dorf Débi[26] erreicht die N1 die Stadt Aguié, wo links die Landstraße RR4-006 nach Kotaré und rechts die Landstraße RR4-004 nach Guidan Chinaou abzweigen.[1] Es folgt das Dorf Sabon Lahi.[27] Im Departementshauptort Gazaoua mündet rechts wieder die Landstraße RR4-001 ein. Außerdem gibt es hier die rechtsseitige Abzweigungen der Route 423 nach Assaya und der N20 zur Staatsgrenze mit Nigeria.[1] Die N1 verläuft danach durch das Dorf Iyataoua[28] und die Stadt Tessaoua, wo links die N37 nach Kornaka, die N40 nach Belbédji und die N45 nach Guézawa abzweigen.[1] In der Region Maradi führt die N1 noch durch den Gemeindehauptort Maïjirgui und das Dorf Chabaré.[29]
Region Zinder
In der Region Zinder erreicht die N1 nach dem Dorf Koundoumaoua[30] den Departementshauptort Takeita, wo rechts die N10 zur Staatsgrenze mit Nigeria abzweigt.[1] Sie verläuft weiter durch die Dörfer Baboul Haoussa[30] und Toudoun Aggoua sowie den Gemeindehauptort Tirmini.[31] In der Regionalhauptstadt Zinder zweigt zunächst links der nördliche, zur Staatsgrenze mit Algerien führende Abschnitt der N11 ab, dann rechts der südliche, zur Staatsgrenze mit Nigeria führende Abschnitt der N11.
Im Dorf Kagna Magassa zweigt rechts die Route 760 nach Baouchéri ab. Danach folgt die rechtsseitige Abzweigung der Route 758 nach Kolléram. In der Stadt Mirriah zweigen rechts die Route 718 nach Dogo und links die Route 727 nach Damagaram Takaya ab, im Dorf Kissambana Yérima rechts die Landstraße RR7-002 nach Dungass. Die N1 verläuft weiter durch die Gemeindehauptorte Hamdara,[32]Guidimouni[33] und Guidiguir, wo rechts die Route 733 nach Gassafa und die Route 730 nach Maïné-Soroa abzweigen.[1] Nach dem Dorf Arnadi[34] erreicht die N1 das Stadtgebiet von Gouré. Dort zweigen links die zur N11 führende N34 und rechts die nach Dungass führende Route 728 ab. Im Dorf Soubdou folgt noch die rechtsseitige Abzweigung der Route 746 zur Staatsgrenze mit Nigeria.[1]
Region Diffa
In der Region Diffa verläuft die N1 zunächst durch das Dorf Kadella Boua Canada.[35] Im Departementshauptort Goudoumaria zweigt rechts die Landstraße RR2-003 zur Staatsgrenze mit Nigeria ab. Die ebenfalls zur Staatsgrenze mit Nigeria führende Landstraße RR2-002 zweigt rechts im Dorf Djadjiri Canada ab.[1] Nach dem Dorf Kilakam[35] erreicht die N1 das Stadtgebiet von Maïné-Soroa, wo rechts die Route 730 nach Guidiguir und die N42 zur Staatsgrenze mit Nigeria abzweigen. Im Gemeindehauptort Chétimari folgt die linksseitige Abzweigung der Route 205 nach Issari.
Die N1 erreicht danach das Zentrum der Regionalhauptstadt Diffa, wo rechts die N41 zur Staatsgrenze mit Nigeria abzweigt.[1] Sie führt dann durch die Dörfer N’Gagam und Kindjandi.[36] Im Gemeindehauptort Kabléwa zweigt rechts die Landstraße RR2-001 nach Bosso ab. Es folgt linker Hand die Wüstung Garoumélé, bis die N1 das Stadtgebiet von N’Guigmi erreicht. Dort zweigen noch links die Route 209 zum Termit-Massiv und die Route 210 nach N’Gourti sowie rechts die Route 211 nach Bosso ab. Die N1 endet schließlich an der Staatsgrenze zu Tschad.[1]
Literatur
Peter Chilson: Riding the Demon. On the Road in West Africa. The University of Georgia Press, Athens/London 1999, ISBN 0-8203-4748-5 (englisch).
Rahmane Idrissa: Historical Dictionary of Niger. 5. Auflage. Rowman & Littlefield, Lanham/Boulder/New York/London 2020, ISBN 978-1-5381-2014-9, Eintrag Route de l’Unité, S.416–417 (englisch).
Adeline Masquelier: Road Mythographies. Space, Mobility, and the Historical Imagination in Postcolonial Niger. In: American Ethnologist. Vol. 29, Nr.4, 2002, ISSN0094-0496, S.829–856 (englisch).
↑Maurice Abadié: La Colonie du Niger. Mit einem Vorwort von Maurice Delafosse. Société d’Editions Géographiques, Maritimes et Coloniales, Paris 1927, S.426 und 430.
↑ abRahmane Idrissa: Historical Dictionary of Niger. 5. Auflage. Rowman & Littlefield, Lanham/Boulder/New York/London 2020, ISBN 978-1-5381-2014-9, S.xxxviii.
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