Das von einem traditionellen Ortsvorsteher (chef traditionnel) geleitete Dorf befindet sich etwa fünf Kilometer südwestlich von Balleyara, dem Hauptort der Landgemeinde Tagazar, die zum Departement Balleyara in der Region Tillabéri gehört.[1] Winditane ist wie die gesamte Gemeinde Tagazar Teil der Übergangszone zwischen Sahel und Sudan.[2] Die Siedlung liegt am Trockental Dallol Bosso. Sie ist Teil einer etwa 70.000 Hektar großen Important Bird Area, die unter der Bezeichnung Dallol Boboye den mittleren Abschnitt des Dallol Bosso vom Stadtzentrum von Filingué bis circa 15 Kilometer südlich von Balleyara umfasst.[3]
Geschichte
Im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts flüchtete ein Tuareg-Anführer namens Imerayen, der bei einer Schlägerei seinen Cousin getötet hatte, aus dem Norden und ließ sich mit seiner Familie und einigen Bella in Winditane nieder. Die umliegende Gegend war von Zarma besiedelt. Das Dorf wurde Ende des 19. Jahrhunderts vom Zarma-Heerführer Issa Korombé aus Karma im Verbund mit einer Truppe aus Mokko geplündert.[4]
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte Winditane 558 Einwohner, die in 97 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 798 in 93 Haushalten[5] und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 1941 in 254 Haushalten.[6]
Wirtschaft und Infrastruktur
Es werden Rinder für die Milchproduktion gehalten.[7] Im Dorf befindet sich ein Ausbildungszentrum für Agrarökologie.[8] Durch Winditane verläuft die 868 Kilometer lange Nationalstraße 25 zwischen den Städten Niamey und Agadez. Die Straße ist in diesem Abschnitt asphaltiert. Im Ort zweigt die 268,9 Kilometer lange Nationalstraße 35 nach Gaya ab.[9]
↑Ibrahim Oumarou Sadou, Souleymane Amadou: Monographie de la région de Tillabéri. (PDF) Institut National de la Statistique, République du Niger, Oktober 2016, S. 19, archiviert vom Original am 28. Dezember 2021; abgerufen am 17. Januar 2022 (französisch, Figure 2: Carte de zonage agro-écologique de la région de Tillabéri).
↑Joost Brouwer, S. François Codjo, Wim C. Mullié: Niger. In: Lincoln D. C. Fishpool, Michael I. Evans (Hrsg.): Important Bird Areas in Africa and associated islands. Priority sites for conservation (= BirdLife Conservation Series. Nr.11). Pisces Publications/BirdLife International, Newbury/Cambridge 2001, ISBN 1-874357-20-X, S.668 (datazone.birdlife.org [PDF; abgerufen am 24. Mai 2021]).
↑Boubou Hama: Histoire traditionnelle d’un peuple : Les Zarma-Songhay. Présence Africaine, Paris 1967, Chapitre V. Le peuple Zarma : ses chevaliers.
↑Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S.237 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).