Im Jahr 1255 wurde der Ort als „Muselndorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname hat als Bestimmungswort den slawischen Personennamen „Mûzl“. Da auch umliegende Orte (Gottmannsdorf, Kettersbach, Kitschendorf, Nemsdorf, Triebendorf) slawische Personennamen enthalten[5] und die Ortsgestalt an einen slawischen Rundling erinnert,[6] ist an eine slawische Besiedlungwelle zu denken, die für diesen Raum nach 850 stattgefunden hat.[7]
Im Jahr 1253 erhielt das Kloster Heilsbronn durch Schenkung Besitzungen der Mausenmühle (siehe Mausenmühle#Geschichte).
Im Jahr 1255 verpachtete Gertraud, die Frau des Ritters Supplinus vom Stein, ihr Prädium zu Muselndorf an den zehnten Abt Otto. Sie bestimmte in einer vom Stadtgericht Nürnberg ausgefertigten Urkunde Folgendes: „Das Kloster soll mir Zeit meines Lebens 4 Pfund Heller und 12 Simra Korn und Haber jährlich reichen. Überlebt mich mein Ehemann, so soll dieser 40 talenta denariorum beziehen. Stirbt er vor mir, so soll es mir frei stehen, jene Summe zuzuwenden, wem ich will.“[8] Nach dem Tod ihres Mannes schenkte Gertraud vom Stein dem Abt Rudolf und seinem Kloster dieses Prädium für ihr Seelenheil und eine alljährliche Gedächtnisfeier an ihrem Todestag. Diese Schenkung wurde von ihren Angehörigen nicht anerkannt. Es kam darüber zu einem langwierigen Prozess am kaiserlichen Landgericht, bei dem das Kloster einen günstigen Vergleich erzielte. 1335 schenkte ein Schuhmacher namens Heinrich Pestlin aus Mausendorf seine Güter dem Kloster. Insgesamt waren es acht Anwesen, darunter auch eine Mühle.
Im Jahr 1581 verloren fünf der acht Klosteruntertanen ihre Häuser und Scheunen durch Brand. Insgesamt brannten 11 Gebäude ab. Zwei von den Geschädigten konnten wegen Überschuldung nicht wieder aufbauen, so dass diese Güter an das Kloster heimfielen. Das Kloster hatte lange Zeit Schwierigkeiten, für diese Güter Käufer zu finden. So wurde im Jahr 1594 berichtet: „ganz und gar zu Asche verbrannt, und noch begehrt Niemand zu kaufen und wieder aufzubauen.“[9]
Während des Dreißigjährigen Krieges verfiel und verödete das Dorf. Vier Jahre nach dem Krieg konnte man nur mit Mühe den größten Hof mit 68 Morgen Ackerland und 6 Tagewerk Wiesen für 30 Kreuzer bis einen Gulden per Morgen und die Mühle für 50 Gulden an den Mann bringen. Noch im Jahr 1721 lautete der amtliche Bericht: „Mausendorf ist das schlechteste Ort im Amtsbezirk, und für die darin feil stehenden Güter sind keine Käufer zu haben.“[11]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Mausendorf mit der Mausenmühle eine Realgemeinde bestehend aus 13 Anwesen (1 Hof, 3 Halbhöfe, 1 Gut, 6 Gütlein, 1 Mühle und 1 Hirtenhaus). Das Hochgericht übte das Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Klosterverwalteramt Heilsbronn.[12][13][14] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Windsbach.[15]
Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
Manfred Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter. Dissertation. Erlangen 2009, DNB998940933, S.375–384 (PDF; 11,1 MB).
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S.233–237 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
↑E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 129.
↑M. Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter, S. 377.
↑M. Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter, S. 378. Nicht zu verwechseln mit den von der Obrigkeit planmäßig angelegten Wendensiedlungen.
↑G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 235.
↑G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 236.
↑Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 43/1, 7. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 731.
↑G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 237.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 885.
↑J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 462.
↑Johann Bernhard Fischer: Mausendorf. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.407 (Digitalisat).
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 975.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
↑Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1836 und von 1885 bis 1987 als Wohngebäude.