Durch das Dorf fließen die Fränkische Rezat und der Weihergraben, der als rechter Zufluss in die Rezat mündet. Etwas westlich liegt die Schauerleiten (420 m ü. NHN), nördlich wird der Ort vom Hirtenbuck begrenzt. 0,5 km nordöstlich des Ortes liegt das Waldgebiet Luderhölzer. Die Staatsstraße 2223 führt nach Schlauersbach (2,6 km westlich) bzw. Neuses (1,2 km südöstlich), Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Wernsbach (1,1 km östlich), Sauernheim (2,6 km südwestlich) und Neuendettelsau (1,6 km nördlich) sowie ein Wirtschaftsweg nach Kirschendorf (1,7 km westlich).[6]
Geschichte
Der Ort wurde 1169/70 als „Bechofen“ erstmals urkundlich erwähnt. Wie bei allen Orten, die Bechhofen heißen, leitet sich auch hier der Name von Pechofen ab,[7] d. h. es wurde ursprünglich Pech hergestellt, das zu der Zeit üblicherweise in Klöstern oder Königshöfen für die Fackelbeleuchtung benötigt wurde.[8] Die Umdeutung des Ortsnamenbestandteils „-ofen“ zu „-hofen“ erfolgte erst im Nachhinein (1504 erstmals bezeugt).[7]
Anfang des 18. Jahrhunderts kam es in Bechhofen noch zu vier markgräfliche Neugründungen.[13]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Bechhofen 19 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach aus. Grundherren waren das Fürstentum Ansbach (14 Anwesen; Kastenamt Windsbach: 2 Halbhöfe, 1 Gut, 2 Gütlein, 1 Gütlein mit Schenkrecht, 2 Leerhäuser, 1 Mühlgut); Klosterverwalteramt Heilsbronn (1 Hof, 2 Halbgütlein); Stiftsamt Ansbach (1 Halbhof, 1 Schmiedstatt); die Reichsstadt Nürnberg (Spital- und Katharinenklosteramt: 1 Halbhof, St. Klara-Klosteramt: 2 Halbhöfe, Landesalmosenamt: 1 Halbhof) und das Rittergut Untererlbach (1 Gut).[14] Von 1797 bis 1808 unterstanden 13 Anwesen dem Justiz- und Kammeramt Windsbach, 5 Anwesen anderen Ämtern.[15][16][17]
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Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt. Die Häuser rechts der Rezat waren ursprünglich nach St. Georg in Immeldorf gepfarrt, die Häuser links der Rezat nach St. Nikolai in Neuendettelsau und die vier im 18. Jahrhundert erbauten markgräflichen Häuser nach St. Margareta (Windsbach). Im Zuge einer sogenannten „Purification“, die die Kammer Ansbach 1807 anordnete, wurden alle Anwesen nach St. Nikolai gepfarrt.[44]
Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
Manfred Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter. Dissertation. Erlangen 2009, DNB998940933, S.328–350 (PDF; 11,1 MB).
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S.159–160 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Konrad Rosenhauer u. a. (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf 1964, DNB450093387, OCLC17146040, S.112.
↑ abE. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 45 f.
↑Nach Georg Rusam war der Abnehmer für das in diesem Ort gewonnene Pech das St.-Gumbertus-Kloster zu Ansbach, nach Helmut Weigel ein Königshof in Windsbach. Beide Annahmen gehen aber wohl in die falsche Richtung, da entsprechende Verbindungen zu diesem Kloster nicht nachweisbar sind bzw. ein Königshof in Windsbach nicht belegt werden kann. Helmut Weigel: Grundlagen und Anfänge kirchlicher Organisation an der mittleren Rezat, in: ZbKG 16 (1941), S. 11.
Georg Rusam: Grundlagen und Anfänge kirchlicher Organisation an der mittleren Rezat, in: ZbKG 17 (1942/47), S. 46–57 und ZbKG 18, S. 65–101, hier S. 77 (Digitalisat).
↑M. Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter, S. 350.
↑G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 159 f.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 501.
↑Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 43/1, 17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 729.
↑M. Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter, S. 330.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 836. In der Amtsbeschreibung des Pflegamtes Lichtenau aus dem Jahr 1748 wurden für den Ort 3 nürnbergische Anwesen angegeben: 1 Halbhof unterstand St. Katharina, 1 Hof St. Klara und 1 Halbhof dem Landesalmosenamt (M. Jehle, Bd. 2, S. 745).
↑ abcM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 977f.
↑J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 316f.
↑Johann Bernhard Fischer: Bechhofen. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.404 (Digitalisat).
↑Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
↑Manfred Jehle: Kirchliche Verhältnisse und religiöse Institutionen an der oberen Altmühl, Rezat und Bibert: Klöster, Pfarreien und jüdische Gemeinden im Altlandkreis Ansbach im Mittelalter und in der Neuzeit (= Mittelfränkische Studien. Band20). Historischer Verein für Mittelfranken, Ansbach 2009, ISBN 978-3-87707-771-9, S.174.